Metrobuslinie 6 bis U Sengelmannstraße verlängern! Stellungnahme der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation

Der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Verbraucherschutz hat sich in seiner Sitzung am 31.01.2017 mit o.g. Thematik auf der Grundlage eines gemeinsamen Antrages der SPD- und GRÜNE- Fraktion befasst und einstimmig bei Enthaltung der Fraktion DIE LINKE folgende Beschlussempfehlung verabschiedet:

 

„Das Vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Nord wird gebeten, sich gegenüber den zuständigen Behörden dafür einzusetzen, dass geprüft werden möge, ob die Metrobuslinie 6 über den U-Bahnhof Borgweg hinaus bis zum U-Bahnhof Sengelmannstraße verlängert werden kann.

Im Gegenzug könnte die Buslinie 179 entsprechend verkürzt werden.“

 

Begründung:

Im Rahmen der Planungsworkshops zur Umgestaltung des Borgwegs wurde auch über die Bedeutung der Metrobuslinie 6 sowie der zukünftigen U5 diskutiert. Die jetzige Anbindung der City Nord über die Busse der Linie 179 wurde als unbefriedigend betrachtet.

 

Die U5 soll im ersten Bauabschnitt bereits an der U-Bahnstation Sengelmannstraße enden. Damit wird die City Nord erst sehr viel später per U-Bahn an den Bahnhof Borgweg angebunden, sogleich wird aber mit dem Neubau der Deutschen Telekom sowie dem großen Holiday Inn Hotel und dem geplanten Boardinghouse eine deutlich stärkere Nachfrage für die Verbindung City Nord – Winterhude – Uhlenhorst - Innenstadt bestehen. Daher sollte geprüft werden, die City-Nord schon jetzt an die Metrobuslinie 6 anzuschließen. Dies stellt zugleich auch eine Förderung der Einzelhandelsgeschäfte entlang der M6 dar, was vor dem Hintergrund der schwierigen Situation im regionalen Einzelhandel besonders wichtig ist.

 

Positiver Nebeneffekt dieser Maßnahme wäre, dass derzeit notwendige, umfangreiche Überliegerplätze der M6 und der Linie 179 am Bahnhof Borgweg entfallen könnten, wodurch die geplante Umgestaltung des Borgwegs erleichtert würde.

 

Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung einstimmig.

 

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt hierzu wie folgt Stellung:

 

Eine Verlängerung der Metrobuslinie 6 zur Sengelmannstraße wurde 2013 im Rahmen einer Teilnetzuntersuchung geprüft. Die dabei durchgeführte Simulation im Verkehrsmodell kam zu dem Ergebnis, dass eine Verlängerung der Metrobuslinie 6 nur geringe Auswirkungen auf die Nachfragstruktur haben wird. Zudem ist das heutige Angebot durch die Linie 179 im 20-Minuten-Takt völlig ausreichend und von seinem Charakter bereits jetzt eher angebots- als nachfrageorientiert. Die Fahrten der Linie 179 sind im Abschnitt City Nord - Borgweg heute im Durchschnitt mit nur 9,5 Personen besetzt.

Somit ist die City Nord über die Schnellbahnstationen Rübenkamp, Sengelmannstraße und Alsterdorf sowie durch die drei MetroBus- und zwei StadtBus-Linien bereits ausreichend erschlossen. Für die Fahrgäste bieten sich durch Umstieg in die vorhandenen Schnellbahnlinien attraktivere Verbindungen mit kürzeren Reisezeiten in die Innenstadt, als mit einer verlängerten MetroBus-Linie 6 erreicht werden könnte. In diesen Linien steht im Bereich der City Nord noch ausreichend Kapazität zur Verfügung, um die durch die Wiederbelebung der City Nord zusätzlich erwarteten Fahrgäste aufnehmen zu können. Dies gilt insbesondere für Nutzungen, welche auch jenseits der üblichen Büroanfangs- und Feierabendzeiten Verkehrsbedürfnisse mit sich bringen.

 

Da mit einer verlängerten Metrobus-Linie 6 nur ein überschaubares Fahrgastpotenzial in einem räumlich eng begrenzten Gebiet erreicht werden kann und das bestehende Angebot der StadtBus-Linie 179 hierfür ein angemessenes Angebot zur Verfügung stellt, rechtfertigt die nach wie vor geringe Auslastung in diesem Bereich weder eine Bedienung mit Gelenkbussen noch eine Verdichtung der Fahrtenfolgen.

 

Darüber hinaus ist eine Verkürzung der MetroBus-Linie 179 kritisch zu sehen, da diese Linie von zahlreichen Schülerinnen und Schülern der Schule für Sehbehinderte genutzt wird. Ebenso befinden sich im Umfeld des Borgwegs wie auch im weiteren Verlauf der Linie, Einrichtungen für andere körperlich beeinträchtigte Menschen, für die eine entsprechende Änderung und ggf. zusätzliches Umsteigen eine besonders große Herausforderung darstellen würde.

 

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Dagmar Wiedemann

 

 

Keine