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Eingabe: Hoheluft-Ost: Parkdruck vermindern, Gehwege sanieren

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
08.04.2024
Ö 4.9
Sachverhalt

 

Das Bezirksamt informiert über die folgende Eingabe:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ich möchte mit dieser Eingabe zur Versammlung des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude am 08. April 2024 meine Unzufriedenheit mit den durchgeführten Maßnahmen der „Fußverkehrsstrategie“ in Hoheluft-Ost, insbesondere aber in der Husumer Straße zum Ausdruck bringen und fordere die Bezirksversammlung/Regionalausschuß Eppendorf-Winterhude auf, entsprechende Nachbesserungen zu diskutieren und zu beschließen.

 

Grundlage der Planungen des Bezirksamts ist ein Gutachten der Berliner Unternehmensberatung teamred Deutschland GmbH aus dem Jahr 2017. Auf Basis eines Rundgangs mit einer Seniorengruppe und einer Jugendgruppe von St. Markus (insgesamt 20 Personen), die damals stellvertretend für alle Bewohner des Stadtteils standen, wurde ein „Fußverkehrskonzept“r das Amt erstellt, das kürzlich mit Maßnahmen umgesetzt wurde, die das Parken im Viertel für die Bewohner stark erschweren - durch das Verbot des Querparkens fallen allein in der Husumer Strasse 100 Parkplätze weg, im Abendrothsweg eine ähnliche Anzahl von Parkplätzen.

 

In dem Gutachten wurden auch detailliert die Mängel der Gehwege im Viertel und in einzelnen Straßen beschrieben:

 

Zudem sind meist die Gehwegplatten an den Bäumen durch eine wassergebundene Decke mit Glensanda ersetzt. Diese Stellen sind mittlerweile ausgewaschen und weisen starke Stolperkanten an den Übergängen zu den Gehwegplatten auf. Zudem ragen nicht selten Baumwurzeln als Stolperfallen aus der wassergebundenen Decke. Menschen, die sich mit einem Rollator fortbewegen, kämpfen häufig mit diesen Kanten, und besonders für sehbehinderte Menschen sind die braunen Wurzeln vor dem brauen Sand kaum zu erkennen und damit noch gefährlicher.“

 

Quelle: FUSSVERKEHRSSTRATEGIE FÜR DEN STADTTEIL HOHELUFT-OST, teamred, November 2017, Seite 10

 

In dem Bericht wurde bereits 2017 beschrieben, dass sich die nördliche Gehweg-Seite der Husumer Strasse in einem extrem schlechten Zustand befindet („…mangelhaft mit besonderen Mängeln der Barrierefreiheit…“ Quelle: FUSSVERKEHRSSTRATEGIE FÜR DEN STADTTEIL HOHELUFT-OST, teamred, November 2017, Seite 11), was in der angehängten Kartenskizze unten ersichtlich ist:

 

  

 

Bei der Präsentation der Bezirksamtsleitung wurden am 16.01.2023 die Maßnahmen für die Husumer Strasse präsentiert, die aus dem oben genannten Gutachten resultieren. Demnach sollten „ca. 415 qm“ Gehweg in der Husumer Strasse saniert werden (Quelle: BA HH-Nord, Präsentation im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude am 16.01.2023, S.24)

 

Tatsächlich wurde im Rahmen der Umbaumaßnahmen im Februar und März 2024 kein einziger Quadratmeter saniert. Das hätte die Strasse wegen der vielen hochstehenden Platten (=Stolpergefahr) wirklich nötig gehabt.

Was gemacht wurde: es wurden 460 laufende Meter zusätzliche Gehwegplatten verlegt, deren Nutzen zweifelhaft ist, die aber in der Straße eine zusätzliche Fläche von 230 qm versiegeln.

Hier ein Foto nach den Baumaßnahmen aus der Husumer Strasse (Nordseite des Gehwegs: Dort ist der zusätzliche Streifen mit Gehwegplatten zu erkennen. Deutlich sichtbar der weiterhin wellige und unsanierte Verlauf des Hauptteils des Gehwegs mit massiven Stolperfallen, die ja bereits in dem Bericht von teamred in 2017 beschrieben wurden.

 

Wann wird der Gehweg saniert?

 

Die Parkplatzsituation hat sich seit dem Abschluß der Baumaßnahmen weiter verschlimmert. Die kurzzeitige, gefühlte Verbesserung der Parkplatzsituation durch Einführung des Anwohnerparkgebiets wurde durch das Querparkverbot mehr als neutralisiert: wir haben weniger Parkplätze in Hoheluft-Ost zur Verfügung als jemals zuvor.

 

In der Husumer Strasse fahren die Autos deutlich schneller (die Strasse wird durch das angeordnete Längsparken deutlich breiter und damit attraktiver für Raser), was wiederum auch die Lautstärke der Autos durch das schnell befahrene Kopfsteinpflaster erhöht.

Die Gefahr für spielende Kinder an der Straße nimmt zu.

Um das Parkplatzvolumen anwohnerverträglich zu gestalten, schlug die vom Bezirksamt 2017 beauftrage Unternehmensberatung teamred bereits die 

 

„…Prüfung von ökonomisch tragfähigen Quartiersgaragen in akzeptabler Gehdistanz bzw. Mischnutzung von Tiefgaragenkapazität (Falkenriedquartier), ggf. auch von Einzelhandels- bezogenen Flächen für AnwohnerInnen…“ (Quelle: FUSSVERKEHRSSTRATEGIE FÜR DEN STADTTEIL HOHELUFT-OST, teamred, November 2017, Seite 24) vor.

Meines Wissens ist eine solche Quartiersgarage seitens der Politik nie in Betracht gezogen worden. Wann geschieht dies?

 

Das Fazit der Baumaßnahmen zur Fußverkehrsstrategie in Hoheluft-Ost lautet aktuell

 

  • Keine Verbesserung der Gehwege.
  • Massive Einschränkungen beim Parken.

 

Was beabsichtigt die Bezirksversammlung zu unternehmen, um die Anwohnerinteressen zu berücksichtigen?

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

Michael Werner-Boelz