20-6368

Inklusives Orientierungssystem für die Gebäude des Bezirksamtes Hamburg-Nord in Eppendorf

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Sachverhalt

Ausgangslage

In ihrer Sitzung am 16.06.2016 hatte sich die Bezirksversammlung mit der Zielsetzung befasst, das Bezirksamt sukzessive barrierefrei und inklusiv umzugestalten und hierfür bezirkliche Mittel für die Konzeptionierung und erste Umsetzungsschritte zur Verfügung gestellt.

Auf der Grundlage dieses Auftrages plant das Bezirksamt Hamburg-Nord barrierefreie Zugänge und ein inklusives Leit- und Orientierungssystem, das möglichst allen Menschen den Besuch zunächst am Standort Kümmellstraße 5-7 erleichtern soll. Das Projektteam, bestehend aus einer Architektin & Sachverständigen für Barrierefreies Bauen, einer Designerin für das visuelle Leitsystem, Landschaftsarchitektinnen sowie einem Lichtplaner erarbeitet dabei in enger Abstimmung mit Vertretern des Bezirksamtes ein umfassendes Konzept für das denkmalgeschützte Gebäude. Aufgrund einer ganzheitlichen Betrachtung der Gesamtstruktur durch alle beteiligten Disziplinen soll ein enormer Mehrwert für alle Besucherinnen und Besucher sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen, der weit über einen barrierefreien Zugang des Gebäudes hinausgeht. Das Leit- und Orientierungssystem soll übergeordnet für alle Dienstgebäude des Bezirksamtes sowie alle Hamburger Behörden adaptierbar entwickelt werden.

Ziel ist es, dass vor allem die von Benutzern frequentierten Bereiche – in Anlehnung an die DIN-Norm 18040-1 für öffentlich zugängliche Gebäude – weitestgehend barrierefrei erreichbar und nutzbar werden.

Dies soll durch die Neugestaltung und Aufwertung der Außenanlagen mit einem Haupteingang für alle Nutzer und anknüpfenden Umbauten in den Innenräumen umgesetzt werden. Ein lückenloses visuelles Leitsystem mit einer eindeutig nachvollziehbaren Informationsstruktur

sowie ergänzenden hörbaren und fühlbaren Hinweisen verknüpft den Außen- und Innenraum und leitet die Nutzer bis zur jeweiligen Abteilung und zum Ansprechpartner. Eine gezielte Beleuchtung steigert den sicheren Gebrauch der räumlichen Anlagen und die Lesbarkeit der Informationsträger des Leitsystems. Damit sollen einerseits gesetzliche Anforderungen berücksichtigt und andererseits besondere Angebote im Sinne von Inklusion und Teilhabe umgesetzt werden.

Dem Ausschuss Soziales, Gesundheit und Inklusion wurde das Projekt in der Sitzung am 30.05.2018 vorgestellt.

 

Projektstand:

Ausgehend von einer umfassenden Analyse und Bedarfsplanung, nicht nur für Gebäudebereiche und Außenanlagen, sondern auch zur Nutzerführung (beispielsweise über die Empfangsmitarbeiter, Informationsträger, Webauftritt oder Printprodukte wie Geschäftsbriefe) wurden eine konzeptionelle Vorplanung und der Teilschritt zur Überprüfung der Konzeptidee durch die Herstellung einer Pilotfläche entwickelt.

Als Pilotfläche wird ab 13.12.2018 der Nebeneingang Robert-Koch-Str. 17 des Bezirksamtes Hamburg-Nord freigegeben und der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis zum 15.01.2018 können Besucherinnen und Besucher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirksamtes sowie Vertreterinnen und Vertretreter beteiligter Verbände im Eingangsbereich des Standesamts und des Großen Sitzungssaals die verbesserte Zugänglichkeit und verschiedene Lösungen für eine möglichst weitreichende Barrierefreiheit überprüfen,  die auch die Anforderungen des denkmalgeschützten Bestands berücksichtigen. Die daraus erfolgenden und ausdrücklich erwünschten Rückmeldungen zur Pilotfläche werden in die Entwurfsplanung einfließen. Anhand des detaillierten Planungsprozesses können nicht nur Handlungsfelder für das Pilotprojekt entwickelt werden, sondern auch Lösungsansätze und Prozesse für Folgeprojekte bzw. für andere Bezirksämter herangezogen werden.

 

Ausblick:

Nach Überprüfung der Modellfläche mit Prototypen innerhalb des Hauses Kümmellstr. 5-7 werden die Ergebnisse ab Januar 2019 in die Entwurfsplanung integriert werden. Für die weitere Planung und Umsetzung werden die im Rahmen der Vorplanung geschätzten Mittel in Höhe 1.686.000 Euro benötigt.

Nach Bereitstellung der erforderlichen finanziellen Mittel für das Gesamtprojekt können die anschließenden Projektphasen und die Umsetzung beauftragt werden.

Danach könnte die Weiterentwicklung auch für andere Standorte folgen. Langfristig sollen die Standorte Kümmellstraße 5-7/ Robert- Koch-Straße 17 (einschließlich aller Bauteile), Kümmellstraße 6, Eppendorfer Landstraße 59, Lehnhartzstraße 28 sowie die Wegeführung von den angrenzenden ÖPNV-Haltestellen aus und die Zuwegung auf den Grundstücken in das Gesamtkonzept einbezogen werden.

 

Petitum/Beschluss

 

Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.

 

 

Yvonne Nische

 

Anhänge

 

Keine