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Eingabe einer Bürgerin zum Bebauungsplan-Entwurf Winterhude 23 (Dorotheenkai)

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Sachverhalt

 

Das Bezirksamt legt anbei die Eingabe einer Bürgerin vor:

 

Sehr geehrter Herr Dr. Freitag,

sehr geehrte Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses,

 

 

als langjährige Mieterin in der geschwärzt geschwärzt chte ich Ihnen auf diesem Wege meine Bedenken gegen das vorgesehen Bauvorhaben der Robert Vogel KG auf dem Grundstück Dorotheenstr. 10-16 vortragen und Sie nachdrücklich bitten, von einer weiteren Verdichtung des Viertels abzusehen.

 

  • Die Bebauung des Grundstücks mit bis zu 8-geschossigen Hochhäusern würde ein intaktes und nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils essentiell wichtiges ökologisches Kleinod zerstören, sondern auch ein Quartier weiter überfordern, das jetzt schon zu den am dichtesten besiedelten gehört und durch hohes Verkehrsaufkommen stark belastet ist: Für die Inaugenscheinnahme empfehle ich einen spätabendlichen Gang durch die Dorotheenstraße; eindrücklich ist auch der morgendliche Verkehrsstau im Mühlen- und Poelchaukamp sowie in der Dorotheenstraße- die Infrastruktur ist doch jetzt schon gänzlich überfordert!

 

  • Die seinerzeitige Baugenehmigung für die drei auf dem Grundstück befindlichen Hochuser erfolgte unter Ausweisung entsprechender kompensatorischer Grünflächen: Mit dem vorgesehen Bauvorhaben würden die seinerzeitigen städtebauliche Überlegungen konterkariert und das Gleichgewicht zwischen den bestehenden Hochhäusern und den ausgleichenden Grünflächen nicht nur massiv gestört- auch die entstandene Flora und Fauna würde unwiederbringlich zerstört.

 

  • Anders als in der Presse dargestellt, gibt es in der Nachbarschaft keineswegs Zustimmung zu dem Bauvorhaben, sondern breite Ablehnung. Dass diese vielleicht nicht hinreichend wahrgenommen wird, dürfte u.a. der Mieterstruktur in den Hochhäusern geschuldet sein; hier leben viel ältere Bürgerinnen und Bürger, die sich schlichtweg überfordert fühlen und auch mögliche Repressalien seitens der Robert Vogel KG fürchten.

 

  • Bereits 2009 hatte die Robert Vogel KG eine Bebauung des Grundstücks geplant; seinerzeit wurden die vorgesehenen 80 Wohneinheiten mit vier bis sechs Geschossen bereits als überdimensioniert erachtet (der Stadtentwicklungsausschuss hatte seinerzeit lt. Protokoll vom 18.06.2009 „eine hohe Dichte“ zugegeben) nun ist von 120 Wohneinheiten mit bis zu 8 Geschossen die Rede- die Situation im Stadtteil hat sich doch nicht entspannt, sondern ganz gegenteilig weiter verschärft!

 

  • 2009 hatten CDU und GAL vorgeschlagen, statt der geplanten vier Gebäude nur drei entstehen zu lassen; die SPD hatte eine Begrenzung auf vier Stockwerke gefordert:

Nun liegen Entwürfe für drei Baugruppen mit nf bis acht Geschossen vor

„überdimensioniert“rfte jetzt wohl erst recht die zutreffende Kennzeichnung sein!

 

  • Bereits 2009 wurde ebenfalls festgestellt, dass auf dem in Frage stehenden Grundstück durch die 1886 gegründeten und bis in 1950er Jahre bestehenden Asbest- und Gummiwerke Alfred Calmon Aktiengesellschaft, nach historischen Quellen seinerzeit „zu den größten der Welt“ gehörend, Altlasten anzunehmen sind- auch daraus erwachsen mit Blick auf die bei einer Bebauung ggf. erforderlich werdenden Entsorgungs- und Sanierungsarbeiten weitere Besorgnisse und eine zusätzliche Belastung des Quartiers.

 

 

Ich bitte Sie unter Würdigung der vorgenannten Gründe deshalb, sich für das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels und dafür einzusetzen, dass das stadtplanerische Gesamtensemble in der Dorotheenstraße erhalten bleibt und dass der vorhabenbezogene Bebauungsplan Winterhude 23 nicht realisiert wird.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Harald Rösler

 

Anhänge

 

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