20-6247

Groß Borstel als kleiner Stadtteil soll überproportional wachsen – aber nur, wenn auch die Infrastruktur mitwächst! Grundlagen für das B-Planverfahren Petersenpark (GB 31) schaffen Antrag der CDU-Fraktion

Antrag

Sachverhalt

Mitte diesen Jahres fand die Öffentliche Plandiskussion zum Bebauungsplanverfahren Petersenpark (GB 31) statt. Das B-Planverfahren hat zum Ziel, Gewerbe an der Papenreye und Wohnen am Niendorfer Weg (bei entsprechender Änderung des Flächennutzungsplans) festzusetzen.

Mit dem Verzicht auf die Ausweisung (und möglicher Nutzung) „Industriegebiet“ und der neu aufgenommenen Ausweisung „Urbanes Gebiet“ als Pufferzone zwischen Gewerbe und Wohnen kann hier eine sinnvolle Neuordnung geschaffen werden. Das findet im Prinzip die Zustimmung auch im Stadtteil.

Erhebliche Bedenken gegen die Schaffung von weiterem Wohnraum (in diesem Planverfahren etwa 400 zusätzliche Wohnungen) in Groß Borstel liegen darin, dass mit einigen Vorhaben in jüngster Vergangenheit (u.a. 750 Wohnungen Tarpenbek-Ufer, 400 Wohnungen Papenreye) die bestehende Infrastruktur nicht für ein Bevölkerungswachstum von etwa 40% ausgelegt ist.

Das große Thema in dem am südlichen Flughafenumfeld gelegenen Stadtteil ist der Durchgangsverkehr. „Schleichverkehre“ durch die Wohngebiete waren in den neunziger Jahren mit einigem baulichen Aufwand unter großer Beteiligung der Bevölkerung zurückgedrängt worden. Die Belastung der Borsteler Chaussee ist enorm hoch (mit steigender Tendenz), der Stadtteil unzureichend mit Öffentlichen Verkehrsmitteln - nur durch Busse - erschlossen. Ein Rückbau von verkehrsberuhigenden Maßnahmen kommt sicherlich nicht nur aus Sicht der CDU nicht in Betracht. Die Entlastung von Durchgangsverkehren ist dringend erforderlich. Diese sollte der Ausbau der Straße Nedderfeld bringen – so vor Jahrzehnten versprochen. Aus der kürzlich von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation beantworteten Anfrage der CDU (Drs. 20-6056) geht hervor, dass das Planverfahren für den Ausbau Nedderfeld seit Mai diesen Jahres abgeschlossen ist. Erstaunt nehmen wir die Formulierung „Die Realisierung des vierspurigen Ausbaus ist derzeit noch nicht terminiert“ zur Kenntnis. Daraus ist zu schließen, dass bisher keine Finanzierung in Aussicht gestellt und beim Rot-Grünen Senat kein Wille vorhanden ist, dieses Projekt voranzutreiben.

 

Petitum/Beschluss

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

Die Bezirksamtsleitung wird aufgefordert, ein Konzept zu erarbeiten und auf die Realisierung des Ausbau Nedderfeld zu drängen bevor das B-Planverfahren GB 31 fortgeführt wird:

  1. Es ist ein umfassendes Infrastruktur- und Mobilitätskonzept für den Stadtteil Groß Borstel zu erstellen, aus den Handlungsbedarfen für weitere größere Bauvorhaben, wie z.B. GB31, abgeleitet werden können. Dieses Konzept umfasst:

i)        ÖPNV, Radwege, Anwohnerverkehre sowie Durchgangsverkehre

ii)       Die Nahversorgung

iii)     Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen

  1. Das erarbeitete Konzept wird der Öffentlichkeit vorgestellt 
  2. Die Bezirksversammlung fordert den Senat auf, umgehend konkrete Schritte zur Umsetzung des vierspurigen Ausbaus des Nedderfeld einzuleiten.

 

 

 

Dr. Andreas SchottEkkehart Wersich
Fraktionsvorsitzender

 

Anhänge

 

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