Pilotprojekt für eine moderne Straßen- und Wegebeleuchtung in Hamburg-Nord
Antrag der CDU-Fraktion
Letzte Beratung: 22.01.2020 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität Ö 3.2
Die bis heute gültigen Beleuchtungs-Standards in Hamburg gehen zurück auf die 60er Jahre. Seinerzeit träumten die Stadtväter von einer autogerechten Stadt - das Ergebnis dieser Planung sind die bis heute in allen Teilen Hamburgs aufgestellten Peitschmasten
und der damit verbundene Leuchtkegel auf den Fahrbahnen unserer Stadt. Die Geh- und Radwege werden daher oft völlig unzureichend ausgeleuchtet oder gar nicht erhellt. Viele Bürgerinnen und Bürger empfinden daher die Nebenflächen als zu dunkel, als unsicher und durch den hohen Instandsetzungsrückstau als echte Stolperfallen.
Mit der Einführung der ReStra im Jahr 2017 wurde die Chance verpasst, einheitliche Regelungen für ganz Hamburg zu schaffen. So ist und bleibt Hamburg bisher eins der letzten Bundesländer ohne klare Richtlinien zur Beleuchtung von Nebenflächen und Fahrbahnen. Die Hauptverkehrsstraßen werden mit Natriumdampflampen beleuchtet, die Wohngebiete jedoch mit LED-Technologie und weißer Lichtfarbe. Der rot-grüne Senat hat dazu in einer Antwort auf die Anfrage der CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft geantwortet: "Hamburg setzt durchweg effiziente Technologien und Leuchtmittel ein." (Drs. 21/15957). Die smarte Straßen- und Wegebeleuchtung der Zukunft sollte jedoch höheren Ansprüchen genügen.
Die rheinland-pfälzische Stadt Ludwigsburg (542.630 Einwohner) setzt auf intelligente Straßenbeleuchtung. Hier kommen Straßenlaternen zum Einsatz, die nur dann heller werden, wenn Fahrzeuge, Fahrräder oder Fußgänger sich nähern. Durch die Lichtdimmung wird nicht nur erheblich Strom gespart, sondern Umwelt und Tiere (insb. Insekten, Vögel und Fledermäuse) geschont. Diese Art der Beleuchtung spart auf lange Sicht bis zu 60% der Energiekosten im Vergleich zu herkömmlichen Straßenbeleuchtungen. Diese Laternen können jedoch noch mehr: sie bieten die Möglichkeit für öffentliches WLAN, öffentliche Ladestationen für E-Fahrzeuge und Pedelecs und dienen als Notrufeinrichtung. WLAN und Lade-Infrastruktur ist damit unabhängig von Gebäuden und zusätzlichen ergänzenden Ladesäulen im Stadtraum.
Vor diesem Hintergrund beantragt die Bezirksversammlung Hamburg-Nord:
a) mittlere Lampenabstände von 30 m vorsieht und
b) Straßen- und Wegebleuchtung außerhalb der Baumkronen beachtet.
Dr. Andreas Schott Dr. Petra Sellenschlo
Fraktionsvorsitzender Martina Lütjens
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