Eingabe einer Bürgerin
Benennung von Straßennamen

Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über den Eingang der folgenden Eingabe einer Bürgerin mit dem Hinweis, sich nur mit den, für den Bereich Eppendorf-Winterhude, zuständigen Straßen zu befassen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hiermit möchte ich eine Eingabe stellen betreffs Mitbenennung der Burmesterstraße, der Dennerstraße,  der Forsmannstraße und des Voßweges nach den ebenso bedeutenden Schwestern, Töchtern, Müttern und Ehefrauen der Straßennamensgeber mit demselben Nachnamen. Dieses Verfahren bedarf keiner Umbenennung der Straßen, die Straßennamen bleiben erhalten Es wäre wünschenswert, wenn entsprechend neue Erläuterungsschilder unter den Straßennamensschildern angebracht werden würden.

Der Bezirk Hamburg-Nord hat solche Mitbenennungen in 2001 und 2016 dankenswerter Weise schon bei der Bozenhardstraße, Büringstwiete, Gottschedstraße, Herderstraße und Schumannstraße vorgenommen.

Anbei die Viten der mitzubenennenden Frauen. Dabei zeigt sich, dass es sich hier hauptsächlich um Musikerinnen, Malerinnen und Schriftstellerinnen handelt. Künstlerisch tätigen Frauen standen in den vorherigen Jahrhunderten rigide Zuschreibungen von Geschlechtscharakteren und - rollen entgegen. Waren sie dennoch künstlerisch tätig, dann malten, schnitzten, korrigierten und vollendeten sie vielfach die Werke der männlichen Verwandten, sorgten mit ihrer Tätigkeit für die Existenzsicherung und für die Nachlassverwaltung - wobei ihr wesentlicher Beitrag oft unerwähnt blieb, weil die Kanonisierung in der Regel über die männliche Marke erfolgte.

Außerdem möchte ich auf den Lienhardstraße aufmerksam machen. Eigentlich müsste dieser Weg "Lienhard und Gertrudstraße" heißen, so wie das gleichnamige Buch von Pestalozzi, auf das sich der Name der Lienhardstraße bezieht - oder besser noch nur nach Gertrud. Denn nicht Lienhard war der Held, dem man gedenken sollte, sondern eher Gertrud.

Mit freundlichen Grüßen

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

Ralf Staack