Finanzielle Sprünge oder kleine Brötchen? Große Anfrage Nr. 03/2017 von der CDU-Fraktion
Die Bezirke haben sich mit großem Einsatz und Engagement den Herausforderungen durch gestiegene Zuwanderungszahlen bei der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen gestellt. Ohne den motivierten Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bezirken wäre dies nicht in diesem Ausmaß zu leisten gewesen. Die Bezirke sind es ebenfalls, die im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung und -verschlankung seit 2005 stetigen Umwandlungs- und Modernisierungsprozessen unterworfen sind. Hierzu zählen u.a. die Einrichtung der Dienstleistungszentren (KUZ, SDZ. und WBZ), aber auch Maßnahmen wie "Hamburg wächst", "Bündnis für den Radverkehr", "Vertrag für Hamburg" und die Einsparvorgaben des Rot-Grünen Senats mit der Zielgröße von 250 Mitarbeitern pro Jahr. Auch die vom Senat ausgerufenen neuen Projekte "Digital First" und "Neuorganisation der Kundenzentren" greifen unmittelbar in die Handlungsfelder der Hamburger Bezirke ein.
Darüber hinaus hat die Finanzbehörde die Drucksache 20/2776 der Bezirksversammlung Harburg - Übernahme der Mehrbedarfe Zuwanderung - mit dem Verweis auf erhebliche Reste im Personalbudget der Bezirksämter abgelehnt.
Vor diesem Hintergrund fragen wir den Herrn Bezirksamtsleiter:
Für 2015 wurden die Kosten in voller Höhe erstattet, für 2016 aus Bewirtschaftungseffekten, die sich durch unterjährige Vakanzen im Rahmen der üblichen Fluktuation ergeben.
erhalten? Wenn ja, wann ist diese beim Bezirksamt eingegangen (Poststempel) und wann wurde diese einem bezirklichen Gremium vorgelegt?
Die Absage ist am 12.05.2017 (Poststempel) im Bezirksamt Hamburg-Nord eingegangen. Das Schreiben wurde dem Hauptausschuss in seiner Sitzung am 06.06.2017 im nicht-öffentlichen Teil vorgelegt.
Bezirksamt Hamburg-Nord gegenüber den zuständigen Senatsbehörden, um die Mehrbedarfe zurück erstattet zu bekommen?
Keine.
Sondermittel im Bezirksamt Hamburg-Nord? Bitte hierzu jeweils nach Mittelart die Entwicklung seit Jahresbeginn 2014 aufzeigen.
Nach den haushaltsrechtlichen Regularien werden keine Rücklagen gebildet. Aus der Bewirtschaftung der Sach-, Personal-, Investitions- und Sondermittel ergeben sich zum Jahresende ggf. Ermächtigungsüberträge.
Siehe Antwort zu Frage 4.
Umstrukturierungen des Personalbudgets vorgenommen werden?
Nein, es müssen keine Umstrukturierungen vorgenommen werden.
Siehe Antwort zu Frage 1.
Wie sind diese Mittel bisher verwendet worden (aufgliedern nach investiven und konsumtiven Maßnahmen)?
Bisher hat es Abschlagszahlungen zum Förderfonds in Höhe von insgesamt 300.000 Euro gegeben, davon 180.000 Euro konsumtiv und 120.000 Euro investiv. Zur Mittelverwendung siehe Anlage.
Bezirksamt? Wie hoch sind die dafür jeweils bereit gestellten finanziellen und personellen (VZÄ) Ressourcen? Bitte tabellarisch nach Fachämtern aufgliedern.
Durch das Bezirksamt Nord wird das in der nachfolgenden Tabelle aufgeführte Projektpersonal zur Verfügung gestellt. Abgesehen von 1,7 VZÄ werden diese Ressourcen per Umlage über alle Bezirksämter, aus dem IT-Globalfond (externes Projektpersonal), aus dem Effifonds oder in Form von Mitarbeiter/innen des zentralen Fachamtes „IT‑Angelegenheiten der Bezirksverwaltung“ (ITB) finanziert. Dadurch ist die Beteiligung an den Projekten überwiegend ressourcenneutral für das Bezirksamt Hamburg-Nord. Vom Bezirksamt ist der auf Hamburg-Nord entfallene Anteil der Umlage zu tragen.
FA |
FF |
Projekt |
VZÄ |
Alle |
N |
DIM/BA - Einführung des Dokumenten- und Informationsmanagements in den Bezirksämtern |
3 VZÄ
|
Alle |
N |
Programm BV Digital |
1 VZÄ |
BP |
B |
Einführung Digitales Baugenehmigungsverfahren (DigiBau) |
1 VZÄ |
BP, MR, VS |
B, |
Vorprojekt zur Ablösung von BACom |
3,5 VZÄ |
GA |
A |
SSW GA - Einführung einer Standardsoftware in den Gesundheitsämtern |
1,8 VZÄ |
IS |
N |
OPTIFM - Optimierung des Facility Management in der Bezirksverwaltung |
3 VZÄ |
JA |
W |
Einführung Kita-Gutschein - Ausbaustufe 1 |
z.Zt. 0 VZÄ |
KUZ |
H |
Optimierung der Kundenzentren |
0,5 VZÄ |
MR |
M |
GIS-basierte Straßenkontrolle (GIS-StraKo) |
1,2 VZÄ |
FA = Betroffenes Fachamt FF = Fachlich federführendes Bezirksamt.
wahrgenommen?
