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NS-belastete Straßen in Langenhorn: Umbenennungen prüfen – Erinnerungskultur pflegen! Gemeinsamer Antrag von SPD- und GRÜNE-Fraktion

gemeinsamer Antrag

Sachverhalt

 

An den Regionalausschuss Langenhorn-Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Alsterdorf-Groß Borstel und die Bezirksversammlung Hamburg-Nord wurde die Anregung herangetragen, die Straßen Oehleckerring, Heynemannstraße und Theodor-Fahr-Straße umzubenennen. Hintergrund hierfür sind historische Aufarbeitungen der Landeszentrale für politische Bildung, die die Rolle der drei Namensgeber zu Zeiten des Nationalsozialismus kritisch hinterfragen. Erhebliche Zweifel stehen im Raum, ob eine weiter andauernde Benennung der Straßen nach den bisherigen Namensgebern mit den moralischen Wertmaßstäben unserer Zeit noch vereinbar ist.

Die Debatte über die drei Straßen reiht sich ein in eine Gruppe von einst nach ebenfalls umstrittenen Medizinern benannten und inzwischen mit neuen Namen versehenen oder umgewidmeten Straßen im nördlichen Langenhorn. Die alten und neuen Namen und die Umstände der Benennungen sind ein bemerkenswerter Bestandteil der Geschichte unserer Stadt und unseres Bezirks und bieten sich aufgrund ihrer relativen räumlichen Nähe zu einander für eine im öffentlichen Raum sichtbare Dokumentation (z.B. auf Schautafeln und/oder im Rahmen eines Lehrpfades) zum Thema an. Eine solche Dokumentation könnte einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten: Die gleichermaßen tief wie pervertierend in das Fachgebiet Medizin und Ethik hineinreichenden Ausprägungen des Nationalsozialismus könnten ebenso beleuchtet werden wie der in den Folgejahren und -jahrzehnten praktizierte Umgang damit.

Auch könnte die Würdigung der neuen Namensgeber/-innen ein Schwerpunkt der Dokumentation sein.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Regionalausschuss Langenhorn-Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Alsterdorf-Groß Borstel wünscht sich die Umbenennung der drei folgenden Straßen:

Theodor-Fahr-Straße

Oehleckerring

Heynemannstraße.

Das Vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung wird gebeten, bei der Kulturbehörde eine zeitnahe fachliche Stellungnahme einzuholen, die untersucht, ob und unter welcher Maßgabe die Behörde Umbenennungen aller oder einzelner der nach Franz Oehlecker, Theodor Heynemann und Theodor Fahr benannten Straßen in Langenhorn befürworten kann.

Das Ergebnis dieser Untersuchung möge durch eine Vertreterin/einen Vertreter der Kulturbehörde im Regionalausschuss vorgestellt werden.

Die Vorsitzende der Bezirksversammlung wird darüber hinaus gebeten, bei der Kulturbehörde eine Prüfung zu veranlassen, ob und inwieweit es fachliche und finanzielle Möglichkeiten gibt, den Bezirk bei  einer der Erinnerungskultur dienenden und entsprechend im öffentlichen Raum sichtbaren Dokumentation zum Thema „NS-belastete Straßennamen im Stadtteil Langenhorn“ zu unterstützen.

 

 

Für die SPD-FraktionFür die GRÜNE Fraktion

Thomas KegatCarmen Wilckens

 

Anhänge

 

Keine