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Nahversorgungskonzept am Käkenhof/Quartier Essener Straße – was ist möglich, was ist nötig? (II) Kleine Anfrage Nr. 07/2017 von Herrn Müller, CDU-Fraktion

Kleine Anfrage nach § 24 BezVG

Sachverhalt

 

Bedauerlicherweise scheiterten die Bemühungen des Bezirksamt Hamburg-Nord – vertre-ten durch die Fachämter Stadt- und Landschaftsplanung, Sozialraummanagement und das Zentrum für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt – die Bedeutung des Quartiers-zentrums Käkenhof als Nahversorgungsstandort zu stärken und weiterzuentwickeln. Gemäß einem Artikel im Hamburger Wochenblatt („Markant(er) Schlusspunkt - Käkenhof: Supermarkt schließt im November. Aldi will bei Tomfort bauen“) ist aktuell geplant, einen Discounter vor Ort anzusiedeln. Die anfänglichen Bedenken bei vielen Quartiersbewohnern hinsichtlich der Gebietsversorgung, verkehrlichen Gesamtsituation und Auswirkungen auf die Flora und Fauna scheint sich mittlerweile in einen konstruktiven Dialog gewandelt zu haben. Nichtsdestotrotz sind, bis auf die Ansiedlung eines Lebensmittel-Discounters, konkrete Konzepte für die Nahversorgung am Käkenhof/Quartier Essener Straße weder der Kommunalpolitik noch der Bevölkerung in den angrenzenden Wohnquartieren bekannt.

 

Vor diesem Hintergrund frage ich den Herrn Bezirksamtsleiter: 

 

1.        Wie lautet der aktuelle Stand des erneut angelaufenen Bebauungsplanverfahrens?

Zu 1.: Das Bezirksamt legt Wert auf die Feststellung, dass von einem Scheitern seiner Bemühungen zur Stärkung und Weiterentwicklung des Quartierszentrums Käkenhof als Nahversorgungsstandort keine Rede sein kann. Das Gegenteil ist der Fall. Dieses vorausgeschickt, werden die Fragen wie folgt beantwortet:

 

Der Bebauungsplan Langenhorn 74 ruht seit dem November 2015, eine Wiederaufnahme des Verfahrens ist seitdem nicht erfolgt. Der Bauantrag für die Ansiedlung von ALDI auf dem Grundstück Langenhorner Chaussee 579 (ehemals Hotel Tomfort) wurde auf Grundlage des geltenden Planrechts (Bebauungsplan Langenhorn 51) beurteilt.

 

2.        Welche Impulse setzt das Bezirksamt, um die Nahversorgung an diesem Standort zu stärken und für weitere Entwicklungen des Einkaufsstandortes Käkenhof zu nutzen?

Zu 2.: Das Bezirksamt hat mit der Immobilieneigentümerseite und mehreren Marktteilnehmern eine Vielzahl von Sondierungsgesprächen geführt. Ein Ergebnis ist, dass - zusätzlich zu dem im Bau befindlichen neuen und mit Wohnungsbau kombinierten ALDI - ein neuer Vollsortimenter gefunden werden konnte, der den von Markant verlassenen  Standort übernehmen soll.

 

3.        Bestehen Planungen, weitere Einzelhandelsbetriebe an die Infrastruktur des geplanten Discounters anzubinden? Wenn ja, wurden Maßnahmen zur Ansiedlung mehrere kleiner (inhabergeführte) Geschäfte in den bestehenden Flächen des Käkenhofs geprüft/durchgeführt? Beispielsweise für eine Bäckerei? Wenn ja, wie und mit welchem Ergebnis?

Zu 3.: Erst durch die Inbetriebnahme des ALDI-Marktes und des neuen Vollsortimenters sowie durch die dadurch entstehenden erhöhten Kundenfrequenzen wird die Lagegunst der am Käkenhof vorhandenen Ladenlokale erheblich verbessert und die Vermietbarkeit für Handel und Gewerbe erhöht. Das Bezirksamt teilt diese Einschätzung des Vermieters ausdrücklich.

 

4.        Auch für die Fläche des ehemaligen, örtlichen Supermarktes Markant gäbe es Handelsunternehmen, wie z.B. Drogerie- und Bio-Supermärkte, die sich auf solchen Verkaufsflächen ansiedeln. Gibt es einen aktuellen Stand der Ertüchtigung des Markant Standortes? Wenn ja, wie lautet dieser? Ist hierbei bereits der dörfliche Charakter berücksichtigt? Wenn nein, warum nicht?

Zu 4.: Siehe Antwort zu 2. Das Bezirksamt rechnet für spätestens März 2017 mit dem Abschluss entsprechender Mietverträge.

 

5.        Sind konkreten Quartiersangebote für Schüler/innen, Eltern, Senioren und/oder Personen, die von den Kliniken zur Apotheke am Käkenhof gehen, bereits in Planung? Wenn ja, wie lauten diese? Wenn nein, warum nicht?

 

Zu 5.: Das Bezirksamt geht davon aus, dass durch die beschriebene Entwicklung am Käkenhof die Nahversorgung für den Bereich Essener Straße/Unter den Linden entscheidend verbessert wird.

Leider bleibt die formulierte Fragestellung im Ungefähren. Sollte sie darauf abzielen, ob der zukünftige Vollsortimenter einen Lieferservice, z.B. für Senioren, vorhalten wird, kann dies derzeit noch nicht beantwortet werden.

 

6.        Welche fahrrad- und fußgängerfreundlichen Nahversorgungsmöglichkeiten sind gegenwärtig und in Zukunft für das Quartier Oxpark/ Unter den Linden geplant?

Zu 6.: Siehe Antwort zu 6.

 

7.        Wie viele Bäume werden durch die Bebauung an der Ecke Käkenflur, Käkenkamp, Tückobsmoor, Langenhorner Chaussee und Bergmannstraße insgesamt gefällt? Warum, ab wann und wo finden Ersatzpflanzungen statt? (bitte detailliert angeben)

 

Zu 7.: Für die Umsetzung der Baumaßnahme wurden auf dem Baugrundstück 25 Bäume / Baumgruppen gefällt sowie ca. 112m Hecken gerodet. Als Ausgleich und Ersatz werden in der nächstfolgenden Pflanzperiode, nach Abschluss der Baumaßnahme, insgesamt 13 Bäume und ca. 137 m Hecken neu gepflanzt. Es ist vorgesehen im Bereich der Stellplatzanlage, entlang der Langenhorner Chaussee, sowie im Bereich der Freifläche an der Bergmannstraße Ersatzbäume und Hecken zu pflanzen. Fehlende Ersatzbäume werden durch die vorgesehene Dachbegrünung, insbesondere im Bereich des Wohngebäudes vollständig kompensiert.

 

Für den erforderlichen Umbau der Straßenverkehrsflächen zur Erschließung des Grundstücks, wird die Fällung von insgesamt 4 Straßenbäumen erforderlich. Ein Straßenbaum wurde bereits in 2016 entfernt. Ersatzpflanzungen erfolgen an geeigneter Stelle im näheren Umfeld, Standorte sind ausreichend vorhanden.

 

 

Harald Rösler

 

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