Bürgerfrage an die Verwaltung und Fraktion Fritz-Höger-Villa als zentral gelegenes Kultur-, Begegnungs- und Sozialzentrum in Langenhorn?
Das Bezirksamt informiert über folgende Bürgerfrage:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Vorbemerkung
Wie bei kürzlich stattgefundenen Besuchen von gewählten Abgeordneten im sogen. Langenhorner „Bürgerhaus“ gezeigt werden konnte, platzt diese Räumlichkeit mir ihren nur drei kleineren Veranstaltungsräumen aus allen Nähten, wird also immer wieder Ersuchen um Veranstaltungsanmeldungen nicht gerecht. Ein schon in 1958 geweckte Erwartung der Errichtung eines zentralgelegenen „Hamburg-Hauses“ für Langenhorn (Anlage 1) ist auch 70 Jahre später noch nicht eingelöst.
Gleichzeitig sind, wie aus der anliegenden, für den Langenhorner Bürger- und Heimatverein erstellten Aufstellung (Anlage 2) ersichtlich, in Hamburg in den letzten fünf Jahren allein im Rahmen des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) in anderen Hamburger Stadtteilen für zusammen 49,6 Mio. Euro Kultur- und Begegnungszentren errichtet oder grundsaniert und erweitert worden. Aus verschiedenen anderen Finanzierungstöpfen, ebenfalls in der Anlage aufgeführt, wurden weitere 30,0 Mio. Euro als Investivmittel für noch wieder andere Kultur-und Begegnungszentren bereitgestellt.
Die für die RISE-Maßnahmen verantwortliche Behörde für Stadtteilentwicklung und Wohnen teilt dazu in „Integrierte Stadtteilentwicklung 2021. Newsletter Juni 2021, Ausgabe 18“ mit:
„Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen verteilt die (RISE-) Fördermittel bedarfsgerecht an die vor Ort verantwortlichen Bezirksämter. Die Bezirksämter steuern die jeweilige Quartiersentwicklung.“
Nicht so in Langenhorn.
Denn hier erteilte das Bezirksamt Hamburg-Nord der Stadtteilkonferenz „Unser Langenhorn“ im März 2021 als Antwort auf das Dringen der Langenhornerinnen und Langenhorner auf ein bedarfsgerechtes Kultur- und Sozialzentrum in ihrem Stadtteil den folgenden Bescheid https://unser-langenhorn.de/stadtteilkonferenz/:
„Wichtige Voraussetzungen für die Errichtung eines neuen Zentrums/eines neuen Ortes sind:
Ein Träger/ein Trägerverbund, der bereit und in der Lage ist ein solches Objekt zu managen
Geeignete Räumlichkeiten
Finanzielle Ressourcen für die Herstellung eines solchen Zentrums (insbesondere investive Mittel für den Bau/ Umbau und Erstausstattung)
Finanzielle Mittel für den Betrieb (trotz der Möglichkeit von Einnahmen benötigen alle soziokulturellen Zentren und das Barmbek Basch hohe jährliche Zuwendungen)
Gruppe engagierter Akteure (alle Zentren sind im Prinzip aus engagierten Initiativen hervorgegangen und ziehen einen großen Teil ihrer Attraktivität aus dem Engagement Einzelner)
Leider sind diese Voraussetzungen in Langenhorn aktuell nicht gegeben. Insbesondere die investiven Mittel und Mittel für die laufenden Kosten sind zurzeit nicht abbildbar und keine geeigneten Programme bekannt oder in Planung. (eigene Hervorhebung)“
Bitte an die Fraktion und die Verwaltung um Stellungnahme
Angesichts der erfahrungsgemäß langen Vorlaufzeiten von der Konzepterstellung über die Planung, Finanzierungssicherung und Errichtung bis zur Eröffnung könnte sich die In-Betriebnahme eines bedarfsgerechten zentral gelegenen Kultur-, Begegnungs- und Sozialzentrums in Langenhorn etwa im Maßstab des in Eidelstedt in Bau befindlichen steedt
MoPo Bildunterschrift: Bücherhalle, Kulturzentrum und Cafe: So soll das neue Bürgerhaus in Eidelstedt aussehen.
noch um weitere Jahre hinausziehen.
Die Fraktionen und die Verwaltung sind deshalb gebeten, zu dem als Anlage 3 anliegenden Vorschlag für die umgehende Sicherung der denkmalwürdigen Fritz-Höger-Villa an der Langenhorner Chaussee 115 für eine baldige Nutzung für kulturelle und Bildungsangebote in Hamburg-Nord Stellung zu nehmen.
Da die Fritz-Höger-Villa in unmittelbarer Nähe der U1-Station Fuhlsbüttel-Nord gelegen ist, wäre der Erwerb, die Sanierung und die Nutzung für kulturelle Veranstaltungen auch ein Entgegenkommen an den ebenfalls kulturell nicht gut aufgestellten Stadtteil Fuhlsbüttel.
Mit freundlichen Grüßen
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis.
Michael Werner-Boelz
Bezirksamtsleitung