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Erholungsparks dürfen keine XXL-Gänseklos werden - Schutz von Mensch und Tier in Parkanlagen mit Gewässern Antrag der CDU-Fraktion

Antrag

Sachverhalt

 

Einer der besonderen Gründe für die gute Lebensqualität im Bezirk Hamburg-Nord sind die attraktiven Park- und Grünflächenanlagen, die besonders im Sommer in den Nachmittags- und Abendstunden und am Wochenende von den Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Stadt zur Erholung aufgesucht werden. Naheliegende Gewässer, wie z.B. der Osterbekkanal, der Stadtparksee, die Alster oder der Eppendorfer Mühlenteich tragen ergänzend zu einer angenehmen Umgebung bei. Auch das Beobachten von Graugänsen, Enten und Schwänen erfreut viele Menschen, besonders auch Kinder, die in der Großstadt nur noch wenig Möglichkeiten haben, Wildtiere zu erleben. Wasservögel gehören zu unserer Umwelt, und sind Teil unserer Natur auch in Hamburg.

 

Leider werden die Tiere immer wieder von Besuchern der Freizeitflächen gefüttert. Die negativen Folgen sind enorm: Die Tiere verlieren ihren natürlichen Trieb, sich artgerechtes Futter wie Pflanzen und Insektenlarven selbst zu suchen. Eine überdurchschnittlich hohe Vermehrung kann die Folge sein. Viel größer ist die Gefahr, dass durch die Fütterung Ratten angelockt werden, verbunden damit, das auch Krankheiten übertragen können.

 

In fast allen Grünanlagen war im Frühsommer eine extrem hohe Population von Gänsen zu beobachten. Die Fuß- und Radwege im unmittelbaren Uferbereich waren mit Gänsekot verdreckt mit der Folge, dass die Nutzung zu Erholungszwecken kaum noch gewährleistet werden konnte, dies gilt auch für den Eppendorfer Mühlenteich (siehe Kleine Anfrage Nr. 76/2017 "Gänseparadies statt Breitensport" (Drucksache 20-4403) der CDU-Abgeordneten N. Müller/M. Fischer)

 

Petitum/Beschluss

 

Vor diesem Hintergrund beantragt die CDU-Fraktion, die Bezirksversammlung Hamburg-Nord möge beschließen:

 

1.)     Das Bezirksamt möge prüfen, an welchen Parks und Gewässern eine zu hohe Vogelpopulation zu beobachten ist - und was die Gründe dafür sein könnten, und wie der Häufung naturverträglich begegnet werden kann.

 

2.)     Aufgrund der Gesundheitsgefahr die durch Fäkalien/Vogelkot ausgehen, möge das Bezirksamt prüfen, wie gerade in den wärmeren Jahreszeiten, regelmäßig und ausreichend die Reinigung der Parks sowie der Geh - und Fußwege sichergestellt werden kann. Hierbei möge sich das Bezirksamt auch an den Vorgehensweisen der Reinigung von Parkanlagen von Vogelkot orientieren, die auch in anderen europäischen Haupt- und Großstädten genutzt werden.

 

3.)     An den betroffenen Gewässern und Parks sollen Hinweisschilder mit dem sinngemäßen Aufdruck: "Wer Gänse füttert, füttert auch Ratten" angebracht werden. Diese Schilder sollen auf jeden Fall durch Bilder/Zeichnungen illustriert und damit anschaulich gestaltet sein. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Stadt Stade, die bereits so vorgeht.

 

4.)     Hierfür qualifizierte Mitarbeiter des Bezirksamtes sollen die betroffenen Parks und Gewässer in den Sommermonaten regelmäßig aufsuchen, um durch Gespräche und Aufklärung vor Ort, die Besucher der Grünanlagen über die negativen Folgen des Vogelfütterns zu informieren.

 

Dr. Andreas SchottStefan Baumann
Fraktionsvorsitzender

 

Anhänge

 

Keine