mögliche Umbenennung des "Woermannsweges" und "Woermannstieges"
Im Rahmen einer möglichen Umbenennung der Straßen, die im Bezirk Hamburg-Nord nach Adolph Woermann benannt sind, wurde die Historie Adolph Woermanns in der Sitzung des Regionalausschusses Langenhorn-Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Alsterdorf-Groß Borstel am 09.01.2017 präsentiert. Vertreter des Arbeitskreises Hamburg-Postkolonial und der Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V. referierten über dessen kolonialhistorische Bedeutung.
In diesem Zusammenhang hat der Opferverband der „Association of the Ovaherero Genocide in the USA (OGA)“ einige Tage nach der Sitzung in einem offenen Brief an Hamburgs Ersten Bürgermeister u.a. die Würdigung der Person Adolph Woermann kritisiert. Es wurde dazu aufgefordert, die in der Kritik stehenden Straßennamen abzuändern und sie nach Opfern oder Widerstandskämpfern in den damaligen deutschen Kolonien zu benennen.
Um das Geschichtsverständnis vor dem Hintergrund der diskutierten Straßenumbenennung weiter zu fördern, wurde am 09.01.2017 beschlossen, die Forschungsstelle „Hamburgs
(post-)koloniales Erbe“ einzuladen. Da derzeit jedoch im Rahmen einer Doktorandenarbeit geforscht wird, besteht die Möglichkeit, dass sich durch die Forschungsarbeit das Verständnis um die Person Adolph Woermann und seine koloniale Bedeutung verändert. Der bestehende Forschungsstand wird nach Auskunft der Forschungsstelle bis zum Abschluss der umfangreichen Untersuchung – voraussichtlich Mitte 2018 – nicht öffentlich präsentiert.
Es wird überlegt, diese aktuelle Entwicklung mit in den Blick zu nehmen.
Der Ausschuss nimmt Kenntnis.
Harald Rösler