Hohe Liedt muss sicherer Schulweg werden! gemeinsamer Antrag der SPD- und Grüne-Fraktion
Die Hohe Liedt in Langenhorn ist ein wichtiger Schulanmarschweg für gleich drei Schulen: Grundschule Am Heidberg, Stadtteilschule Am Heidberg und Gymnasium Heidberg. Gerade die beiden weiterführenden Schulen haben ein großes Einzugsgebiet, das auch den Nordwesten Langenhorns westlich der U-Bahn umfasst. Aus diesem Bereich führt der wichtigste Weg zu den Schulen über die Hohe Liedt. Wegen der Entfernungen legen sehr viele Schülerinnen und Schüler den Weg mit dem Fahrrad zurück.
Da insbesondere jüngere Schülerinnen und Schüler oftmals noch unsicher im Straßenverkehr sind, werden an Schulwege besondere Anforderungen gestellt: Sie sollten besonders verkehrssicher sein und zudem auch besonders attraktiv in der Nutzung, um die Zahl von „Elterntaxis“ vor den Schulen klein zu halten.
Diese Bedingungen werden heute an der viel frequentierten Hohen Liedt leider noch nicht erfüllt. Die Radwege sind nur 80 bis 100 cm breit, im Bereich der Bäume jeweils nur mit Grand befestigt und zudem durch herausstehende Wurzeln sehr uneben. Der nördliche Radweg hat zudem keinerlei Sicherheitsabstand zu parkenden Autos. Die Gehwege sind nur 1,50 m breit und somit nicht barrierefrei.
Der Regionalausschuss strebt an, diese Umstände zu ändern und die Hohe Liedt mittelfristig zu einem besonders sicheren und attraktiven Schulweg umzugestalten.
Ein erster Schritt in diese Richtung ist der Ausbau von Hohe Liedt und Neuberger Weg zur Veloroute 4 im Abschnitt zwischen Laukamp und Fibigerstraße. Für diese in der jährlichen Vereinbarung 2017 zum Bündnis für den Radverkehr festgeschriebene Maßnahme wird das Bezirksamt im kommenden Jahr die Planung starten. Regelmäßig werden bei Veloroutenplanungen nicht nur die Belange von Radfahrerinnen und Radfahrern berücksichtigt, sondern auch jene des Fußverkehrs. Die Veloroutenplanung kann und sollte also bereits das Ziel eines besonders sicheren und attraktiven Schulweges sowohl für mit dem Rad als auch zu Fuß kommende Kinder berücksichtigen.
Besonders wichtig ist dem Regionalausschuss der Baumerhalt: Zwar stehen an der Hohen Liedt im Veloroutenabschnitt nur drei Bäume auf der Südseite, im weiteren Verlauf der Straße sind aber erheblich mehr vorhanden. Um das grüne Stadtbild Hamburgs zu bewahren, sollen diese erhalten werden. Daher sollte eine Lösung gefunden werden, die mit der aktuellen Fahrbahnbreite von fünf Metern auskommt – und dies auch bereits für den Veloroutenabschnitt. Auf Grund der heute zu schmalen Gehwege und des kaum vorhandenen Erweiterungspotenzials in der Nebenfläche gerade auf der Nordseite (Bereich Bornbach bis Einfahrt Kiwittsmoorbad, siehe Foto 1) wird der Radverkehr dabei wahrscheinlich auf der Fahrbahn geführt müssen.
Der Regionalausschuss bezweifelt, dass die kürzlich dem Ausschuss zur Kenntnis gegebene Planung der 2. Verschickung der Bushaltestelle Hohe Liedt (inkl. Kreuzung Tangstedter Landstraße / Hohe Liedt) in Einklang mit den oben skizzierten Zielen steht. Durch die Planung wird insbesondere das Rechtsabbiegen des Schwerverkehrs aus der Tangstedter Landstraße (Nord) in die Hohe Liedt (West) erleichtert. Dafür soll die Hohe Liedt im Kreuzungsbereich auf die doppelte Breite ausgebaut werden, was zu vier Baumfällungen führen würde. Gerade Schwerverkehr ist in der Hohen Liedt jedoch auch heute schon ein Problem. Wenn zwei LKW sich begegnen, weicht oft einer von beiden auf den Bordstein aus und schädigt so die örtlichen Bäume (siehe Foto 2). Solche Verkehrssituationen sind kaum geeignet, die Fahrbahn zu einem attraktiven Schulweg Rad für Kinder und Jugendliche zu machen. Noch vor wenigen Jahren hatte deshalb das PK34 sogar eine „unechte Einbahnstraße“ für die Hohe Liedt erwogen.
Aus genannten Gründen sollte erst eine konzeptionelle Gesamtlösung für die Hohe Liedt als sicheren und attraktiven Schulweg gefunden, und erst dann die Planung zur Umgestaltung der Kreuzung Tangstedter Landstraße / Hohe Liedt finalisiert werden. Andernfalls könnte hier an der Tangstedter Landstraße eine Kreuzungssituation geschaffen werden, die sich später nicht mehr in ein stimmiges Konzept für die Hohe Liedt als sicheren Schulweg einfügen lässt.
Vor diesem Hintergrund möge der Regionalausschuss beschließen:
Für die SPD-Fraktion Für die GRÜNE Fraktion
Thomas Kegat Carmen Wilckens
Karin Ros Thorsten Schmidt