Eingabe: Graffiti
Sehr geehrte Damen und Herren,
bereits in 2022 habe ich eine Eingabe an den Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude gerichtet. Damals ging es u.a. um Graffiti an der Fernsichtbrücke und der Krugkoppelbrücke. Leider hat sich die Situation seitdem nicht verbessert, sondern deutlich verschlimmert.
I. Graffiti in Winterhude
Nacht für Nacht ziehen Sprayer durch den Stadtteil, nahezu jeden Morgen findet man ein neues
Graffiti. Neben den oben erwähnten Objekten sind mittlerweile auch die Lagenzugbrücke, die
Mühlenkampbrücke, die Brücke Dorotheenstraße, nahezu jeder Strom- und Verteilerkasten, sämtliche Bushaltestellen im Umkreis des Mühlenkamps sowie das Mauerwerk der Kanäle betroffen. Zudem in immer größeren Ausmaß private Wohn- und Geschäftsgebäude. Da die Täter offensichtlich täglich aktiv sind, sollte es durchaus möglich sein, Abschreckungs- und Gegenmaßnahmen einzuleiten: Zivilstreife, vermehrte reguläre Polizeipräsenz oder eine temporäre
Videoüberwachung auf den Brücken wären denkbar, um nur einige Ideen zu nennen. Sicher sind die Sprayergruppen untereinander vernetzt, sodass sich solche Maßnahmen schnell herumsprechen dürten und eine entsprechende Wirkung entfalten. Unbedingt wichtig wäre zudem die sofortige Entfernung sämtlicher Graffiti, denn Flächen, an denen die Werke nicht lange sichtbar bleiben, sind bekanntermaßen unattraktiv für Sprayer. Zudem sollten Grundeigentümer rasch benachrichtigt werden, sofern ihre Gebäude betroffen sind. Von einigen Anwohnern habe ich bereits den Vorschlag vernommen, eine Bürgerwehr zu gründen, um die Situation in den Griff zu bekommen. Ich hoffe, dies ist kein Ergebnis, das in Winterhude erwünscht ist.
II. Situation im Umfeld des Mühlenkamps
Der Mühlenkamp zieht immer mehr Besucher an. Das ist erfreulich, jedoch muss auf diesen Umstand auch entsprechend reagiert werden. Die Bushaltestellen, insbesondere die Haltestelle Gertigstraße gegenüber der Bäckerei Junge, sind regelmäßig stark verunreinigt: Flachmänner, Zigarettenkippen, Essens- und Getränkereste häufen sich dort und auf dem Gehweg. An heißen Tagen riecht es nicht selten nach Urin in der Nähe der Verteilerkästen, auch hier finden sich fast täglich neue Graffiti. Kürzlich wurden mehrere Schaufensterscheiben am Poelchaukamp und in der Sierichstraße eingeschlagen, die Mülleimer quellen über, in manchen Bereichen des Poelchaukamps ist der Fußweg inzwischen so beengt, dass auch Fußgänger “im Stau stehen”.
Ich bin bei weitem nicht der einzige Anwohner, dem diese Zustände ein Dorn im Auge sind. Alle mir bekannten Anwohner haben den Eindruck, die Politik interessiere sich schlicht und einfach nicht für die aktuelle Situation im Stadtteil. Man habe wohl Wichtigeres zu tun. Welche langfristigen politischen Folgen es haben kann, wenn Bürger den Eindruck bekommen, die Regierung sei nicht willens, Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum zu erhalten, muss ich nicht
erläutern. Erinnern möchte ich in diesem Zusammenhang an den Aufstieg der Schill Partei in Hamburg und die aktuellen Parteipräferenzen in Deutschland.
Im Anhang finden Sie Bildmaterial zur Eingabe.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Michael Werner-Boelz