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Dezentrale switchh-Punkte für Hamburg-Nord! Stellungnahme der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation

Mitteilungsvorlage vorsitzendes Mitglied

Sachverhalt

 

In einer wachsenden Stadt ist die Förderung moderner und nachhaltiger Formen der Mobilität unabweislich, um den Verkehrslärm zu reduzieren und die Schadstoffbelastung der Luft zu minimieren. Eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs befördert auch die Lebensqualität, wird so doch mehr Platz im öffentlichen Raum geschaffen.

Deshalb fördern der Senat und die rot-grüne Mehrheit in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord neben dem ÖPNV insbesondere den Radverkehr und das zu Fuß gehen. Trotz des Ausbaus dieser Mobilitätsangebote wird es immer auch Menschen geben, die individuell in bestimmten Situationen auf ein Auto zurückgreifen müssen. Dies muss man aber nicht mehr selbst besitzen. Wie in vielen anderen Bereichen setzt sich auch bei Autos das Prinzip Teilen statt Besitzen immer mehr durch. CarSharing-Angebote boomen bundesweit. Die von der Hochbahn initiierten switchh-Punkte verbinden dabei CarSharing und Leihfahrräder in idealer räumlicher Nähe. Switchh-Punkte sind echte Mobilitätsorte.

Die Hochbahn hat Ende 2017 bekannt gegeben, dass nun auch vermehrt in dezentralen Lagen switchh-Punkte entstehen sollen, also in Wohngebieten und somit unabhängig von Schnellbahnhaltestellen. In Hamburg-Nord gibt es viele hochverdichtete Quartiere wie die Jarrestadt, das Komponistenviertel in Barmbek-Süd, das Schinkelviertel in Winterhude, die Uhlenhorst, den Dulsberg, Hoheluft-Ost und Eppendorf, die zur Minderung des Parkdrucks dringend solche Angebote gebrauchen könnten. Die Errichtung von switchh-Punkten in diesen Quartieren könnte zu einem echten Mehrwert für alle führen: Die switchh-Punkte garantieren auch weiterhin individuelle Mobilität, durch den Verzicht auf das eigene Auto reduziert sich aber der Parkdruck. Im Ergebnis steht mehr öffentlicher Raum für alle Menschen zur Verfügung.

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

Das Vorsitzende Mitglied setzt sich bei der zuständigen Fachbehörde dafür ein,

  1. dass in hochverdichteten Quartieren des Bezirks Hamburg-Nord, wie etwa der Jarrestadt, dem Komponistenviertel in Barmbek-Süd, dem Schinkelviertel in Winterhude, der Uhlenhorst, dem Dulsberg, in Hoheluft-Ost und in Eppendorf geprüft werden möge, ob hier schnellbahnhaltestellenunabhängige, dezentrale switchh-Punkte errichtet werden können und
  2. dass gleichzeitig geprüft wird, wie sichergestellt werden kann, dass diese dezentralen switchh-Punkte – insbesondere zu den morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten –ausreichend mit freien, anmietbaren CarSharing-Fahrzeugen versorgt werden. Das erarbeitete Konzept wird dem zuständigen Ausschuss für Verkehr vor der Einrichtung der switchh-Punkte vorgestellt.

 

r die SPD-Fraktionr die GRÜNE Fraktion
Thomas DomresMichael Werner-Boelz
Alexander Kleinow
 

Die Bezirksversammlung beschließt den Antrag mehrheitlich.

Auf Grundlage von Auskünften der Hamburger Hochbahn AG (Hochbahn) nimmt die

Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation wie folgt Stellung:

 

Zu 1.:

Der weitere Ausbau der dezentralen switchh Punkte erfolgt in Absprache mit den zuständigen Stellen in den jeweiligen Bezirksämtern. Die Hochbahn hat hierzu gemeinsam mit den anderen Mobilitätspartnerinnen und -partnern von switchh Gebiete ermittelt, die sich besonders für die Errichtung dezentraler switchh Punkte eignen. Die genannten Quartiere gehören zu diesen Gebieten. Erste Antragstellungen hierzu werden im Frühjahr 2018 erfolgen, so dass eine rechtzeitige Beteiligung der bezirklichen Gremien sichergestellt wird.

 

Zu 2.:

Das lokale Angebot an Fahrzeugen der Car-Sharing-Partnerinnen und -Partner von switchh lässt sich systembedingt über das sogenannte "Free Floating" nicht zentral steuern. Ein als „Free Floating Car“ bezeichnetes Fahrzeug kann innerhalb eines fest definierten Nutzungsgebiets auf jedem freien Parkplatz abgestellt werden. Die dezentralen switchh Punkte ermöglichen eine verlässliche Abstellmöglichkeit u. a. für Car-Sharing-Fahrzeuge in Gebieten mit hohem Parkdruck, sodass im Sinne des Free-Floating-Systems auch regelmäßig mit einem entsprechenden Angebot an Fahrzeugen zu rechnen ist. Sollte ein entsprechendes Fahrzeug nicht vorhanden sein, ist es das Ziel von switchh, über die digitale Plattform (App) alternative verfügbare Mobilitätsformen für eine entsprechende Buchung anzubieten. Im Übrigen siehe Antwort zu 1.  

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Dagmar Wiedemann

 

Anhänge

 

Keine