20-3782

Carsharing in Hamburg-Nord voranbringen! gemeinsamer Antrag der SPD- und GRÜNE-Fraktion

gemeinsamer Antrag

Sachverhalt

Der zunehmende Straßenverkehr stellt für alle Menschen eine immer stärkere Belastung dar. Der öffentliche Nahverkehr bietet zwar insbesondere in dicht besiedelten Bereichen eine gute Alternative, dennoch unterhalten viele Menschen ein eigenes Fahrzeug, um die Vorteile der größeren Flexibilität und der unkomplizierten Verfügbarkeit zu nutzen.

 

Carsharing ist eine weiteres Mobilitätsangebot und kann darüber hinaus eine attraktive Alternative zum eigenen Auto sein. Unterschieden wird dabei zwischen sogenannten „Freefloatern“ wie car2go und DriveNow, deren Fahrzeuge überall innerhalb des Geschäftsgebiets des Anbieters im öffentlichen Raum abgestellt werden können und daher keine festen Standplätze haben, und stationsbasiertem Carsharing mit festen Stellplätzen wie Cambio oder Greenwheels.

 

Feste Stellplätze ermöglichen es, mit weniger Fahrzeugen die alltäglichen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu erfüllen. Die Fahrzeuge werden Anbieterangaben zufolge von etwa 20 bis 40 Personen gemeinsam genutzt und ersetzen im Schnitt 5 bis 10 private Pkw. Die Betreiber stationsbasierten Carsharings können anders als die „Freefloater“ ihre Fahrzeuge nicht einfach auf öffentlichen Stellplätzen unterbringen, sondern müssen dafür eigens Flächen anmieten. Diese liegen bisher oftmals eher versteckt in privaten Tiefgaragen. Einer angestrebten breiteren Nutzung von Carsharing steht dies entgegen.

 

Um das Carsharing im Straßenbild präsenter zu machen und dadurch zu fördern, ist es sinnvoll, den stationsbasierten Anbietern Parkplätze auf öffentlichem und städtischem Grund zu überlassen.


Zudem sollte schon bei der Diskussion über neue Bauvorhaben und Bebauungspläne der Aspekt des Carsharings berücksichtigt werden: Wo schon vor Baubeginn klar ist, dass ein Carsharing-Standort in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen wird, fällt manchen der neuen Bewohnerinnen und Bewohnern die Entscheidung gegen einen eigenen Pkw sicher leichter. Der Bezirk Nord handelt hier schon mit den Vorgaben im Pergolenviertel beispielhaft und kann eine gewisse Steuerungswirkung entfalten. Diese sollte er auch weiterhin zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger nutzen.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Ausschuss möge daher beschließen:

  1. Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord begrüßt die vom Bezirksamt in Drs. 20-3630 [1] geschilderte Praxis, Carsharingstandorte im öffentlichen Raum über die Genehmigung einer Sondernutzung öffentlicher Flächen zu ermöglichen, solange noch keine gesetzliche Regelung geschaffen worden ist, Stellplätze entsprechend zu widmen.

 

  1. In diesem Sinne sollen diese von Anbietern stationsbasierten Carsharings bereits benannten Standortwünsche auf deren Antrag hin wohlwollend geprüft werden:

 

Standort

Alsterkrugchaussee 600, 22335 Hamburg

Eppendorfer Landstraße

Parkplatzbereich vor der Hausnummer 9, an der Bushaltestelle

Fuhlsbüttler Straße 490, 22309 Hamburg

Hindenburgstraße 66, 22297 Hamburg

Semperstraße, Ecke Goldbekplatz, direkt an der StadtRad Station

Tangstedter Landstraße 41, vor dem Bürgerhaus Langenhorn

Wiesendamm 36, 22303 Hamburg

 

  1. Um Carsharing im Sinne des Antrags zukünftig noch stärker zu fördern, sollen bei allen größeren Quartiersentwicklungen, für die neue Bebauungspläne aufgestellt werden, die Straßenverkehrsflächen so gestaltet werden, dass von den empfohlenen 15 % Besucherstellplätzen auf öffentlichem Grund eine angemessene Anzahl als Carsharing-Plätze vorgesehen werden. Falls die Platzverhältnisse vor Ort dies nicht erlauben, sollen die Carsharing-Plätze in privaten Tiefgaragen nachgewiesen werden.

 

Christoph ReiffertJörg W. Lewin

Thorsten SchmidtAlexander Kleinow

und GRÜNE Fraktionund SPD-Fraktion

 

 

[1] sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1005054%0D%0A

 

Anhänge

 

Keine