Martinistraße endlich ausreichend
für Fuß- und Radverkehr gestalten - mit Tempo 30!
Beschlussempfehlung des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude
Der Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude hat sich in seiner Sitzung am 25.11.2019 mit o.g. Thematik auf der Grundlage eines gemeinsamen Antrages der GRÜNEN-Fraktion und der SPD-Fraktion befasst und mehrheitlich folgende Beschlussempfehlung verabschiedet:
Planungsziele sollen sein:
a. Barrierefreie Gehwege
b. Steigerung der Attraktivität für den Radverkehr, die 5.000 Radler*innen täglich
gerecht wird
c. Erhalt von Straßenbäumen
d. Verbesserung der Sicherheit für den Fußverkehr
e. Überprüfung des Angebots an Fußgängerquerungsmöglichkeiten, mindestens
Erhalt
30 km/h. Die Bezirksamtsleitung wird gebeten, diese mit Nachdruck bei den zuständigen
Fachbehörden einzufordern.
den Radverkehr.
Begründung:
Das Verkehrsgeschehen in der Martinistraße ist schon seit mehreren Jahren in der politischen
Diskussion. Fußgänger*innen, Autos, Busse wie auch Radler*innen nutzen die Straße intensiv.
Bislang sind die Fußwege jedoch nicht barrierefrei – obwohl die Martinistraße im Bereich des
„Barrierefreien Musterquartiers“ rund um die Frickestraße liegt.
Mit mehr als 5.000 täglichen Radler*innen ist die Martinistraße eine der am meisten von
Fahrradfahrer*innen genutzten Straßen in unserem Bezirk. Bislang gibt es hier jedoch keinerlei
Radverkehrsanlagen, der Radverkehr findet also im Mischverkehr auf der Fahrbahn statt.
Da auf der Martinistraße Tempo 50 zulässig ist, sind Kfz- und Radverkehr mit deutlich
unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs. Dies führt dazu, dass Kfz oftmals langsamere
Radler*innen überholen. Viele Radfahrende fühlen sich dabei unsicher, da der empfohlene
Sicherheitsabstand von 1,50m von vielen Autofahrer*innen unterschritten wird. Etwa 20% der
Radler*innen fahren daher heute ordnungswidrig auf den Gehwegen, wodurch Senior*innen,
Kinder und besonders Menschen mit Behinderungen gefährdet werden.
Im Verlauf der Martinistraße gibt es heute zwei Fußgängerüberwege mit Zebrastreifen, jeweils
im Bereich der Bushaltestellen „Löwenstraße (Facharztklinik)“ und „Eppendorfer Park (UKE)“.
Viele Fußgänger fühlen sich beim Queren trotz dieses Angebotes nicht hinreichend sicher, weil
motorisierte Verkehrsteilnehmer auf der langen gerade Strecke der Martinistraße bisweilen
zügig unterwegs sind und sich so auch schnell den Zebrastreifen näher. Weniger Tempo würde
hier bessere Chancen auf sichere Überquerung bedeuten.
Der Ruf nach Tempo 30 ist inzwischen nicht nur in der Politik, sondern auch auf der Straße zu
vernehmen: Am 2. Oktober 2019 demonstrierten Schüler*innen der Grund- und Stadtteilschule
Eppendorf sowie Kinder der Kita Martinistraße für eine entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzung. Diese wird bislang von der Innenbehörde trotz der neuen bundesweiten Regelung zur erleichterten Einrichtung von Tempo 30 vor Schulen, Kitas und Krankenhäusern mit Verweis auf den Zeitverlust für den Busverkehrs abgelehnt.
Für den Regionalausschuss ist jedoch klar: In der Realität erreicht kaum einer der Busse überhaupt das mögliche Tempo, da er entweder Radfahrer*innen begegnet, oder sich in der An- oder Abfahrt auf eine bzw. von einer Haltestelle befindet. Die Sicherheit von Sehbehinderten
auf den Gehwegen wie auch von radelnden Kindern und Erwachsenen auf der Fahrbahn sind
ebenso wichtige Ziele wie die Schnelligkeit des ÖPNVs. Daher fordert die Bezirksversammlung
Hamburg-Nord: Tempo 30 für die Martinistraße!
Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung.