Integriertes Klimaschutzkonzept für den Bezirk Hamburg-Nord
Kleine Anfrage Nr. 19/2019 von Herrn Bernd Kroll, CDU
Hier werden im Bezirk Hamburg-Nord bereits erhebliche Beiträge geleistet. Beispielhaft seien u.a. genannt
- Energetische Stadtsanierung Dulsberg (im Rahmen des Programms 432 der KfW)
- Klimaschutzmodellquartiere Finkenau und Am Weißenberge
- Regenwasser-Infrastruktur-Anpassung (RISA) im Mühlenkampquartier (HCU/BUE Projekt KLIQ).
Vor diesem Hintergrund frage ich die Leitung des Bezirksamtes Hamburg Nord:
Das Projekt „Regenwasser-Infrastruktur-Anpassung“ (RISA) ist im Jahr 2009 von der damaligen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (heute Behörde für Umwelt und Energie) und HAMBURG WASSER als gesamtstädtisches Projekt ins Leben gerufen worden. Ziel des Projektes RISA ist es, ein zukunftsfähiges Regenwassermanagement für die Stadt Hamburg zu gewährleisten. Da zunehmende Flächenversiegelungen und die Folgen des Klimawandels die Wasserwirtschaft in Hamburg vor neue Herausforderungen stellen, sollen interdisziplinär und mit Unterstützung durch Universitäten und Ingenieurbüros Konzepte und Lösungen für einen zukunftsfähigen Umgang mit Regenwasser erarbeitet werden. Dabei werden im Bereich von Siedlungswasserwirtschaft, Stadt- und Landschafts-, Verkehrs- und Gewässerplanung alle Aspekte einer zukunftsfähigen Regenwasserbewirtschaftung zusammengeführt. Um die übergeordneten Ziele „naturnaher Wasserhaushalt, verbesserter Gewässer-, Überflutungs- und Hochwasserschutz“ zu erreichen, wurde die Umsetzbarkeit von Maßnahmen in die Praxis getestet.
Das Projekt RISA wurde 2015 mit dem „Strukturplan Regenwasser 2030“ abgeschlossen, in den die Ergebnisse eingeflossen sind und der als Leitlinie für das Handeln von Verwaltung, Planern und Grundstückseigentümern dienen soll.
Das Forschungsprojekt KLIQ - Klimafolgenanpassung innerstädtischer hochverdichteter Quartiere - baut auf den Ergebnissen der Projekte KLIMZUG-NORD sowie RISA auf. Die Behörde für Umwelt und Energie (BUE) hat 2014 die Hafen City Universität Hamburg (HCU) beauftragt, einen Leitfaden zur innerstädtischen Überflutungs- und Hitzevorsorge zu erstellen. Dieser richtet sich an Hauseigentümer, Bauherren und Planer und ist Bestandteil des Hamburger Klimaplans. Die Planungsempfehlungen zur Gefährdungsanalyse und zur Lösungsentwicklung wurden beispielhaft in zwei Quartieren angewendet; zum Thema Überflutungsvorsorge wurde Winterhude-Süd ausgewählt, da es am Mühlenkamp im Juni 2011 aufgrund von Starkregen zu Überflutungen kam. Mit der Publikation des Leitfadens sowie eines Wissensdokumentes wurde das Forschungsprojekt 2017 abgeschlossen.
https://www.hcu-hamburg.de/index.php?id=8361
Das Projekt RISA wurde der interessierten Öffentlichkeit im Rahmen der 3. Hamburger Stadtwerkstatt bei einer Diskussionsveranstaltung zu dem Thema: „Hamburg, dein Regen - Fluch oder Segen? - Vom Umgang mit Regenwasser in Zeiten des Klimawandels“ am 30.11.2012 im Goldbekhaus vorgestellt. Dabei wurde über die Themen des RISA-Projekts informiert und gemeinsam mit Fachleuten beraten, was Mieter, Eigentümer, Politik und Verwaltung, Bauherren, Planer und Anwohner heute schon anpacken müssen, um für die Zukunft vorzusorgen.
Die Stadtwerkstatt sowie die oben genannten Projekte standen in der Zuständigkeit der Fachbehörden, die Bezirksverwaltung hat hierzu Beiträge beigesteuert bzw. in Arbeitsgruppen mitgearbeitet. Die Bezirkspolitik war über den öffentlich angekündigten Termin der Stadtwerkstatt informiert, in welcher Form konnte jedoch nicht ermittelt werden. Bei diesem Termin waren Mitglieder der Bezirksversammlung anwesend.
27.02.2019
Ralf Staack
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.