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Grünwege im Komponistenviertel stärken! Gemeinsamer Antrag von SPD- und GRÜNE-Fraktion

gemeinsamer Antrag

Sachverhalt

Das Komponistenviertel in Barmbek-Süd ist in seinem Straßenbild recht heterogen: Neben zahlreichen sanierten Altbauten sind besonders mehrgeschossige Rotklinker-Zeilenbauten mit Innenhöfen und eine sehr intensive Nachverdichtung prägend für das Straßenbild. Zwischen den Gebäudeblöcken befinden sich im gesamten Viertel zahlreiche kleinere Grünflächen mit Parkwegen (teilweise kombiniert mit Spiel- und Sportplätzen).

 

Um ein quartierumfassendes Konzept und Ideen für eine Verbesserung der Wegeverbindungen zu erhalten, wurde die HafenCity Universität (HCU) im Jahr 2017 gebeten, das Quartier im Rahmen eines Studierendenprojekts zu untersuchen [1]. Die Studierenden erarbeiteten ihre Vision für das Komponistenviertel unter Einbeziehung des Stadtteilrats Barmbek-Süd, in öffentlichen Veranstaltungen sowie durch Straßenbefragungen. Die fertige Untersuchung wurde mehrfach öffentlich vorgestellt und stieß auf viel positives Echo.

 

Die „Grünen Wegeverbindungen“ sind ein Aspekt der entworfenen Vision für das Komponistenviertel. Von den Studierenden wurden insgesamt vier Grünzüge vorgeschlagen, von denen drei bereits bestehen (s. Karte im Anhang). Ergebnis der Untersuchung war, dass die im Viertel existierenden Grünflächen und Wege von Straßen zerschnitten sind. Das Konzept schlägt daher eine deutliche Verbesserung und Optimierung des Wegebestands und der Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten vor.

 

Ziel dieses Antrags ist es, auch angesichts der intensiven baulichen Nachverdichtung des Quartiers, eine deutliche Aufwertung der Grünzüge vorzunehmen. Diese sollen zu einem das Quartier durchziehenden grünen Wegenetz verbunden werden. Viele Gründe sprechen dafür, die Vision der grünen Wegeverbindung durch das Viertel umzusetzen:

•          Quartiere sollen für alle Bewohnergruppen möglichst gut begehbar sein. Auf diesen

           Wegen ist es zusätzlich weit besser als auf straßenbegleitenden Gehwegen möglich,

           auch mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen nebeneinander unterwegs zu sein.

 

Wohnortnahe Grünflächen und Wege dienen der Förderung der Gesundheit. Sie sind

            Naherholungsorte, Laufstrecke, Spazierweg mit und ohne Hund und sorgen durch ihre

            ruhige Umgebung abseits von Verkehrslärm und Abgasen für Entspannung. Sie sind

            auch Rückzugsorte und Ruhezonen, zum Lesen, Erzählen, Spielen, sich Begegnen.

 

Grünflächen haben in verdichteten urbanen Räumen zudem einen ökologischen Wert.

In einem ersten Schritt sollen nun zunächst zwei der von den HCU-Studierenden vorgeschlagenen vier Streckenabschnitte so bearbeitet werden, dass sie besser als durchgängige grüne Wegeverbindung wahrgenommen und den Ansprüchen an eine gute Nutzbarkeit gerecht werden:

 

Der nördliche Grünzug (Nr. 1 auf beigefügter Karte) erstreckt sich zwischen Bachpark

           und Humboldtstraße. Diese Wegverbindung ist nicht nur wegen des Parks und des

            benachbarten Sportplatzes als wichtige Zielorte des Fußverkehrs bedeutend. Sie

            verknüpft auch die beiden Standorte der Ilse-Löwenstein-Schule an der Humboldtstraße

            und am Imstedt. Der Grünzug stellt damit eine sichere und angenehme Verbindung für

            die Schülerinnen und Schüler dar.

 

Der südliche Grünzug (Nr. 4) führt vom Winterhuder Weg parallel zur Hamburger Meile

            hinein ins Quartier und endet im Wohnblock zwischen Bartholomäusstraße und

            Heitmannstraße. Dieser Weg ermöglicht eine ruhige und angenehme Verknüpfung des

            Quartiers mit dem Einkaufszentrum, aber auch der U-Bahn-Haltestelle Mundsburg.

 

Neben der Qualität der Grünflächen selbst stellen derzeit vor allem die Straßenquerungen Barrieren dar, die verbessert werden sollten. 

Ergänzend bietet sich an, das ebenfalls im vergangenen Jahr vorgestellte Fahrradparkkonzept Komponistenviertel [2]  heranzuziehen, um der Problematik fehlender Radstellplätze zu begegnen. Mehrere Anregungen aus dem Konzept fließen in diesen Antrag mit ein.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Ausschuss möge beschließen:

 

Die Grünzüge im Komponistenviertel (Barmbek-Süd) sollen für alle Einwohnerinnen und Einwohner als Alltags-Wegeverbindung nutzbarer und zudem besser zugänglich gemacht werden.

Dafür notwendige Maßnahmen sollen sich an einer wirtschaftlichen Verwendung der Haushaltsmittel orientieren, ggf. sind mehrere alternative Vorschläge zur Umsetzung vorzulegen. Die so ermittelten Maßnahmen werden dem Regionalausschuss zusammen mit einer Kostenschätzung zur Beratung vorgelegt.

