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Gänse in der Stadt: Sinnvolles stadtweites Management einrichten! Stellungnahme der Behörde für Umwelt und Energie

Mitteilungsvorlage vorsitzendes Mitglied

Sachverhalt

 

Der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Verbraucherschutz hat sich in seiner Sitzung am 22.05.2018 mit o. g. Thematik auf der Grundlage eines gemeinsamen Antrages der SPD-und Grüne-Fraktion befasst und einstimmig folgende Beschlussempfehlung verabschiedet:

  1. Die Umweltbehörde wird gebeten, in Zusammenarbeit mit den Bezirken und Fachleuten zu analysieren, an welchen Orten in der Stadt es durch teils konzentrierte Gänsepopulationen zu Problemen kommt (Verkotung, Verkehrsgefährdung).
  2. Daraus soll ein Konzept entstehen, das Möglichkeiten aufzeigt, wie Konflikte mit der Freizeitnutzung und dem Straßenverkehr verringert werden können. Ggf. sollen mit den Bezirken zusammen an geeigneten Stellen Maßnahmen zur Lenkung der Gänse erprobt werden.
  3. In die Gänsepopulationen soll dabei nicht regulierend eingegriffen werden.
  4. Zudem wird die Umweltbehörde gebeten, vorhandenes Infomaterial zum Thema „Fütterung von Wasservögeln“ zu aktualisieren und verstärkt medial die damit verbundenen Problematiken zu thematisieren.

Begründung

Am 17. April 2018 befasste sich der Umweltausschuss mehr als ausführlich mit dem Thema „Gänse in der Stadt“. Anwesende ExpertInnen, die sich sowohl ehrenamtlich als auch beruflich (Vogelschutzwarte, Veterinärwesen, Schwanenwesen) mit Gänsen beschäftigen, berichteten über vielerlei Aspekte des Lebens wilder Gänse insbesondere in Hamburg-Nord.

Im Ergebnis blieb festzuhalten, dass keine Einigkeit darüber herrschte, inwiefern eine Fütterung von Gänsen generell problematisch sei. Auch sei nicht bekannt bzw. kaum nachweisbar, dass es zu Infektionen aufgrund von Gänsekot käme – und dass dieser also eine konkrete Gesundheitsgefahr darstelle.

Unzweifelhaft kann ein konzentriertes Auftreten von Gänsen auf vielgenutzten Liegewiesen an der Alster, an den Kanälen, im Freibad oder an Bootsstegen für die NutzerInnen durch die Verkotung ein Ärgernis darstellen und die Nutzbarkeit der Grünanlagen einschränken. Auch stellt eine übermäßige und nicht sachgerechte Fütterung durch Einzelne ein hygienisches und ein Umweltproblem dar.

Es wäre weder möglich noch wünschenswert, die Gänse ganz aus der inneren Stadt zu vertreiben. Eine Vergrämung an einem Ort würde nur zur Konzentration anderswo führen. Daher scheint der sinnvollste Umgang mit der Thematik zu sein, für ganz Hamburg ein Management bzw. eine Lenkung der Gänsepopulation zu installieren.

Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung einstimmig.

 

Die Behörde für Umwelt und Energie (BUE) nimmt zum hierzu wie folgt Stellung:

 

Die BUE bemüht sich, in geeigneter Weise an einer Problemanalyse und einem daraus konsultierendem Lösungskonzept mitzuwirken. Sie wird hierzu die zuständigen fachlichen Vertreter der Bezirke zu einem Beratungstermin nach der Sommerpause einladen, um das Verfahren und die Details mit den Bezirken zu klären.

 

Das Faltblatt zum Thema „Fütterung von Wasservögeln“ wurde einst vom Bereich Gewässerschutz der Umweltbehörde konzipiert, um einer Verschmutzung der Gewässer durch die Fütterung vorzubeugen bzw. die Gefährdung der Wasservögel durch ungeeignete Futtermittel zu verhindern. Es wurde nicht für das Problem „Gänsefütterung und Gewöhnung an Parkbesucher“ konzipiert und muss deshalb im Rahmen des o.g. Lösungskonzeptes, das von den Bezirken vor Ort umgesetzt wird, neu erstellt werden.

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

Dagmar Wiedemann

 

Anhänge

 

Keine