21-5381

Eingabe: Umgestaltung Abendrothsweg

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
06.05.2024
Ö 4.10
Sachverhalt

 

Das Bezirksamt informiert über die folgende Eingabe:

Liebe Verkehrsplaner,

ich finde es toll, in einem Stadtteil zu wohnen, in dem endlich mehr für die Fußnger getan wird, die gegenüber sämtlichen anderen Fortbewegungsarten nach wie vor weit in der Überzahl sind. Wir freuen uns darüber, vor allem im Abendrothsweg (hoffentlich sehr bald auch im Falkenried und in der Löwenstraße) wieder ungestört die Gehwege benutzen zu können. Und ich hoffe sehr, dass sich bald auch wieder mehr spielende Kinder auf die Straße trauen, so wie wir es früher getan haben.

Bitte lassen Sie sich nicht von den Kritikern beeindrucken. Das sind gemessen an der Gesamtbevölkerung des Stadtteils gar nicht so viele, nur sind sie wie immer die lautesten, während all die Fußnger und Radfahrer sich eher ruhig verhalten, weil sie wissen, dass sie auf der richtigen, der sozialverträglichen Seite sind und zumindest Teile der Politik langsam aber sicher verstehen, dass in Sachen Verkehr so einiges, was in der Vergangenheit in absurde Bahnen geleitet wurde, nun konsequent zu korrigieren ist. Die meisten von ihnen insbesondere die zahlreichen Kinder, Jugendlichen und Senioren unter ihnen werden nicht auf die Idee kommen, eine Sitzung des Regionalausschusses zu besuchen, um dort eine Meinung zu vertreten, die bei Fachleuten sowieso unumstritten ist und in verkehrstechnisch fortschrittlich geführten Städten wie Kopenhagen, Amsterdam oder Paris längst den Weg in die Köpfe der Menschen gefunden hat. Nein, sie verlassen sich darauf, dass die von uns gewählten Vertreter die eingeleiteten Maßnahmen so zügig wie möglich umsetzen und fortführen und damit die Attraktivität von Hoheluft-Ost in ungewohnte Dimensionen bringen.

Besonders zügig bekommen wir die Diskussion beendet, wenn wir uns mal bewusst machen, was die Kritiker überhaupt wollen.

Was wollen sie eigentlich? Sie wollen gern weiterhin auf Kosten ihrer Nachbarn geltendes Straßenverkehrsrecht brechen, ohne dafür belangt zu werden. Man muss schon ein enormes Maß an Ignoranz gegenüber seinen Mitmenschen sowie einen ausgeprägten Hang zur Anarchie mitbringen, um derlei Forderungen zu entwickeln oder zu unterstützen. Ich-bezogene Wünsche dieser Qualität müssen wir nicht ernst nehmen, wenn wir das Wohl der Gesamtheit der Bewohner im Auge behalten.

Bitte nicht vergessen, wenn es um die Dimensionen der Lager geht: Bei den letzten Wahlen zur Bezirksversammlung haben die Bewohner von Hoheluft-Ost ein recht deutliches Signal gesetzt, in welche Richtung es im Stadtteil gehen soll. Und man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, wieviel klarer das Ergebnis ausfallen würde, wenn auch die zahlreichen Kinder und Jugendlichen des Stadtteils eine Stimme hätten.

Dass exzessives Autofahren und der Stadtteil Hoheluft-Ost nicht zusammen passen, muss man wirklich niemandem erklären. Wer sich auch weiterhin gern für ein Verkehrsmittel entscheiden möchte, das ein Vielfaches dessen an Platz vereinnahmt als es tatsächlich transportiert und zudem Lärm, Gestank und erhöhte Unfallgefahr in das Viertel bringt, der soll das tun, aber er wird die Konsequenzen aus dieser Entscheidung zunehmend selbst tragen müssen, die bisher auf Unbeteiligte abgewälzt wurden, indem deren Räume partiell unbenutzbar gemacht wurden. Und wenn die Gehwege nur durch den Einsatz von Pollern gegen asoziales Verhalten gesichert werden können, dann ist das schade, aber es ist eben so. Das ist wie mit Krabbelkindern im Laufstall er hat die Aufgabe, ihren Bewegungsdrang einzuschränken, weil sie selbst nicht begreifen, wo ihre Grenzen liegen.

Vielen Dank für Ihre Arbeit, bleiben Sie bitte auf dem eingeschlagenen Weg... Sie haben die Unterstützung eines Großteils des Viertels.

Herzliche Grüße

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

Michael Werner-Boelz