Fußverkehrsstrategie für Alsterdorf umsetzen! Stellungnahme der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
Der Regionalausschuss Langenhorn-Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Alsterdorf-Groß Borstel hat sich in seiner Sitzung am 26.03.18 mit o.g. Thematik auf der Grundlage eines gemeinsamen Antrages von SPD- und GRÜNE-Fraktion befasst und einstimmig bei Enthaltung der CDU-Fraktion
folgende Beschlussempfehlung verabschiedet:
Sollte eine Kostenschätzung auf Grund der besonderen Herausforderungen der jeweiligen Maßnahme nicht möglich sein, so sollen stattdessen die Kosten für eine Machbarkeitsstudie für die jeweilige Maßnahme geschätzt werden.
Die erbetenen Kostenschätzungen sollen dabei nicht wie üblich auf eine der Listen der zu priorisierenden Tiefbauprojekte gesetzt werden, sondern vielmehr per Antwort-Drucksache des Bezirksamts in den Regionalausschuss Fuhlsbüttel-Langenhorn eingebracht werden. Dieser entscheidet dann über das weitere Vorgehen.
a) Tempo 30 im Veloroutenabschnitt der Rathenaustraße (Teil von 5.2.7 aus FVSA)
b) Barrierefreie Gehwege Südseite Rathenaustraße zwischen Wolffsonweg und Alsterdorfer Damm (5.2.8 aus FVSA)
c) Kreisverkehr Alsterdorfer Damm / Rathenaustraße (5.2.9 aus FVSA)
d) Zusätzliche Querungsmöglichkeiten über die Rathenaustraße auf Höhe Hausnummer 7 und auf Höhe Durchweg Knappe Böge (Teil von 5.2.10 aus FVSA)
a) die Nebenfahrbahn der Alsterkrugchaussee im Bereich des „50cm-Fußweges“ so umgestaltet wird, dass dort ein barrierefreier Gehweg entsteht (5.3.13 aus FVSA, Seite 45 Projektbericht).
b) das Umfeld des Eingangs des U-Bahnhofs Alsterdorf neu gestaltet wird. Besondere Berücksichtigung sollen dabei die Nutzungskonflikte zwischen Fußgängern (u.a. Schulweg für Grundschüler), Radfahrern und wartenden Busfahrgästen finden (5.5.19 aus FVSA, Seite 46 Projektbericht (siehe Anlage)).
Begründung:
Der Stadtteil Alsterdorf im Norden Hamburgs bietet eine attraktive Wohnlage in Alsternähe. Die ca. 15.000 Einwohnerinne und Einwohner schätzen besonders die Zentrumsnähe und das viele Grün. Quer durch den Stadtteil fließt die Alster, an deren Ufern man wunderbar spazieren gehen kann. Durch seine zentrale Lage, die gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz (U-Bahn U1), die hohe Wohnqualität und den fast noch „dörflichen“ Charme wird Alsterdorf zunehmend attraktiv als Wohnviertel.
Alsterdorf ist einerseits von einem Straßennetz mit starkem Kfz-Durchgangsverkehr und kleinen Nebenstraßen, andererseits von Wohnbebauung, 5 Schulen, 10 Kindergärten, 2 Krankenhäusern, 2 Seniorenresidenzen und ganz maßgeblich von der Evangelischen Stiftung Alsterdorf mit dem Alsterdorfer Markt, dem Nahversorgungsbereich mit vielen kleinen Läden und Handwerksbetrieben rund um den Heubergredder / Alsterdorfer Straße / Carl-Cohn-Straße geprägt. Es gibt dementsprechend eine große Bandbreite von Zielen für den Fußgängerverkehr, zwischen denen aber die Sammelstraßen mit Tempo 50 auch immer wieder Trennwirkung haben.
Der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren liegt in Alsterdorf bei 16,2%, der Anteil an Menschen über 65 liegt bei fast 19,8% [1]. Das bedeutet, mehr als ein Drittel der Einwohnerschaft gehört zu derjenigen Gruppe Verkehrsteilnehmenden, denen eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommen muss, da sie als besonders schutzbedürftig einzustufen sind.
Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat im Frühjahr 2017 die Erstellung einer Fußverkehrsstrategie für Alsterdorf beschlossen [2]. In diesem Rahmen wurde im Sommer 2017 ein Stadtteil-Workshop initiiert, in dem die Bewohnerschaft Alsterdorfs die stärker frequentierten Fußgängerrouten und die alltäglichen und beliebten Zielorte dokumentieren konnten, aber auch ganz klar ihre Kritikpunkte benannt haben. Bevor es zu einer finalen Priorisierung von Maßnahmen kommen kann, sollen nun zunächst für eine ganze Reihe von Maßnahmen im Verantwortungsbereich des Bezirksamts Kostenschätzungen erarbeitet werden. Weitere Maßnahmen sollen in den Veloroutenausbau in Alsterdorf einfließen. Für zwei Maßnahmen an Hauptverkehrsstraßen wird die zuständige Fachbehörde um Umsetzung gebeten.
Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung.
Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt hierzu wie folgt Stellung:
Zu 3. b):
Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer hat den Auftrag, die Bushaltestellen im Bereich des U-Bahnhofs Alsterdorf grundinstand zu setzen und in ihrer Lage sowie Gestaltung den aktuellen und zukünftigen Anforderungen anzupassen. Dabei wird auch das Umfeld des U-Bahnhofs eine Rolle spielen. Darüber hinaus ist eine Grundinstandsetzung der Hindenburgstraße zwischen Jahnring und Alster (Hindenburgbrücke) vorgesehen. Die Planungen erfolgen grundsätzlich ganzheitlich unter Berücksichtigung der Bedarfe und Besonderheiten aller Verkehrsteilnehmenden.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Dagmar Wiedemann
[1] Hamburger Stadtteil-Profile 2016 / Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Hamburg 2016
www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/NR18_Statistik-Profile_HH_2016.pdf
[2]
www.hamburg.de/contentblob/9870864/81e4b9da2bfa81ca9f461d6367084c48/data/bericht-alsterdorf.pdf
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