Den Vorsitz der Lenkungsgruppe hat in der Regel das federführende Bezirksamt (siehe Antwort zu Frage 8). Die Projektleitungen werden durch das Bezirksamt Hamburg-Nord, insbesondere ITB, gestellt.
Hamburg-Nord? Wie ist die finanzielle und personelle (VZÄ) Ausstattung des Projekts?
Das Projekt „Digital First“ ist ein Projekt der Senatskanzlei und nicht der Bezirksverwaltung. Dem Bezirksamt Hamburg-Nord ist derzeit weder eine Zieldefinition für das Projekt „Digital First“ noch die finanzielle und personelle Ausstattung des Projektes bekannt.
Dem gegenüber befindet sich in der Bezirksverwaltung das Programm „BV Digital“ im Aufbau. Das Ziel des Programms besteht darin, Digitalisierungspotentiale zu identifizieren und entsprechende Projekte zu generieren und durchzuführen. Es wurden insgesamt 16 Stellen ausgeschrieben, von denen neun Stellen besetzt wurden. Die finanzielle Ausstattung des Programms und der daraus resultierenden Projekte werden im Einzelnen noch mit der Finanzbehörde verhandelt.
konkreten Service und den jeweiligen Zeitpunkt der Umsetzung dieses Prozesses angeben.
Der Senatskanzlei, Leitstelle Digitale Stadt, wurden die folgenden Prozesse zur Digitalisierung gemeldet:
Die Bezirksverwaltung verfolgt derzeit prioritär die Digitalisierung des Baugenehmigungsverfahrens sowie demnächst der bürgernahen Prozesse im Standesamtswesen. Eine konkrete zeitliche Planung ist noch nicht vorhanden.
Leitstandes im Rahmen des Projekts Neuorganisation der Kundenzentren? Wenn ja, wie sehen diese Möglichkeiten und Alternativen aus? Wie hoch kann das finanzielle Engagement maximal an diesem Leitstand sein? Aus welchen PSP-Elementen werden diese Kosten bestritten?
Das Projekt Neuorganisation der Kundenzentren ist in der Finanzbehörde/Kasse Hamburg angesiedelt. Es wird empfohlen, diese Fragestellung nach § 27 BezVG an die Finanzbehörde zu richten.
zusätzliche Mittel bei der Finanzbehörde für den laufenden Haushalt beantragt? Wenn ja, wie hoch fällt dieser Antrag aus? Wenn nein, warum nicht?
Das Bezirksamt Hamburg-Nord hat neben den angeforderten Projektmitteln für die unter Antwort zu Frage 8 genannten Projekte bisher keine zusätzlichen finanziellen Mittel angefordert. Mit der Finanzbehörde ist verabredet, dass die Beantragung von zusätzlichen Projektmitteln im Rahmen von konkreten Vorhaben und Projekten erfolgt. Hierfür muss ein bestimmter Realisierungsstand der geplanten Vorhaben und Projekte erreicht sein.
2018/2019 zusätzliche Mittel für die Digitalisierungsoffensive eingeworben? Wenn ja, wie hoch? Wenn nein, warum nicht?
Nein, siehe hierzu Antwort zu Frage 13.
Hamburg-Nord beschäftigt? Wie werden diese Stelle jeweils finanziert?
Siehe hierzu die Antwort zu Frage 8 und 10.
Durchführungsbereichen des Bezirksamts Hamburg-Nord gegeben? Wenn ja, bei welchem Fachamt und wie konnte diese Stelleneinsparung jeweils begründet werden?
Nein.
(kommende 5 Jahre) geplant und aus welchen Gründen sind diese Stellen jeweils künftig wegfallend?
Nach derzeitigem Stand sind auch künftig keine Stelleneinsparungen geplant.
öffentlichen Verwaltung? Können durch diese Offensive künftig schnellere Verwaltungsakte erlassen werden und dadurch erhebliches Personal in kundenintensiven Arbeitsbereichen des Bezirksamts eingespart werden?
Das Bezirksamt bewertet die Digitalisierungsoffensive positiv. In die Drucksache sind die von der Bezirksverwaltung und insbesondere vom Federführer Hamburg-Nord formulierten Eckpunkte eingeflossen. Es ist zu erwarten, dass der Erlass von Verwaltungsakten sich insbesondere wegen der durchgängig elektronischen Kommunikation beschleunigt. Ob und in welchem Volumen sich auch Personaleinsparungen ergeben werden, ist offen. Ziel der Digitalisierungsoffensive ist primär eine Verbesserung des Bürgerservice, nicht die Rationalisierung von Personal.
29.06.2017
Tom Oelrichs
Tabelle - Verwendung Förderfonds konsumtiv
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