Martinistraße endlich ausreichend
für Fuß- und Radverkehr gestalten - mit Tempo 30!
Gemeinsamer Antrag der GRÜNEN-Fraktion und der SPD-Fraktion
Das Verkehrsgeschehen in der Martinistraße ist schon seit mehreren Jahren in der politischen Diskussion. Fußgänger*innen, Autos, Busse wie auch Radler*innen nutzen die Straße intensiv. Bislang sind die Fußwege jedoch nicht barrierefrei – obwohl die Martinistraße im Bereich des „Barrierefreien Musterquartiers“ rund um die Frickestraße liegt.
Mit mehr als 5.000 täglichen Radler*innen ist die Martinistraße eine der am meisten von Fahrradfahrer*innen genutzten Straßen in unserem Bezirk. Bislang gibt es hier jedoch keinerlei Radverkehrsanlagen, der Radverkehr findet also im Mischverkehr auf der Fahrbahn statt.
Da auf der Martinistraße Tempo 50 zulässig ist, sind Kfz- und Radverkehr mit deutlich unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs. Dies führt dazu, dass Kfz oftmals langsamere Radler*innen überholen. Viele Radfahrende fühlen sich dabei unsicher, da der empfohlene Sicherheitsabstand von 1,50m von vielen Autofahrer*innen unterschritten wird. Etwa 20% der Radler*innen fahren daher heute ordnungswidrig auf den Gehwegen, wodurch Senior*innen, Kinder und besonders Menschen mit Behinderungen gefährdet werden.
Im Verlauf der Martinistraße gibt es heute zwei Fußgängerüberwege mit Zebrastreifen, jeweils im Bereich der Bushaltestellen „Löwenstraße (Facharztklinik)“ und „Eppendorfer Park (UKE)“. Viele Fußgänger fühlen sich beim Queren trotz dieses Angebotes nicht hinreichend sicher, weil motorisierte Verkehrsteilnehmer auf der langen gerade Strecke der Martinistraße bisweilen zügig unterwegs sind und sich so auch schnell den Zebrastreifen näher. Weniger Tempo würde hier bessere Chancen auf sichere Überquerung bedeuten.
Der Ruf nach Tempo 30 ist inzwischen nicht nur in der Politik, sondern auch auf der Straße zu vernehmen: Am 2. Oktober 2019 demonstrierten Schüler*innen der Grund- und Stadtteilschule Eppendorf sowie Kinder der Kita Martinistraße für eine entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzung. Diese wird bislang von der Innenbehörde trotz der neuen bundesweiten Regelung zur erleichterten Einrichtung von Tempo 30 vor Schulen, Kitas und Krankenhäusern mit Verweis auf den Zeitverlust für den Busverkehrs abgelehnt.
Für den Regionalausschuss ist jedoch klar: In der Realität erreicht kaum einer der Busse überhaupt das mögliche Tempo, da er entweder Radfahrer*innen begegnet, oder sich in der An- oder Abfahrt auf eine bzw. von einer Haltestelle befindet. Die Sicherheit von Sehbehinderten auf den Gehwegen wie auch von radelnden Kindern und Erwachsenen auf der Fahrbahn sind ebenso wichtige Ziele wie die Schnelligkeit des ÖPNVs. Daher fordert die Bezirksversammlung Hamburg-Nord: Tempo 30 für die Martinistraße!
Vor diesem Hintergrund möge der Ausschuss beschließen:
Planungsziele sollen sein:
Für die GRÜNE Fraktion Für die SPD-Fraktion
Sina Imhof Sebastian Haffke
Thorsten Schmidt Thomas Domres