20-6861

Angebotsoffensive im ÖPNV fortsetzen!

gemeinsamer Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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23.04.2019
Sachverhalt

 

In der verkehrspolitischen Diskussion besteht zwischen den Fraktionen inzwischen der

Konsens, dass der ÖPNV deutlich ausgebaut werden muss: Er dient dem Klimaschutz, steigert die Lebensqualität in den Stadtteilen und geht besonders sparsam mit dem knappen Platz in der Stadt um. So kann letztlich sogar der oft beklagte Parkdruck reduziert werden.

 

Gerade in den weniger zentralen Teilen unseres Bezirks ist das ÖPNV-Angebot heute aber noch nicht so attraktiv, dass man alle relevanten Wege am schnellsten und bequemsten mit dem ÖPNV zurücklegen kann. Viele Menschen nutzen daher weiterhin ein privates Auto, was

in der Folge gerade in den zentraler gelegenen Stadtteilen zu hoher Verkehrsbelastung (Lärm, Abgase) und hoher Flächenkonkurrenz führt (Fahrspuren, Parkplätze). Daher muss das ÖPNV-System in Zukunft stärker angebotsorientiert geplant werden, das sich nicht nur nach der heute schon messbaren Nachfrage richtet. Auch in den weniger zentralen Stadtteilen brauchen wir:

 

 kurze Wartezeiten

 kurze Wege zu den Haltestellen

 ein ÖPNV-Angebot auch in den Randzeiten früh morgens, spät abends und nachts

 

Die Ausweitung des ÖPNV-Angebots im Dezember 2018 war ein erster Schritt in diese Richtung, weitere Schritte müssen jedoch folgen.

 

 

 

 

 

 

Petitum/Beschluss

 

 Vor diesem Hintergrund möge der Ausschuss beschließen:

 

1. Das vorsitzende Mitglied setzt sich bei der zuständigen Fachbehörde dafür ein, dass das ÖPNV-Angebot in Hamburg-Nord bis 2030 so ausgebaut wird, dass man an jedem Ort im

Bezirk in höchstens fünf Minuten ein passendes öffentliches Mobilitätsangebot erreichen

nnen muss. Dies kann beispielsweise durch Busse und Schnellbahnen im heutigen Sinne,

gerade an weniger zentralen Orten aber auch durch neue ÖPNV-Angebote wie z.B. Kleinbusse mit oder auch ohne Fahrplan oder feste Fahrroute erreicht werden.

 

2.   Mit Blick auf den HVV soll schon in den kommenden Jahren das klassische ÖPNV-Angebot aus Schnellbahnen und Bussen im Sinne einer Angebotsoffensive weiter verdichtet werden. In diesem Rahmen soll auch die Fahrfrequenz der S-Bahn im Abschnitt zwischen Ohlsdorf und Hauptbahnhof zwischen der morgendlichen und der nachmittäglichen Hauptverkehrszeit auf einen 5-Minuten-Takt erhöht werden. Auch auf der U1 in Fuhlsbüttel und Langenhorn soll zur Mittagszeit im 5-Minuten-Takt gefahren werden.

3. Im Rahmen des angebotsorientierten Ausbaus des Busliniennetzes durch die Einrichtung neuer Buslinien und Taktverdichtungen sol auch das Bushaltestellenangebot entsprechend

angepasst werden, so dass das Ziel, dass jeder Mensch in Hamburg innerhalb von fünf Minuten ein Mobilitätsangebot vorfinden kann, erreicht wird.

 

 

Für die SPD-Fraktion Für die GRÜNE Fraktion

Jörg W. Lewin Alexander Kleinow

Thorsten Schmidt