Eingabe: Radfahrverbot in Parks und Grünanlagen
Das Bezirksamt informiert über die folgende Eingabe:
Sehr geehrter Herr Bezirksamtsleiter,
sehr geehrte Damen und Herren der Bezirksversammlung Nord,
sehr geehrte Damen und Herren des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude!
Bezugnehmend auf meine Eingabe beim letzten Regionalausschuß, den Radverkehr in den Grünanlagen und Parks (zumindest) im Endzipfel Eppendorfs aus Sicherheitsgründen zu unterbinden, habe ich mich im Laufe der vergangenen Woche mit mehreren Personen, u.a. der Revierleiterin für die angesprochenen Parkanlagen, Frau Schulz-Gerlach, getroffen, um abzuklären, welche Möglichkeiten zur Unterbindung des Radverkehrs in den Grünanlagen Haynspark/Meenkwiese, Mühlenteich und Grünzug Bebelallee sich anbieten. Unbedingt mit in diese Liste aufnehmen möchte ich noch den Lattenkamp-Spielplatz, wo es leider immer wieder zu Gefahrensituationen für spielende Kinder kommt.
Vorausschicken möchte ich aber unbedingt noch folgendes: Diese Parks und Grünanlagen wurden einstmals als kleine innerstädtische Erholungsinseln angelegt. Speziell in den letzten 10 - 15 Jahren nahm der Fahrradverkehr dort jedoch massiv zu, wurde allerdings "geduldet", da das vorhandene Radwegenetz vor allem für seinen desolaten Zustand bekannt war. Und das ist in den zurückliegenden 20 Jahren, in denen ich das beobachte, nichts verbessert, vielmehr hat sich der Zustand sogar noch verschlechtert (abgesehen einmal von der Bebelallee). Nun ist jetzt jedoch ein Kipppunkt überschritten, an dem die Parks und Grünanlagen noch ihrem eigentlichen Sinn, der Naherholung, nachkommen können - und das, obwohl gerade diese kleinen Ruhepunkte immer wichtiger für das seelische und körperliche Wohlbefinden der Menschen werden.
Es geht mir also keineswegs um eine Verdrängung des Radverkehrs, sondern zunächst einmal um den Schutz der Ruhe- und Erholungsuchenden! Darüber hinaus aber muss das Radwegenetz im Umfeld der Anlagen so schnell ins Visier genommen und überlegt werden, wie man selbiges so schnell wie möglich ertüchtigen und damit verkehrssicherer machen kann. Aber eins nach dem anderen:
Los gehts mit Vorschlägen zur Unterbindung des Radverkehrs:
1.) Die einfachste und am schnellsten umsetzbare Maßnahme ist das Aufstellen von amtlichen "Fahrradfahren verboten"-Schildern - auch wenn sich daran anfänglich nicht alle Radfahrer halten werden. Aber es wird schon mal ein starkes Signal sein, wenn diese Schilder plötzlich überall stehen.
2.) Die Zuwegungen zur schmalen Brücke zwischen Haynspark und Meenkwiese, beidseitig der schmalen Holzbrücke am Mühlenteich und der "Rampe" von der Fußgängerbrücke Winterhuder Kai : Tewesstieg müssen zusätzlich mit dem Hinweis "Unfallgefahr" (oder vergleichbarem Text) ausgestattet werden!
3.) In den ersten Wochen nach Aufstellen der Schilder sollte von amtlicher Seite die Einhaltung der neuen Regel kontrolliert werden.
4.) Weitere Maßnahmen, wie z.B. Verschrankungen, sollten in Zusammenarbeit mit Frau Schulz-Gerlach abgegangen und besprochen werden, da selbige zum Teil beweglich sein müssen (wie bereits in Höhe des Planschbeckens vorhanden) um die Fahrzeuge für Gartenpflege, Stadtreinigung, Feuerwehr etc. einzulassen. Diese Maßnahme wird bis zur Umsetzung erfahrungsgemäß einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen, also wohl kaum vor dem Herbst zu realisieren sein und somit für die Sommersaison nichts mehr bringen.
Jetzt zurück zur Einbindung der Radfahrerinteressen:
1.) Sehr wichtig! Um einen Konflikt mit den bisher die Grünanlagen nutzenden RadfahrerInnen möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen, müssen parallel zur vorgenannten Unterbindung des Radverkehrs unbedingt die vorhandenen Radwege rund um die genannten Flächen soweit es geht ertüchtigt werden.
2.) Der Radweg entlang der Grünanlage Meenkwiese ist teilweise von Gras überwachsen - wird dieses regelmäßig entfernt, erscheint der Radweg an sich schon breiter und sicherer (nur ein kleines Beispiel von vielen).
3.) Die entlang vorgenanntem Radweg vorhandenen Absperrbügel könnten direkt als Fahrradabstellbügel genutzt werden, zumal zwischen Bügel und Radweg ausreichend Platz ist.
4.) Der Radweg am Mühlenteich sollte endlich einmal deutlich als solcher gekennzeichnet (Schilder aufstellen) und zeitnah an einigen Stellen ausgebessert werden. Auch sollten die niedergefahrenen Bepflanzungen nachverdichtet werden, um den "Durchschlupf" zur Fußgängerzone nachhaltig zu unterbinden.
5.) Der Lattenkamp-Spielplatz sollte deutlich sichtbar als "Spielstraße" gekennzeichnt werden, wobei auf dem amtlichen blauen "Spielstraßen"-Schild lediglich das Auto durch ein Fahrrad ausgetauscht werden muss. Es kann aber einen Hinweis geben, dass Radfahrer den Weg "im Schritttempo" befahren dürfen, da ja auch viele Eltern mit ihren Kindern an die eigentliche Spielfläche kommen müssen.
Die vorhandenen Schilder mit "Kinderzeichnungen" haben noch nie einen Radfahrer angesprochen, werden mit ihrer Botschaft überhaupt nicht wahrgenommen.
Ich werde mich in den nächsten Tagen, vor allem noch vor dem nächsten Regionalausschuss am 6. Mai 2024, mit einigen Gleichgesinnten an einen Tisch setzen, um uns gemeinsam Gedanken über eine zeitnahe Verbesserung des Radwegesystems im angesprochenen Arreal zu machen und Ihnen dann auch diese Überlegungen wieder vorlegen. Gern informiere ich Sie, sobald es einen entsprechenden Termin für das erste Treffen gibt und würde mich natürlich freuen, Ihrerseits Unterstützung zu bekommen.
Wie ich heute grad durch ein Schreiben (in einer anderen Sache) aus dem BA-Nord erfuhr, sieht selbst die Abteilung Management des öffentlichen Raums es so, dass
... es sich bei Grünanlagen um Anlagen handelt, die der Gesundheit und Erholung der Bevölkerung dienen.
Und was mir bisher nicht bekannt war, ist:
... dass der Haynspark eine stark frequentierte, innerstädtische Grünanlage ist, die als Gartendenkmal einen gesonderten Status einnimmt.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Michael Werner-Boelz