21-1220

Ein öffentlich finanzierter Quartiers?/Stadtteil?entwickler im ella Kulturhaus Essener Straße,
Eingabe einer Bürgerin,

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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15.06.2020
Sachverhalt

 

Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über folgende E-Mail:

 

 

„Sehr geehrte Damen und Herren,

 

darf ich Sie hiermit um die Weiterleitung der nachfolgenden Anfrage bitten, die ich als Aktuelle Bürgerfrage an den Regionalausschuss LaFuOhAlGrB vom 15.06.2020 richten möchte.

 

Ich beziehe mich hierbei auf den anliegende scan einer Benachrichtigung aus dem Hamburger Wochenblatt für Langenhorn, Fuhlsbüttel und Hummelsbüttel vom 18.03.2020 (leider dort nicht mehr online abrufbar), derzufolge mit öffentlichen, von der Bezirksversammlung Hamburg-Nord bewilligten Mitteln im ella Kulturzentrum Essener Straße seit Jahresanfang 2020 gleich zwei zusätzliche Halbzeitpositionen eingerichtet wurden:

" eine Position für die "Weiterentwicklung des interkulturellen Lebens im Stadtteil" sowie

" eine Position für die Stadtteilentwicklung.

Anmerken möchte ich hierzu im Vorlauf, dass die Leitung des ella Kulturzentrums einer von mir am 21.02.2020 an Frau Jung als Leiterin des ella Kulturhauses gerichteten schriftlichen Bitte um Zusendung der Aufgabenbeschreibung für die im ella Kulturhaus eingerichtete Position für "Interkultur" leider nicht nachkommen wollte, sodass ich die Aufgabenbeschreibung für diese wie auch die nun ebenfalls eingerichtete und besetzte Stadteilentwicklungsposition im ella Kulturhaus nun wohl leider über das Hamburger Transparenzportal "Frag-den-Stadt" werde erfragen müssen.

 

Meine Fragen zur Einrichtung einer Stadtteilentwicklungsposition in dem im Quartier Essener Straße eher abseits gelegenen ella Kulturhaus sind wie folgt:

 

" ist der Verwaltung und ist den Ausschussmitgliedern bekannt, dass es sich bei dem Statistischen Gebiet Essener Straße, das von 2007 bis 2015 im Rahmen von RISE und anschließend durch bezirkliche Mittel großzügigst gefördert wurde, innerhalb des Stadtteils Langenhorn mit seinen 46.000+ Einwohnern um ein schon 2007 sozial schwaches und den aktuellen Sozialmonitoringindikatoren zufolge weiterhin sozial schwaches Statistisches Gebiet mit unter 3.000 Einwohnern handelt  https://www.hamburg.de/contentblob/8521606/5679c4aec427590a8e5cbe2faee02008/data/170405-liste-statistischer-gebiete-dl.pdf  , das für die im Stadtteil als ganzem anstehenden Aufgaben der kulturellen und sozialen Stadtentwicklung allenfalls nur einen ganz kleinen und nicht repräsentativen Ausschnitt abbildet?

 

" Der jetzt von SPD und Grünen vereinbarte Koalitionsvertrag 2020 bezieht sich durchgängig auf und bekräftigt wiederholt das Konzept des "Quartiers" als Grundlage für eine moderne soziale Stadtentwicklung. Dies geht wiederum darauf zurück, dass z.B. in der von der jetzt aufgelösten BGS veranlassten Fortschreibung des Demografiekonzepts Hamburg 2030 https://www.hamburg.de/contentblob/12032286/0880e17d6ef77aab152751b988daf47f/data/download-fortschreibung-demografiekonzept-hamburg2030.pdf  der Begriff des "Quartiers" erstmals klar definiert wurde (siehe dazu Anlage 2). Im Gegensatz dazu werden im Wochenblatt-Beitrag des ella Kulturhauses zur dessen personellen Erweiterung die Begriffe "Quartier" und "Stadtteil" unterschiedslos verwendet. Soll hier nun vielleicht, infolge der Betrauung einer Quartierseinrichtung mit Aufgaben der Stadtteilsentwicklung, der Hund mit dem Schweif gewedelt werden?

 

" Letztlich die Frage an sowohl die Fraktionen der Bezirksversammlung wie auch die Bezirksamtsleitung: warum mit der Auslagerung von Stadtteilentwicklungsaufgaben in das ella Kulturhaus einen privaten Träger, nämlich den Mookwat e.V. Verein zur Förderung der Selbsthilfe, mit der Wahrnehmung von hoheitlichen Aufgaben des Bezirks beauftragen? Anders gefragt: gab bzw. gibt es im gesamten Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung des Bezirksamts Hamburg-Nord keine*n Verantwortliche*n, die/der die Überwachung von Stadtentwicklungsaufgaben speziell im Stadtteil Langenhorn unter Berücksichtigung von stadtteilweiten Interessenlagen wahrnehmen könnte? Oder ist vielmehr daran gedacht, die mit RISE- und bezirklichen Fördermitteln bereits reichlich bedachte Quartiers-Idylle Essener Straße/Käkenflur noch weiter aufzuhübschen, während der Rest des Stadtteils Langenhorns als eine Stadtentwicklungsbrache verbleibt?

 

Mit freundlichen Grüßen“

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

 

 

Michael Werner-Boelz