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Eingabe wegen Umbenennung der Straßen Oehleckerring Heynemannstraße und Walter Bärsch Weg

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
30.01.2023
Ö 6.2.1
Sachverhalt

 

Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über folgende Eingabe:

 

„Sehr geehrte Bezirksversammlungsmitglieder

 

Hiermit stellt der Verein Garten der Frauen e.V. die Eingabe auf Umbenennung der Straßen Oehleckerring, Heynemannstraße und Walter-Bärsch-Weg,

 

Vor dem Hintergrund, dass sich die Bezirksversammlung Hamburg-Nord für das Jahr 2023 den thematischen Schwerpunkt "Kinder und Jugendliche in der Zeit des Nationalsozialismus" gegeben hat, wäre es nur konsequent, wenn diese drei nach NS-Tätern benannte Straßen umbenannt werden. Alle drei Personen haben thematisch etwas mit Kindern zu tun.

Walter Bärsch war nach dem Krieg Oberschulrat, Leiter der Schülerhilfe und Präsident des Kinderschutzbundes. In der NS.-Zeit trat er 1933 der SS bei, 1934 der NSDAP und stritt alles auch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus ab. Eine ausführliche Biografie über ihn hat Dr. Peter de Lorent verfasst, die in dem von der Landeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Buch "Täterprprofile" abgedruckt ist.

Heynemann und Oehlecker waren Ärzte, die Zwangssterilisationen durchgeführt/angeordnet haben.

 

Alle drei Biografien habe ich Ihnen als Anhang mitgesendet.

 

Auch die von der Kulturbehörde eingesetzte Kommission zum Umgang mit NS-belasteten Straßennamen, deren Mitglied ich war, hat für alle drei Straßennamen die Empfehlung Umbenennung gegeben. Diese Enpfehlungen wurde im Februar 2022 veröffentlicht und auch an die Bezirksversammlungen/Bezirke gegangen. Sie sind den im Anhang beiliegenden Viten vorangestellt.

 

Vorschläge für neue Benennungen habe ich Ihnen in einem zweiten Anhang mitgeliefert.

 

Für die Umbenennung Walter Bräsch Weg:  2 Vorschläge: Namen von zwei Kindern von Zwangsarbeiterinnen, die auf Grund der Verhältnisse in den Lagern starben. Hier lokaler Bezug zum Bezirk Hamburg-Nord. An diese Kinder wird mit dem Gedenkglaswürfel, den die Bezirksversammlung Hamburg Nord gefördert hat, im Garten der Frauen erinnert.

 

Für die Umbenennung der nach den beiden Ärzten benannten Straßen: 3 Vorschläge von Ärztinnen, da die nach den NS-belasteten Ärzten benannten Straßen sich in einer Gegend befinden, in der mehrere Straßen nach Ärzten benannt sind.

 

Bei diesen Ärztinnen handelt es sich um:

 

Maria Wilhelmine Gleiss., Hamburgs erste praktische Ärztin mit Schwerpunkt Frauen. und Kinderheilkunde. Hier gibt es auch einen Bezug zum Gefängnis Fuhlsbüttel

 

Grete Albrecht, Neurologin, Präsidentin des deutschen Ärztinnenbundes

 

Gertrud Samson, Bezirksärztin für Winterhude. Wegen ihrer jüdischen Herkunft Emigration 1939 nach Großbrittanien. Setzte sich für eine Entschädigung der Opfer von Menschenversuchen ein.

 

herzlichen Gruß

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

 

Michael Werner-Boelz

 

Anhänge

 

Historie Walter Börsch, Oeleckerring, Heynemannstraße

Vorschlag für Neu- / Umbenennung