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Inklusion in allen Lebensphasen erleichtern: Inklusive Spielplätze für Hamburg-Nord! Gemeinsamer Antrag von SPD- und GRÜNE-Fraktion

gemeinsamer Antrag

Sachverhalt

Hamburg hat sich zur Umsetzung der Inklusion verpflichtet. In vielen Bereichen wie Schule, ÖPNV und öffentlicher Raum sind Erfolge bereits sichtbar. Dennoch ist der Weg zu einer ganzheitlichen Inklusion noch weit. An Schulen lernen sich Kinder mit und ohne körperliche Einschränkungen in ihrem Lernumfeld kennen und schätzen. Anders sieht es leider noch im Bereich der Freizeit aus. In Hamburg findet sich derzeit noch kein inklusiver Spielplatz. Zwar hat es im Nachbarbezirk auf Initiative eines Elternvereins mittlerweile die Zusage zur Sanierung eines Spielplatzes unter Inklusionsgesichtspunkten gegeben. Umgesetzt wurde die im Jahr 2015 beschlossene Maßnahme leider noch nicht.

Als zweitgrößte Stadt Deutschlands muss Hamburg in diesem Bereich zügig zu kleineren Gemeinden und Städten aufschließen. In zahlreichen Kommunen finden sich bereits Spielplätze mit Angeboten auch für Kinder mit körperlichen Einschränkungen. Insbesondere Gerätschaften, die ein gemeinsames Spielen ermöglichen, können dem Gedanken der Inklusion gerecht werden.

Im Zuge künftiger Sanierungen und Neuerrichtungen sollen daher die Bedürfnisse von Kindern mit körperlichen Einschränkungen einbezogen werden. Deswegen soll bei der künftigen Neu- und Überplanung von Spielplätzen der Aspekt der Inklusion regelmäßig in die Planung eingeschlossen werden. Um die Inklusion an Spielplätzen zügig zu verbessern, ist ein Pilotprojekt möglich, bei dem Erkenntnisse für die Zukunft gewonnen werden. Dazu soll für jede Sanierung, Erweiterung und Neuerrichtung von Spielplätzen geprüft werden, inwiefern inklusive Spielgeräte die Planung umfassen können und wie der Spielplatz insgesamt möglichst barrierearm oder sogar -frei geplant werden kann. Auch ein barrierefreier Zugang zum Spielplatz gehört dazu

Bei bereits laufenden Planungen sollte geprüft werden, inwiefern noch Inklusionsgesichtspunkte einbezogen werden können. Zudem sollten dann prioritär solche Standorte für Maßnahmen in Betracht gezogen werden, die im Umfeld von Einrichtungen liegen, die mit körperlich beeinträchtigten Kindern und Jugendliche zu tun haben. Eine ausgewogene Verteilung von Spielplätzen mit inklusiven Elementen im Bezirk ist ebenfalls anzustreben.

Im Bezirk Hamburg-Nord werden bei der Planung von Spielplätzen grundsätzlich Bürgerinnen und Bürger, besonders aber Eltern und Kinder einbezogen. Um auch in jedem Fall Kinder mit körperlichen Einschränkungen und deren Eltern einbeziehen zu können, sollten verstärkt Anstrengungen unternommen werden.

Petitum/Beschluss

 

Der Bezirksamtsleiter wird gebeten,

 

1.      zu prüfen, bei welchen bereits aktuell anstehenden Sanierungen, Erweiterungen und Neuerrichtungen von Spielplätzen und deren Zuwegung in der Planung noch Inklusionsgesichtspunkte berücksichtigt werden können;

2.      dem Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration (SGI) unter Hinzuladung der Mitglieder der betroffenen Regionalausschüsse über die Ergebnisse dieser Prüfung zu berichten;

3.      bei zukünftigem Bau oder Sanierung bzw. Erweiterung von Spielplätzen und deren Zuwegung Inklusionsgesichtspunkte jeweils von Beginn an verstärkt mit in die Planungen einzubeziehen;

4.      Kriterien wie Vorhandensein von Einrichtungen für körperlich beeinträchtigte Kinder im Umfeld des Spielplatzes und regionale Verteilung bei der Priorisierung von Maßnahmen in Absprache mit dem Ausschuss SGI einzubeziehen;

5.      im Rahmen der seit langem üblichen Beteiligungsverfahren gezielt Organisationen, die sich mit den Belangen körperlich eingeschränkter Kinder und Jugendlicher zu tun haben, um Mitwirkung und Beratung zu bitten sowie

6.      sich im Benehmen mit der Vorsitzenden der Bezirksversammlung zwecks finanzieller Unterstützung an die zuständigen Behörden zu wenden.

 

SPD-Fraktion DIE GRÜNEN Fraktion Bündnis 90

Domres, ThomasWerner-Boelz, Michael

Otto, Alice Schmedt auf der Günne, Tanja

Kleinow, Alexander

 

Anhänge

 

Keine