20-4324

Eingabe von Bürgern zum Bebauungsplan-Entwurf Winterhude 23 (Dorotheenkai)

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Sachverhalt

 

Das Bezirksamt legt folgende Eingabe von Bürgern zu dem o.g. Thema vor:

 

„Sehr geehrter Herr Dr. Freitag,

sehr geehrte Mitglieder  des Stadtentwicklungsausschusses,

 

wir vertreten Platzhalter Platzhalter Platzhalter Platzhalter in vorgenannter Sache. Ausreichende Bevollmächtigung wird anwaltlich versichert.

 

In Ihrer Sitzung vom 18. Mai 2017 soll der vorgenannte Bebauungsplan behandelt werden. Wir dürfen Sie bitten, die darin geplante Bebauung „Dorotheenkai" zu stoppen. Das Vorhaben ist städtebaulich nicht vertretbar und dient nicht der Allgemeinheit. Es widerspricht vielmehr den Wünschen der Bewohner des Viertels. Im Einzelnen:

 

1.                       Beide derzeit diskutierten Planungskonzepte für den „Dorotheenkai" sehen eine massive Verdichtung des Grundstücks mit mehreren bis zu sechs- bzw. achtgeschossigen Blöcken entlang des Mühlenkampkanals vor. Die geplante Geschossflächenzahl für das beplante Grundstück liegen im Zweifel über 3,0. Hierbei handelt es sich um eine ungewöhnlich hohe und für Hamburg außergewöhnliche Bebauungsdichte. Bitte prüfen Sie, ob Sie wirklich „Tokioer-Verhältnisse" in Ihrem Bezirk haben wollen.

 

2.                            Die drei auf dem Grundstück befindlichen Hochhäuser wurden damals nur genehmigt, weil entsprechende Grünflächen um diese Hochhäuser vorhanden waren. Dieses stadtplanerische Konzept würde infrage gestellt, wenn nunmehr ein Großteil der Grünflächen einfach mit weiteren hohen Gebäuden (6 bzw. 8 Vollgeschosse) bebaut würde. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es auf dem Grundstück in der nordwestlichen Ecke bereits eine erhebliche Nachverdichtung in jüngerer Vergangenheit gegeben hat. Weitere Nachverdichtungen sind deshalb nicht vertretbar.

 

3.                       Die Bebauung würde zu einem weiteren Verlust von Grünflächen und Bäumen im Quartier führen. Dabei ist Hamburg insbesondere deshalb so lebenswert, weil es keine reine Stein­ und Betonwüste ist, sondern mit Grün und Wasser punkten kann. Bitte lassen Sie nicht zu, dass der lebenswerte Charakter des Quartiers zunichte gemacht wird.

 

4.                       Für die Nachverdichtung gibt es zudem im unmittelbaren Bereich besser geeignete Standorte, zum Beispiel der rückwärtige Bereich des Mühlenkamps zwischen Osterbekkanal und Gertigstraße. Damit würden Baulücken geschlossen bzw. würde sich die vorhandene Bebauung logisch fortsetzen und nicht neue Bausünden geschaffen.

 

5.                       Selbst wenn man eine moderate Verdichtung auf dem geplanten Grundstück zulassen würde, sollte diese - zumindest teilweise - entlang der Dorotheenstraße und nicht entlang des Mühlenkampkanals vorgesehen werden, nicht zuletzt, um den Charakter der Blockrandbebauung aufzugreifen. Entsprechende Planungsalternativen sollten vom Investor gefordert werden.

 

6.                       Die geplante Bebauung entlang des Mühlenkampkanals ist im Übrigen viel zu hoch. Die jüngsten Vorhaben auf der östlichen Seite des Mühlenkampkanals weisen alle maximal zwei Vollgeschosse auf. Das geplante Vorhaben soll jedoch bis zu sechs bzw. acht Vollgeschosse haben, was sich in keiner Weise in die nähere Umgebung einfügt und städteplanerisch nicht vertretbar  ist.

 

7.                       Von einer massiven Nachverdichtung im Viertel ist abzusehen, weil die vorhandene Infrastruktur hierauf nicht ausgelegt ist und auch nicht erkennbar ist, wie sich diese an eine entsprechend höhere Bewohnerzahl anpassen ließe. Bereits heute ist die Dorotheenstraße völlig überlastet, so dass Krankenwagen, Feuerwehr und Müllabfuhr regelmäßig bei ihren Einsätzen behindert sind. Stellplätze für den ruhenden Verkehr sind nicht in ausreichender Zahl vorhanden und es ist nicht erkennbar, dass der Investor zusätzliche Stellplätze schaffen wird. Vielmehr plant der Investor, den derzeitigen Überschuss an Stellplätzen in der Tiefgarage den Bewohnern der geplanten Neubauten zur Verfügung zu stellen. Wo aber bleiben die ca. 60 externen Pkw, die dort bisher ihre Stellplätze haben?

 

Wir hoffen, Sie mit diesen Argumenten davon überzeugt zu haben, dass das geplante Vorhaben nicht oder zumindest nicht in dieser Form realisiert werden sollte. Bitte lassen Sie sich nicht von schönen Worten des Investors blenden, sondern haben Sie auch die berechtigten Interessen der Nachbarn im Blick. Wir wissen, dass viele Bewohner der drei Hochhäuser die geplante Bebauung ablehnen. Gleiches gilt für die sonstigen Anwohner im betroffenen Bereich der Dorotheenstraße, der Körnerstraße, des Poelchaukamps und des Mühlenkamps.

 

Eine Abschrift erhält das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung zur Kenntnisnahme.

 

 

Mit freundlichen Grüßen“


 

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Harald Rösler

 

Anhänge

 

Keine