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Barmbek-Nord besser anbinden - Bau der U5 sicherstellen Gemeinsamer Antrag vob SPD- und GRÜNE-Fraktion

gemeinsamer Antrag

Sachverhalt

Mit Beschluss des Hauptausschusses der Bezirksversammlung Hamburg-Nord vom 7. November 2017 wurde die Verkehrsbehörde aufgefordert, die Ergebnisse der vertieften Bewertung der potenziellen Haltestellen entlang der südlichen Trasse der U5 im Bereich Barmbek-Nord vorzustellen und sich somit für eine realisierbare Station im Bereich Hartzloh zu positionieren. Ende November hatte der Lenkungskreis dann entschieden, dass die Haltestelle „Hartzlohplatz“ entlang der südlichen Trassen unter verkehrlichen, planerischen und wirtschaftlichen Erwägungen unter den verbliebene vier Varianten diejenige mit der größten Chance auf Realisierbarkeit ist.

Im Verfahren zur U5 wurde im Verlauf dieses Jahres bekannt, dass die HOCHBAHN das Suchfeld nach möglichen Haltestellen nach Norden erweiterte und im Bereich Nordheimstraße / Fuhlsbüttler Straße nach einer Alternative für eine südlich gelegene Haltestelle suchte. Die Alternative „Nordheimstraße“ würde ca. 200 Mio. Euro weniger Baukosten verursachen. Durch die kürzere Strecke verringerten sich auch Wartungs- und Instandhaltungskosten. Für die Fahrgäste aus Bramfeld kommend oder dorthin reisend würde sich die Reisezeit um ca. zwei Minuten verringern. Hintergrund der Erweiterung war die Erkenntnis, dass die Umstiegszahlen von U- zu S-Bahn bei einer eventuellen Haltestelle Rübenkamp hinter den zunächst angenommenen Zahlen zurückblieben, weswegen die Anbindung an die S-Bahn verworfen wurde.

Nicht unerheblich für die Realisierung der U5 ist die Bezuschussung des Baus durch Bundesmittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Die Vorgabe des GVFG lässt sich grob vereinfacht auf die Aussage verkürzen, dass für die Förderfähigkeit die Geschwindigkeit des Transports von Fahrgästen höher bewertet wird als die Erschließungspotenziale von Haltestellen durch die Anbindung zusätzlicher Fahrgäste an das Netz. Trotz der – gemessen an den Bedürfnissen von Großstädten – Fehlgewichtung des GVFG wird Hamburg nicht auf den Zuschuss verzichten können. Bei der Planung der U5 ist deswegen auch auf die Förderfähigkeit durch GFVG-Mittel Rücksicht zu nehmen.

Die U5 ist ein Generationenprojekt, dessen Realisierung seit Jahrzehnten durch verschiedene Senate versprochen wurde. Die Anbindung Steilshoops und Bramfelds an ein leistungsfähiges Schnellbahnnetz und die Realisierbarkeit der gesamten U5 ist auch von der Finanzierbarkeit durch Mittel aus dem GVFG abhängig. Der Lenkungskreis hat in seiner Sitzung am 21. Dezember 2017 entschieden, dass nur noch die Haltestelle Nordheimstraße weiter verfolgt wird. Damit wird das Zentrum von Barmbek-Nord auch weiterhin keine direkte Anbindung an das Schienennetz haben.

Wichtig ist nun, dass wenigstens bei der konkreten Ausgestaltung der Haltestelle eine direkte Anbindung der zentralen Achse Fuhlsbüttler Straße durch entsprechende Ausgänge und Bushaltestellen gewährleistet wird.

Trotz der Entscheidung für eine Haltestelle in Randlage des Stadtteils sollten weiterhin Möglichkeiten zur Anbindung und Entlastung bestehender Quartiere und Quartierszentren geprüft werden. Die Fuhlsbüttler Straße ist für Barmbek Lebensader und Nahversorgungszentrum. Im Süden wurde die Fuhlsbüttler Straße im Rahmen eines Sanierungsgebiets bis zur U-Bahnbrücke in Höhe Hardorffsweg/Peiffersweg durch Umbaumaßnahmen attraktiv gestaltet. Im nördlichen Teil sind vergleichbare Maßnahmen nicht geplant. Nicht nur für die weitere positive Entwicklung und Absicherung des südlichen Teils der Fuhlsbüttler Straße ist die direkte Anbindung der zentralen Achse von Barmbek-Nord an das Schnellbahnnetz von großer Wichtigkeit. Auch für den nördlichen Teil hat eine solche Anbindung hohe stadtentwicklungspolitische Relevanz. Sie erleichtert den direkten Anwohnerinnen und Anwohnern umweltschonende Mobilität und stärkt den Einzelhandelsstandort.

Diese Bedeutung für Barmbek-Nord erkannte bereits der Ergebnisbericht einer im Jahr 2013 von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) in Auftrag gegebene Konzeptstudie zur U-Bahn-Netzerweiterung an. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde auch eine zusätzliche Haltestelle entlang der Linie U3 zwischen den Halten Barmbek und Habichtstraße geprüft. Der Bericht sagt zu dieser Haltestelle „Fuhlsbüttler Straße“: „eine zusätzliche Haltestelle zwischen Barmbek und Habichtstraße erschließt sehr dicht bebaute Teile von Barmbek-Nord, [und] verbessert die Erreichbarkeit der Einzelhandelseinrichtungen an der Fuhlsbüttler Straße […] Eine bauliche Machbarkeit im Bereich des dortigen Bahndamms scheint gegeben.“

Das Ergebnis der Studie stellt daraufhin fest, dass „in Abhängigkeit von Ergebnissen einer späteren Machbarkeitsuntersuchung zur Führung einer U5 im Bereich Barmbek-Nord […] die Planung zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden [könnte].“

Es scheint daher geboten, nun diese andere Option zur Anbindung des zentralen Barmbek-Nords an das Schnellbahnnetz zu prüfen. Da sich der Lenkungskreis entgegen der fachlichen und politischen Einschätzung der Bezirksämter Wandsbek und Hamburg-Nord sowie der Bezirksversammlung Hamburg-Nord und unter Vernachlässigung der stadtentwicklungspolitischen Bedeutung einer Station mitten in Barmbek-Nord im Rahmen der Planung zur U5 gegen einen Halt „Hartzlohplatz“ entschlossen hat, ist in der Konsequenz dem Ergebnis der HOCHBAHN-Studie zu folgen und eine zusätzliche Haltestelle „Fuhlsbüttler Straße“ der Linie U3 zu prüfen.