Quartiersfonds 2020
Hier: Finanzierung einer zusätzlichen Stelle im Projekt Land in Sicht,
Träger Gangway e.V.
Das Bezirksamt schlägt vor, den Verein Gangway e.V., Träger des Projektes „Land in Sicht“, mit €25.000 zu unterstützen, die für die Personalverstärkung gebraucht werden. Der Träger wird aktuell mit € 80.895 aus dem SHA-Kontrakt gefördert und ist in Barmbek-Nord aktiv.
Die dortigen Mittel stehen einerseits nicht in ausreichender Höhe zur Verfügung, andererseits erlaubt die Förderrichtlinie der Sozialbehörde nur die Berücksichtigung von Bereichen mit kritischen Werten bei den Hilfen zur Erziehung (HzE) des Jugendamtes. Das Bezirksamt möchte durch die Stärkung des Projektes aber gerade in Bereichen präventiv wirken, um steigende HzE-Zahlen zu vermeiden.
Aktuell sind im Projekt 2 MitarbeiterInnen beschäftigt. Die zusätzliche ½ Stelle soll dafür sorgen auch dem Zuwachs von Neuaufnahmen gerecht zu werden. Im vergangenen Jahr konnten 60 Anfragen von Jugendlichen bearbeitet werden. Durch die Öffnung des Projekts auch für andere ASD-Abteilungen ist der Bedarf weiter gestiegen und kann nicht mehr mit dem vorhandenen Personal abgearbeitet werden. Junge Menschen in Krisen werden durch das Projekt stabilisiert und benötigen keine HzE. Die Verweildauer ist begrenzt und den Jugendlichen fällt es leichter diese Unterstützungsform anzunehmen als eine auf längere Zeit angelegte HzE. Das Projekt wird auch dazu genutzt, um Jugendlichen nach einer HzE weiter auf den Weg zur Selbständigkeit zu betreuen.
Um eine Warteliste zu vermeiden und zur Vermeidung hochschwelliger Hilfen ist eine Personalverstärkung notwendig. Andere Umsteuerungspotentiale wurden bereits ausgeschöpft.
Im Gegensatz zur Jugendberufsagentur hilft das Projekt „Land in Sicht“ jungen Menschen ab 15 Jahren in Krisensituationen. Das Projekt verfolgt einen aufsuchenden Ansatz. Die Bewältigung von innerfamiliären Konflikten, Gesundheitsförderung sowie die Erarbeitung von Lebensperspektiven (incl. beruflicher Orientierung) stehen im Vordergrund dieser unbürokratischen Hilfe.
Aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung dürfen bis zum Beschluss des neuen Haushalts im Juni 2021 weder die neuen Projekte noch Stellenanteile gefördert werden.
Anders sieht es aus, wenn die neuen Projekte noch im Jahre 2020 beginnen.
Die Voraussetzung dafür sind ausreichende Mittel im Quartiersfonds.
Im Quartiersfonds 2020 stehen aktuell noch € 105.800,- zur Verfügung. Es liegen bereits zwei Anträge an den HA über € 32.200,- vor.
Um die Mittel aus 2020 möglichst in vollem Umfang auszuschöpfen, beabsichtigt das Bezirksamt darüber hinaus dem Kulturzentrum Zinnschmelze weitere € 40.000,- für die Stelle Interkultur zuzuwenden, die für die Finanzierung in 2021 notwendig sind. Die Bezirksversammlung hatte hierzu bereits in 2019 einen Beschluss gefasst (Drs. 21-0529 vom 14.11.2019). Der Quartiersfonds 2020 wird dadurch bis auf € 3.804,- ausgeschöpft. In der anhängenden Tabelle sind alle diese Positionen eingefügt (die 40.000,- finden sich bei Nr. 63).
Der Hauptausschuss nimmt Kenntnis und stimmt dem Vorschlag des Bezirksamtes zu,
€ 25.000,00,- aus dem Quartiersfonds an den Träger zur Finanzierung einer zusätzlichen ½ Stelle bis zum 30.11.2021 zu bewilligen.
Michael Werner-Boelz