Das Herz von Hamburg-Nord wieder schlagen lassen Neugestaltung der Eppendorfer Landstraße starten! Gemeinsamer Antrag von SPD- und GRÜNE-Fraktion
Im Jahr 2017 hat der LSBG ein umfangreiches Bürgerbeteiligungsverfahren zur Neugestaltung des Eppendorfer Marktplatzes durchgeführt, das inzwischen abgeschlossen ist. Anlass der Neugestaltung sind angestrebte Verbesserungen für den Bus- und Radverkehr. Das Bürgerbeteiligungsverfahren war jedoch offen für alle darüber hinaus gehenden Vorschläge der Teilnehmenden.
Viele Eppendorfer Bürgerinnen und Bürger haben sich an den Workshops zum Thema beteiligt. Immer wieder wurde dabei ein großer Wunsch aus der Mitte von Eppendorf deutlich: Endlich mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, endlich weniger Kfz-Verkehr, Lärm und Abgase auf den Straßen, endlich mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger, gerade in den Bereichen mit Einzelhandel im Erdgeschoss.
Besonders offensichtlich wurde dieser Wunsch beim Workshop am 15. September 2017, als drei sich grundsätzlich unterscheidende Planungsvarianten zur Auswahl standen. Die Teilnehmenden entschieden sich mit 1 zu 1 zu 26 Stimmen mit großer Mehrheit für Variante 3. Diese beinhaltete eine Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus den Straßen Eppendorfer Marktplatz und Heinickestraße heraus auf andere Straßen und hätte so eine weitestgehende Verkehrsberuhigung dieser Straßen ermöglicht. Der Marktplatz hätte wieder ein echter Platz werden können! Leider ergaben vertiefende Prüfungen der verkehrlichen Folgen dieser Variante, dass sich eine nicht akzeptable Verkehrsbelastung in der Ludolfstraße sowie Probleme mit der Leistungsfähigkeit an einigen Knotenpunkten ergeben hätte. Daher wurde trotz der großen Mehrheit diese Variante verworfen. Inzwischen wurde eine Planungsvariante mit weniger weitreichenden Folgen, aber auch mit erheblich weniger Verkehrsberuhigung und Aufenthaltsqualität an Eppendorfer Marktplatz und Heinickestraße ausgewählt.
Was hat all das mit der Eppendorfer Landstraße zu tun? Das Beteiligungsverfahren hat deutlich gemacht, wie groß der Wunsch in Eppendorf nach mehr Aufenthaltsqualität ist. Auch wenn dies nicht am Eppendorfer Marktplatz möglich ist, so könnte dieser Wunsch aber möglicherweise in einer angrenzenden Straße umgesetzt werden. Die Eppendorfer Landstraße bietet dafür die besten Gegebenheiten: Auch heute schon ist sie eine belebte Einkaufsstraße. Auf ganzer Länge des Abschnitts zwischen Eppendorfer Baum und Eppendorfer Marktplatz prägt der Einzelhandel in den Erdgeschossen die Straße. Dies führt zu vielen Fußgängerinnen und Fußgängern, die hier unterwegs sind. Zudem hat die Eppendorfer Landstraße durch ihre ungewöhnlich große Breite von bis zu 46 Metern (von Fassade zu Fassade) ein besonders hohes Potenzial für eine attraktive Freiraumgestaltung (z.B. Rosengarten). Durch den parallel verlaufenden Straßenzug Lenhartzstraße / Schottmüllerstraße ist zudem eine alternative Verbindung über Hauptverkehrsstraßen vorhanden, die die heutige Funktion der Eppendorfer Landstraße als Durchgangsstraße erfüllen könnte. Denkbar wäre z.B. eine Lösung, die ein Bürger im Rahmen der Bürgerbeteiligung Eppendorfer Marktplatz vorgeschlagen hat: Sperrung der Eppendorfer Landstraße im Übergang zum Eppendorfer Marktplatz für Kfz-Verkehr (außer Linienbusse). Somit würde der Abschnitt zwischen Kümmellstraße und Eppendorfer Marktplatz zu einer Sackgasse, die von Kfz nur aus Richtung Hoheluft angefahren werden könnte. Durch die Sperrung für den Durchgangsverkehr würde dieser über Lenhartzstraße und Schottmüllerstraße umgeleitet werden, was wiederum auch zu weniger Kfz-Verkehr in der gesamten Eppendorfer Landstraße südlich der Kümmellstraße führen würde.
Der so verkehrsberuhigte Bereich zwischen Kümmellstraße und Eppendorfer Marktplatz könnte z.B. als Fußgängerzone (mit Busverkehr), als Kommunaltrasse (analog Mönckebergstraße), als „Anlieger frei“ oder als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Durch den geringeren Flächenverbrauch der Fahrbahn stünde auf jeden Fall mehr Fläche zur Steigerung der Aufenthaltsqualität zur Verfügung (z.B. bessere Einbindung Rosengarten). Für die genaue Gestaltung sollte ein Bürgerbeteiligungsverfahren durchgeführt werden, in dem insbesondere Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung diskutiert und von Fachplanern untersucht werden sollten.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Für die SPD-FraktionFür die GRÜNE Fraktion
Thomas DomresSina Imhof
Dr. Jan FreitagIngo Hemesath
Dagmar WiedemannMichael Schilf
Carsten GerloffThorsten Schmidt
Keine