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Eingabe: Bauprojekt Klotzenmoor 27 -29, Groß-Borstel

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

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07.12.2020
Sachverhalt

 

Das Bezirksamt informiert über die nachfolgende Eingabe eines Bürgers/einer Bürgerin:

 

Hamburg soll grüner werden. Nur der kleine, bisher grüne Bezirk Groß-Borstel wird immer mehr verdichtet durch Neubauten. Immer mehr Grünflächen verschwinden hier. Damit verbunden leider auch immer mehr Baumbestand, Insekten, Tiere.

 

Und nun soll im Klotzenmoor auch noch ein/zwei 9-geschossiges Hochhaus entstehen. Dies mit 54 Wohneinheiten, also  mit 2 Hochhäusern auf zwei Grundstücken.

 

Dies sieht dann nicht mehr aus wie ein „grüner Bezirk“, sondern, mit dann dem 5.-6. Hochhaus eher wie „Billstedt“ oder die Hochhaussiedlung Mümmelmannsberg..Und wurde nicht, im Laufe der Jahre festgestellt, dass dieser Bezir die Menschen nicht glücklich, sondern eher krank macht ??? Also Groß-Borstel = "Klein Mümmelmannsberg".

 

Darüber hinaus entsteht dieses gewaltige Bauvorhaben genau vis a vis vom Eppendorfer Moor, das zwar unter Naturschutz steht. Dennoch würde es durch die neuen Bewohner, 54 Wohnungen, nur mal a 2 Personen gerechnet = 108 neue Bewohner und deren Autos -, zu einer extremen Belastung werden. Zu einer Belastung nicht nur für das Eppendorfer Moor selbst,  sondern auch zu einer sehr großen Belastung der seltenen Tiere und Pflanzen im Eppendorfer Moor. Das ja auch deshalb unter Naturschutz steht.

Darüber hinaus natürlich auch zur Belastung dieser eigentlich kleinen und schmalen Straße, und uns Anwohnern.(Luftverschmutzung und Lärmbelastung).

 

Es gibt  am Mittwoch, den 11. November 2020, also heute um 19,00h, bzw.19,30h in der Kirche St.Peter eine Diskussion zu diesem Bauvorhaben. Mit den Architekten des Büros SKAI. Und zu den Plänen des Baumbestandes. Hier geht es erst einmal um den Baumbestand auf den beiden Grundstücken, die vermutlich „weichen“ssen, sprich, gefällt werden.

 

Ich erfuhr inzw. dass dieser Termin verschoben worden sein soll.

 

Mit dieser Petition wende ich mich nun Hilfe suchend an Sie, mit der Bitte etwas gegen ein solch großes Bauvorhaben zu unternehmen bzw, soweit möglich, es in dieser Größenordnung  noch abzuwenden.

 

Auch gegen eine Fällung der Bäume auf den beiden Grundstücken. Und kann die kleine, schmale Straße, das Klotzenmoor, ein solch, zukünftig dann erhöhtes Verkehrsaufkommen überhaupt „bewältigen“ ? Muss dann nicht auch, im Rahmen dieses riesigen Neubau-Projektes, die Stre Klotzenmoor verbreitert werden. Und zu diesem Zwecke müssten dann ja auch alle Straßenbäume gefällt werden.

 

Aber das kann es doch nicht sein. Denn überall wird propagiert, dass Hamburg grüner werden soll, dass vieler Orts sogar zu diesem Zweck Bäume gepflanzt werden sollen. Und hier steht ein „Kahlschlag“ aller Bäume zu befürchten. Wie läßt sich das vereinbaren ? Wie stehen Sie dazu ??

 

Vorschlag:

 

Weshalb lässt man nicht, z.B. auf dem Grundstück Klotzenmoor Nr. 27, soweit vom Platz her möglich, einen Duft-und Tastgarten entstehen. Dies für Blinde, Kinder und  auch Erwachsene. Wie  es bereits in Leipzig einen gibt.

Auf 2000 m² bieten 78 Hochbeete und 8 Themengärten die Möglichkeit, sich gefahrlos an über 500 Pflanzenarten zu erfreuen und diese durch Riechen, Tasten und Hören kennen zu lernen.
Innerhalb dieser klaren Struktur werden in 16 Gartenfeldern botanische Besonderheiten wie z.B. die „Formenvielfalt von Blüten“ in Hochbeeten, und Pflanzengesellschaften in Themengärten wie z.B einem „Miniaturwald, präsentiert.
Eine Welt aus Düften, Geräuschen und interessanten Materialien offeriert, dass ein Garten viel mehr als nur optische Reize zu bieten hat..“

 

Mit freundlichen Grüßen, und der Bitte um Unterstützung.

 

 

Nachtrag der Petentin zur oben stehenden Eingabe (03.12.2020):

 

Darüber hinaus möchte ich Ihnen noch mitteilen, dass ich zwischenzeitlich, durch eine andere Nachbarin erfahren habe, dass nicht nur ein 9-geschossiges Hochhaus hier in diesem, ehemals kleinen und grünen Bezirk entstehen soll, sondern das dieses Hochhaus auch mit TG-Parkplätzen geplant ist, die über drei Tiefebenen, also nach unten ins Erdreich, geplant sind. Da mache ich mir jetzt schon die größten Sorgen wie Risse in unseren Hauswänden dabei vermieden werden könnten.

 

Das gleiche gilt für den U-Bahnbau, der ebenfalls direkt am Eppendorfer Moor als Ein-und Ausgang einer U-Bahnstation geplant ist.

 

Meine Fragen dabei sind: wollen Sie wirklich aus diesem Naherholungsgebiet eine Hochhaussiedlung machen ?? Ist das tatsächlich in Ihrem Interesse.? Ein 4-geschossiges Wohnhaus würde sich eher diesen Charakter "Gross Borstel" anpassen und würde diese, bisher noch grüne Gegend nicht total verschandeln. Übrigens habe ich diverse Unterschriften von Bürgern hier aus der Nachbarschaft, die ein weiteres Hochhaus im Klotzenmoor nicht möchten.

 

Und weshalb muss die U-Bahn, die in Gross-Borstel wirklich gewünscht wird, aber weshalb muss diese direkt am Eppendorfer Moor gebaut werden ??? Einem Naturschutzgebiet.

 

Vis a vis, neben der Tankstelle befindet sich seit Jahren ein entsprechend großer, leerstehender Platz. Weshalb wird dieser nicht für einen U-Bahnbau genutzt ??

 

Statt einer 3-geschossigen TG könnte man den Klotzenmoor viel eher zu einer 30er -Zone machen. Denn durch die ein-spurige Befahrung dieser Straße rasen etliche Autofahrer derart schnell hier durch, sodass viele ältere Bewohner und Spaziergänger auf dem Weg zum Moor, kaum wagen diese Straße zu überqueren. Auch eine blinde Frau mit ihrem Führhund geht hier regelmäßig spazieren.

 

Ich bitte sehr dieses Bauvorhaben noch einmal zu überdenken.

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

 

Michael Werner-Boelz