20-4565

CityTree - Chancen für Hamburg-Nord diskutieren! Beschlussempfehlung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Verbraucherschutz

Beschlussempfehlung Ausschuss

Sachverhalt

 

Der Ausschusss für Umwelt, Verkehr und Verbraucherschutz hat sich in seiner Sitzung am 27.06.2017 mit o.g. Thematik auf der Grundlage eines gemeinsamen Antrages der SPD- und GRÜNE-Fraktion befasst und einstimmig folgende Beschlussempfehlung verabschiedet:

 

Vor diesem Hintergrund möge der Ausschuss beschließen:

  1. Das Bezirksamt wird gebeten, die Hersteller des CityTree, die Firma Green CitySolutions, in eine der Sitzungen des Umweltausschusses einzuladen, um den CityTree dort umfassend vorzustellen und Gelegenheit für Rückfragen zu geben.
  2. Das Unternehmen wird gebeten, vorab fundiertes Informationsmaterial zur Vorbereitung der Ausschussmitglieder digital zur Verfügung zu stellen.
  3. Das Unternehmen und das Bezirksamt werden weiterhin gebeten, die folgenden Fragestellungen in ihre Präsentation einzubeziehen bzw. sich auf entsprechende Fragen im Anschluss an diese vorzubereiten:

­        Welche einmaligen und welche regelmäßigen Kosten (bspw. Strom, Wasser, etc.) verursacht ein CityTree?

­        Welche Reduzierung von Luftschadstoffen (Feinstaub, NOx [NO2], CO2) erzielt ein CityTree?

­        Sind diese Werte der Praxis entnommen oder Laborwerte? Falls Letzteres der Fall ist: Wie lauten die tatsächlichen durchschnittlichen Werte für im Außenraum bereits existierende CityTrees (zB in Dresden, Paris oder Oslo)?

­        Was geschieht mit der Biomasse, die im Laufe der Zeit akkumuliert wird? Lässt die Wirkung nach einige Jahren nach? In welchem Umfang?

­        Wie sollte ein idealer Standort für einen CityTree beschaffen sei (Belichtung, Luft, …)? Welche Faktoren wirken sich negativ auf die Wirksamkeit oder Lebensfähigkeit der Pflanzen aus?

­        Welche Einnahmen könnten aus der Bereitstellung von Werbeflächen generiert werden?

­        Welche etwaigen Anschlüsse zur Versorgung und – soweit erforderlich – Entsorgung werden benötigt?

­        Wie sind die Anlagen gegen Vandalismus geschützt?

­        Welche Kosten fallen für eine Reinigung (Graffiti, Aufkleber etc. ) der CityTree an?

­        Im Falle der Miete des CityTree: Wären die Kosten für Instandhaltung und Wartung inbegriffen? Wer wartet die Anlage vor Ort?

 

Begründung:

Das Hamburger Abendblatt berichtete am 10. Juni 2017, dass auf dem Gelände der Firma ECE ein sogenannter „CityTree“ installiert worden sein. Dabei handelt es sich um eine mit speziellen Moosen bepflanzte, frei im Raum stehende Wand, die aufgrund des Pflanzenbewuchses die Luftqualität in ihrem Umfeld verbessern soll.

Die Firma Green CitySolutions, Anbieter des CityTree, vermarktet diesen mit der Aussage, er erziele die gleiche Umweltleistung wie 275 Straßenbäume bei nur 1% des Platzbedarfs, den diese hätten. Eine grün bepflanzte Wand von knapp 3x4 Metern kann sicherlich nicht alle Funktionen einer großen Zahl von Straßenbäumen ersetzen. Der zugrundeliegende Ansatz, auf vergleichsweise kleiner Fläche eine nach Aussage des Herstellers deutliche Verbesserung der Umgebungsluft zu erreichen, ist dennoch interessant: An vielen Orten in der Stadt können keine (weiteren) Bäume gepflanzt werden, weil dort entweder bereits Baumbestand vorhanden ist oder grundsätzlich kein Platz für Neupflanzungen existiert.

Angesichts von Anschaffungskosten im Bereich einiger zehntausend Euro pro CityTree (plus jährliche Wartungskosten) erscheint es geboten, sich zunächst detaillierter von den Entwicklern bzw. Herstellern des CityTrees über dessen Nutzen in der Praxis und die genauen Rahmenbedingungen für eine Installation informieren zu lassen. Nur auf Basis genauer Informationen und eines Austauschs mit dem Anbieter kann anschließend überlegt werden, ob die Installation einzelner CityTrees in Hamburg-Nord sinnvoll sein könnte.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung.

 

 

Anhänge

 

Keine