22-1619

Einsamkeit im Bezirk Hamburg-Nord

Kleine Anfrage nach § 24 BezVG

Sachverhalt

Einsamkeit ist ein unterschätztes gesellschaftliches Problem mit weitreichenden Folgen sowohl für die psychische und physische Gesundheit der Betroffenen als auch für den sozialen Zusammenhalt in unseren Bezirken, Stadtteilen und Quartieren. Soziale Isolation führt häufig zu Rückzug, Depressionen, erhöhter Krankheitsanfälligkeit und kann langfristig gesellschaftliche Entfremdung verstärken.

Ihre Ursachen sind vielfältig: Krankheiten, geringe Bildung, niedriges Einkommen, fehlende Angebote für soziale Begegnungen, dem Leben ohne Partner und auch durch den zunehmenden Einfluss digitaler Technologien. Einsamkeit ist damit längst kein Phänomen mehr, das vor allem ältere Menschen betrifft. Aktuelle Berichterstattungen[1] und Studien zeigen, dass sowohl junge Menschen als auch Menschen in der “Lebensmitte” zunehmend betroffen sind.

Gleichzeitig liegen viele wirksame Ansatzpunkte zur Bekämpfung von Einsamkeit auf bezirklicher Ebene: Begegnungsorte, Jugendangebote, Stadtteilzentren, kulturelle Aktivitäten, Beteiligungsformate und Sozialarbeit können entscheidend dazu beitragen, soziale Kontakte zu fördern und Teilhabe zu ermöglichen Der Bezirk hat daher eine zentrale Rolle dabei, Einsamkeit vorzubeugen und die Gemeinschaft zu stärken.

Vor diesem Hintergrund fragen wir das Bezirksamt:

  1. Welche Abteilungen/Organisationseinheiten des Bezirksamtes beschäftigen sich mit Einsamkeit und in welchem Ausmaß?
  1. Wird sich (regelmäßig) mit der Sozialbehörde oder dem Bündnis gegen Einsamkeit (BgEH) zu dem Thema Einsamkeit ausgetauscht und mit welchem Ziel?
  2. Welche Erkenntnisse oder Daten liegen der Verwaltung über Einsamkeit oder soziale Isolation im Bezirk vor (nach Altersgruppen, Stadtteilen)?

  3. Welche bestehenden Angebote und Einrichtungen sind im Bezirk bekannt, die zur Prävention oder Verringerung von Einsamkeit beitragen (z. B. Aufklärungsangebote zu Einsamkeit und gesundheitsbewusstem Verhalten, Kontaktangebote, Nachbarschaftstreffs, Quartiersarbeit, Seniorentreffs, Freiwilligenagenturen, Mehrgenerationenhäuser, Stadtteilkulturzentren), werden diese aktiv unterstützt und vernetzt?
  4. In welcher Form arbeitet der Bezirk mit den Einrichtungen aus Frage 4, zusammen, um Einsamkeit entgegenzuwirken?
  5. Gibt es eine Koordinierungsstelle, die Angebote gegen Einsamkeit bündelt oder vernetzt?
  6. Wie werden BürgerInnen über bestehende Angebote informiert?
  7. Gibt es eine bezirkliche Strategie oder Leitlinie, die sich explizit oder implizit mit Einsamkeit befasst (ggf. orientiert an der Landesstrategie gegen Einsamkeit der Sozialbehörde)?
  8. Wird in Planungsprozessen des Bezirksamtes Einsamkeit berücksichtigt? Wenn ja, in welchen? (z. B. Sozialplanung, Seniorenplanung, Gesundheitsförderung, Quartiersentwicklung)?
  9. Welche Herausforderungen sieht die Verwaltung aktuell beim Thema Einsamkeit im Bezirk?
  10. Wie bewertet die Verwaltung den Handlungsbedarf zur Bekämpfung von Einsamkeit im Bezirk?

r die Volt-Fraktion: Antje Nettelbeck, Jan D. Talleur, Dr. Jörg Bormann
(Bezirksabgeordnete Volt-Fraktion)

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