 

Im Einzelnen sind folgende Maßnahmen vom Bezirksamt bzw. den zuständigen Stellen zu prüfen:

 

  1. In den beiden Grünzügen (Nr. 1+4 laut beigefügter Karte) wird geprüft, ob ausreichend Mülleimer vorhanden sind. Andernfalls wird die Stadtreinigung gebeten, neue zu platzieren.

 

  1. Ebenfalls wird geprüft, ob in regelmäßigen Abständen Sitzbänke vorhanden sind. Ggf. ist der Seniorenbeirat an der Beurteilung zu beteiligen. Sofern die vorhandenen Bänke zu weit auseinander stehen, sollen weitere platziert werden. Diese sollen ebenso wie ggf. abgängige Bänke in seniorengerechter Ausführung beschafft werden.

 

Nördlicher Grünzug/Bachpark (Nr. 1)

 

  1. Die Kreuzungen der grünen Wegeverbindung mit der Humboldtstraße, der Schumann straße und der Bachstraße sollen barrierearm gestaltet werden. Ein Übergang von einem zum anderen Abschnitt der Wegeverbindung soll ohne Probleme möglich sein. Wo notwendig, sollen daher die folgenden Maßnahmen ergriffen werden:

 

  1. Es soll eine 0/6-Absenkung von noch nicht abgesenkten Hochborden erfolgen.

 

  1. Aufhebung einzelner Parkstände direkt vor dem Zugang zum Grünzug, wo

                       derzeit keine direkte Querung möglich ist (Schumannstraße).

 

  1. Wirksames Verhindern des Zuparkens der Zugänge zu den Wegeabschnitten

durch passende Maßnahmen (betrifft auch den Zugang über Mozartstraße und Flotowstraße).

 

  1. Neuplatzierung oder  Aufstellung von Blumenkübeln bzw. Bau von die Fahrbahn

einengenden Nasen, um querende Personen für nahende Fahrzeuge besser sichtbar zu machen. Dafür sind ggf. Parkstände aufzuheben, falls dort parkende Fahrzeuge eine Sichtbehinderung darstellen (Humboldtstraße).

 

  1. Nutzung untermaßiger, benachbarter Parkstreifen gemäß „Fahrradparkkonzept

Komponistenviertel“ sowie weiterer geeigneter frei werdender Flächen für das Aufstellen von Fahrradbügeln (Maßnahmen 21, 23 des Fahrradparkkonzepts).

 

Südlicher Grünzug nahe Hamburger Meile (Nr. 4)

 

  1. Der Zugang zur Wegeverbindung vom Winterhuder Weg aus soll besser verdeutlicht

werden (Schild, ggf. Beleuchtung des Eingangsbereichs neben dem Gebäude Winterhuder Weg 14).

 

  1. Die Absperrung am Zugang zum Grünzug auf der westlichen Seite der Humboldtstraße soll so umgestaltet werden, dass sie eine Nutzung mit Rollator, Kinderwagen etc. nicht länger behindert.

 

  1. Die Kreuzungen der grünen Wegeverbindung mit der Humboldtstraße, der

Bachstraße und der Bartholomäusstraße sollen barrierearm gestaltet werden. Ein Übergang von einem zum anderen Abschnitt der Wegeverbindung soll ohne Probleme möglich sein. Wo notwendig, sollen daher die folgenden Maßnahmen ergriffen werden:

 

  1. Es soll eine 0/6-Absenkung von noch nicht abgesenkten Hochborden erfolgen.

 

  1. Aufhebung einzelner Parkstände direkt vor dem Zugang zum Grünzug, wo

derzeit keine direkte Querung möglich ist (alle genannten Querungen plus

Zugang über Beim Alten Schützenhof und Bostelreihe).

 

  1. Wirksames Verhindern des Zuparkens der Zugänge zu den Wegeabschnitten

durch passende Maßnahmen.

 

  1. Um den Charakter einer Hauptwegeverbindung zu betonen, soll geprüft werden

ob an den Anwohnerstraßen Bachstraße und Bartholomäusstraße die Querung des Grünzugs aufgepflastert werden kann (analog der Kreuzung von bevorrechtigten Fahrradstraßen mit anderen, untergeordneten Straßen). Falls nicht möglich, sollen andere geeignete Maßnahmen vorgeschlagen werden, die dazu führen, dass der querende Fußverkehr als prioritär wahrgenommen wird. Das Bezirksamt wird gebeten, hierfür einen oder ggf. mehrere exemplarische Entwürfe vorzulegen.

  1. Neuplatzierung oder  Aufstellung von Blumenkübeln bzw. Bau von die Fahrbahn

einengenden Nasen, um querende Personen für nahende Fahrzeuge besser sichtbar zu machen.

 

  1. Nutzung geeigneter frei werdender Flächen für das Aufstellen von

Fahrradbügeln.

 

  1. Im Bereich der Querung Bachstraße verhindern des Befahrens des Grünzugs mit Kfz.

 

 

Für die SPD-Fraktion Für die GRÜNE Fraktion

Alexander KleinowChristoph Reiffert 

Dr. Alice OttoDr. Katja Wolframm

 

Anhänge

 

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