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Eingabe: Bauvorhaben Wellingsbütteler Landstraße

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

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09.11.2020
Sachverhalt

 

Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über folgende Eingabe:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

das Bauvorhaben betrachten viele Anwohner mit großer Sorge. Die WeLa ist die Lebensader der Wohn- und Arbeitsbereiche entlang des Alstertales. Durch die eingezwängte Lage zwischen dem Alstertal und dem Friedhof gibt es aktuell keine zumutbare alternative Zuwegung im Falle des Sperrung der WeLa.

Daher ist für die Dauer der Sanierung der WeLa dringend ein abgestimmtes, ganzheitliches Konzept erforderlich, bevor mit der Ausschreibung der Arbeiten begonnen werden kann. Die intensive Beteiligung der Anwohner ist zwingend, auch wenn Corona dies zur Zeit deutlich erschwert. Hier geht in der Vorbereitungsphase Sorgfalt deutlich vor Geschwindigkeit, um sicherzustellen, daß die notwendigen Maßnahmen dann auch so effektiv, effizient und schnell wie glich umgesetzt werden können.
Folgende Themen sind uns Anwohnern besonders wichtig:

  1. Erreichbarkeit während der Baumaßnahmen mit dem Individualverkehr: Eine Vollsperrung sollte auf jeden Fall vermieden werden. Zudem sollten Zufahrtalternativen vorgestellt und mit den Anwohnern diskutiert werden. Die heimliche Aufstellung der Schrankenanlage auf dem Friedhof Ohlsdorf wühlt hierbei die Gemüter besonders auf, zumal der Bürgermeister dieses zuvor kategorisch ausgeschlossen hatte. Nun werden diese Schranken  – zufällig?- kurz vor der Anhörung zur Baumaßnahme installiert. Es sollte ernsthaft erwogen werden, den Friedhof in den Phasen der größten Behinderungen für die Anwohner frei zu geben. Ggfs. könnten wir Anwohner der Schrankenanlage dann sogar etwas positives abgewinnen. Anwohner sollten Transponder mit Durchfahrtgenehmigung bekommen, analog des Anwohnerparkens in anderen Stadtteilen.
  2. Verkürzung der Bauzeiten: Da die WeLa die Lebensader der Anwohner ist, ist die aktuell angebotene Bauzeit für uns Anwohner nicht akzeptabel und erweckt bei vielen alptraumhafte Befürchtungen. Es sollte im Mehrschichtbetrieb gearbeitet werden, um die Bauzeiten deutlich zu verkürzen. Zudem muß die fristgerechte Fertigstellung sichergestellt werden, z.B. durch die Aufnahme von Pönalen in die Verträge der Auftragnehmer. Die schleppend langen Arbeiten in der Rolfinckstraße 2016-18, die Sielbauarbeiten an der WeLa Höhe der Straße Hoheneichen 2019-20 sowie der extrem lange Umbau der S-Bahn Station Kornweg haben hier viel Vertrauen bei uns Anwohnern verspielt.
  3. Anpassung der Maßnahme an die Lebensrealität der Anwohner: Wir sehen die vorgeschlagene deutliche Verengung der Fahrbahnen mit großer Sorge. Stichworte: Unfall- und Staugefahr. Zudem ist ein Fahrradweg auf der Straße für die Anwohner hoch problematisch. Da die WeLa nur wenige Fußgängerquerungen hat und die auf der Straße aufgezeichneten Fahrradwege nur in Fahrtrichtung des Autoverkehrs befahren werden können, müssten Fahrradfahrer z.T. sehr große Umwege in Kauf nehmen, um regelkonform auf die andere Straßenseite zu gelangen. Die gilt besonders für unsere Kinder!!!
    Als abschreckendes Beispiel kann hierzu die neue Fahrradführung auf der Einmündung der Rolfinckstraße am Wellingsbüttler Marktplatz besichtigt werden. Sie ist lebensgefährlich und wird daher kaum von uns Fahrradfahrern genutzt. So etwas darf sich auf der WeLa nicht wiederholen! Als sehr sinnvoll würden wir hingegen die Einrichtung einer Velo-Route am Alsterlauf bzw. am Friedhof Ohlsdorf sehen, auf der Fahrradfahrer schnell und sicher durch das Altertal in beide Richtung fahren könnten.
  4. Verbesserung der Anbindung durch den ÖPNV: Der häufige Ausfall der S-Bahnen ist ein großes Ärgernis! Im Zuge der Bauarbeiten werden mehr Anwohner auf die Nutzung des ÖPNV als einzige Alternative angewiesen sein. Hier ist im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes sicher zu stellen, das der ÖPNV ausreichende Kapazitäten mit hinreichender Verlässlichkeit zur Verfügung stellt.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Michael Werner-Boelz