Eingabe an den Regionalausschuss FOLAG
Betreff: Tempo 30 in der Hummelsbütteler Landstraße
Letzte Beratung: 15.06.2020 Regionalausschuss Langenhorn-Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Alsterdorf-Groß Borstel Ö 5.8
Initiative „Tempo 30 HuLa Hamburg"
Für die stark belastete Hummelsbütteler Landstraße (HuLa) fordert die Initiative zusammen mit mehr als 600 Unterstützern:
1. Tempolimit 30 km/h
2. Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer
3. Reduzierung des LKW Verkehrs> 7,5 t
4. Ausweitung des Lärmaktionsplans 2013 (Stufe 2) von der Hummelsbütteler
Hauptstraße auf die Hummelsbütteler Landstraße
Begründung
Die Hummelsbütteler Hauptstraße gehört zu den 10 lautesten Straßen Hamburgs und sie ist Teil des Lärmaktionsplan 2013 (Stufe 2). Die Hummelsbütteler Landstraße ist als
Verlängerung der Hummelsbütteler Hauptstraße genauso betroffen und absurderweise nicht Teil des Lärmaktionsplans 2013.
Die Lärmbelästigung liegt zwischen 60 und 75 db und diese führt erwiesener Maßen zu
gesundheitlichen Beschwerden.
Jeden Tag fahren ca. 21.000 Fahrzeuge durch die Hummelsbüttler Landstraße, davon mehr als 1.200 LKWs, zum großen Teil mit schwerer Last und zusätzlich Busse, die unter anderem tags und nachts zum Busdepot im Lademannbogen fahren. Häufig wird die Geschwindigkeit von
50 km/h vor allem nachts> 70 km/h überschritten. Die Lärm-, Abgas -und Erschütterungsbelastung ist extrem hoch und die Sicherheit von Anwohnern, Radfahrern und Fußgängern deutlich
gefährdet. Die Unfallstatistik der Hummelsbüttler Landstraße ist überproportional und signifikant hoch.
Viele ältere Gebäude in der Hummelsbüttler Landstraße unterliegen der städtebaulichen Erhaltungsverordnung und sind durch den LKW Verkehr heftigen Erschütterungen ausgesetzt.
Neben Beschädigungen wie Rissen in den Fassaden drohen auch statische Risiken, darüber hinaus sind betroffene Bewohner durch wackelnde Wände und Böden einer starken psychischen Belastung ausgesetzt.
Für Fußgänger gibt es lediglich an zwei weit auseinander liegenden Ampeln die Möglichkeit die Hummelsbüttler Landstraße sicher zu überqueren. Auf diesem Abschnitt hat es in den vergangenen Jahren Unfälle mit Schwerstverletzten auch mit Todesfolge gegeben.
An der Kreuzung Kleekamp/Hummelsbüttler Landstraße gibt es eine Ampelanlage und ebenso eine Bedarfsampel an der Kreuzung Heinrich-Traun-Str./Hummelsbüttler Landstraße. Jedoch kommt es hier häufig zu Unfällen, da die Situation für Autofahrer und Fußgänger an der Kreuzungseinmündung sehr unübersichtlich ist. Die Unfallgefahr ist für Kinder und Menschen mit Behinderung besonders groß.
Dazwischen liegt ein sehr langer Straßenabschnitt von ca. 1 km, den Fußgänger oft nur unter Lebensgefahr überqueren können, weil sich Autofahrer auf diesem Abschnitt gern zum Rasen aufgerufen fühlen und durchaus auch noch zum Überholen.
Radfahrer fahren statt auf dem Radweg häufig auf dem Fußweg stadteinwärts in beiden
Richtungen, da der Fahrradweg auf dieser Seite in einem sehr schlechten Zustand und
zusätzlich stellenweise zugewachsen ist. Das führt immer wieder zu Gefahrensituationen für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer, die aus Einfahrten herausfahren.
Auf der Seite stadtauswärts stehen Fußgängern und Fahrradfahrern (wenn sie sich denn
trauen dort zu fahren) lediglich eine Breite von 1,00 m bis 1,40 m zur gleichzeitigen Nutzung zur Verfügung. Einige Radfahrer sind hier häufig trotz der Enge mit hohem Tempo unterwegs und es besteht für die Fußgänger und für Anwohner beim Heraustreten aus den Vorgärten immer wieder die Gefahr, angefahren zu werden. Einige Radfahrer fahren auf Grund der
katastrophalen Radwege mutig auf der Straße und setzen sich durch die Enge der Straße, des
Verkehrsaufkommens und des hohen Tempos der KFZs einer großen Unfallgefahr aus.
Insgesamt ist die Hummelsbüttler Landstraße für das aktuelle Verkehrsaufkommen zu schmal und es fehlt auf langen Strecken die Mittellinienmarkierung. Der Parkstreifen stadteinwärts ist sehr schmal, breite Fahrzeuge ragen über den Parkstreifen hinaus auf die ohnehin schon enge Straße.
Mit über 600 Unterschriften wird die Petition „Tempo 30 für die HuLa" von Anwohnern
und Betroffenen unterstützt.
Gemeinsam fordern wir eine Temporeduktion auf 30 km/h, Verbesserung der Luftqualität, Lärmreduzierung, Vibrations- Erschütterungsminderung, Einschränkung des LKW
Verkehrs, Unfallprävention (Blitzer), mehrere sichere Straßenquerungen (Zebrastreifen bzw. Bedarfsampeln) und sichere Radwege.
Wir sehen unser Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit verletzt!
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Michael Werner-Boelz
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