Fahrradinfrastruktur an U- und S-Bahnhöfen
Anfrage gem. § 27 BezVG
Zur nachhaltigen Stärkung des ÖPNV sind ausreichend Fahrradabstellanlagen in unmittelbarer Nähe von U- und S-Bahnhöfen notwendig. Auf Grundlage des Bike&Ride-Entwicklungskonzepts [1] des Senats von 2015 sind an zahlreichen Bahnhöfen im Bezirk Hamburg-Nord bereits bauliche Veränderungen erfolgt – siehe Drucksache 20/4858.
Ziel des Entwicklungskonzepts sind bis 2025 für ganz Hamburg rund 22.400 frei zugängliche Abstellplätze und rund 5.600 Mietplätze. Als Zielwert sollen 50 Prozent der B+R-Abstellplätze überdacht sein. Um die Attraktivität des Radverkehrs in Kombination mit den schienengebundenen Verkehrsmitteln im HVV zu erhöhen, sind zielgerichtete Anstrengungen nötig.
Wir fragen die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation:
Antwort der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende:
Zu 1.:
Insgesamt wurden bislang 373 Plätze mehr geschaffen als gemäß Bike+Ride (B+R)-Entwicklungskonzept (Drs. 20-14485) vorgesehen. Im Übrigen siehe Anlage 1.
Zu 2.:
Aus städtebaulichen Gründen musste an der Haltestelle Saarlandstraße die Fahrradsammelschließanlage in die bestehende Mauer integriert werden. Aufgrund der geringen Höhe der Mauer konnten keine Doppelstockparker installiert werden, sodass 12 Mietstellplätze zur Verfügung stehen. Im Übrigen siehe Antwort zu Drs. 20-4858. An der Haltestelle Kiwittsmoor wurde der erste Bauabschnitt umgesetzt. Bei der Planung des zweiten Bauabschnitts soll dafür gesorgt werden, dass die Bedarfszahlen nach B+R-Entwicklungskonzept erfüllt werden.
Zu 3.:
Siehe Anlage 2.
Zu 4.:
Für die Station Alter Teichweg laufen die Planungen bereits, die Umsetzung ist für das Jahr 2021 vorgesehen. An den Haltestellen Fuhlsbüttel, Friedrichsberg und Mundsburg ist die Auftragsvergabe für die Planung erfolgt. Der Planungsbeginn ist frühestens für das Jahr 2021 vorgesehen, im Anschluss soll die Umsetzung stattfinden.
Zu 5.-7.:
Ein konkreter Zeitplan für Planung und Umsetzung wird noch erarbeitet. Der prognostizierte Entwicklungsbedarf gemäß B+R-Entwicklungskonzept wird im Zuge der anstehenden Planungen an jedem Standort nochmals geprüft. Grundsätzlich soll die Umsetzung gemäß B+R-Entwicklungskonzept bis zum Jahr 2025 erfolgt sein.
Zu 8.:
Bei der Umsetzung des B+R-Entwicklungskonzepts werden aktuelle und künftige Entwicklungen im Radverkehr aufgegriffen. So kommen zum Beispiel Schließfachanlagen mit Lademöglichkeiten für Fahrradakkus zum Einsatz. Diese waren im B+R-Entwicklungskonzept noch nicht vorgesehen. Im Bezirk Hamburg-Nord wurden diese an den Haltestellen Saarlandstraße, Langenhorn Nord, Alte Wöhr und Kellinghusenstraße eingerichtet.
Auch wurde in vielen Fällen die Bedarfsabschätzung aus dem B+R-Entwicklungskonzept nach oben angepasst (siehe Anlage 1). Im Zuge der Planungen wird der dort prognostizierte Entwicklungsbedarf stets nochmals standortfein geprüft. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch das aktuell in Bau befindliche Fahrradparkhaus an der Kellinghusenstraße. Durch den Bau werden an der Haltestelle zusammen mit den neu hergestellten Anlagen im Umfeld künftig über 1.000 Plätze als zukunftsfähiges und wegweisendes Angebot zur Verfügung stehen.
Lastenräder können grundsätzlich an den eingesetzten Fahrradanlehnbügeln abgestellt werden. Weitere Optimierungsmöglichkeiten zum Parken von Lastenrädern werden im Rahmen der Fortschreibung des Konzepts geprüft.
Bezirksabgeordnete Oliver Camp, Marcel Bulawa, Daniela Dahlhoff, Simone Dornia, Nadja Grichisch, Katrin Hofmann, Dr. Anıl Kaputanoğlu, Timo B. Kranz, Carmen Möller, Priscilla Owosekun-Wilms, Isabel Permien, Angelina Platz, Wolfgang Prott, Carsten Redlich, Christoph Reiffert, Michael Schilf, Tanja Schmedt auf der Günne, Thorsten Schmidt, Dr. Jasmin Steinwender
[1] https://www.hamburg.de/contentblob/5356254/005b068a33ee53b4b9ff87b20ce7c2e5/data/b-und-r-entwicklungskonzept.pdf
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