21-3870

Zukunft des neuen Stadtteilzentrums in Hamm/Borgfelde sichern (Der Antrag wurde von den Antragstellern zurückgezogen!)

Antrag öffentlich

Sachverhalt

 

Der Hamburger Senat sowie die Hamburgische Bürgerschaft haben sich mit der Dekadenstrategie Sport zum Ziel gesetzt, nachhaltige und inklusive Sportstätten zu entwickeln, die staatliche oder vereinseigene Einrichtungen sind. Eine Grundvoraussetzung für die Förderung vereinseigener Anlagen müssen vor allem die positiven Effekte der Quartiers- und Statteilentwicklung in all ihren Facetten sein: sportlich, sozial und inklusiv.

 

Der Neubau des Sportzentrums der Hamburger Turnerschaft von 1816 rV (HT16) erfüllt diese Grundvoraussetzungen nicht nur, sondern schafft außerdem ein neues und bisher einzigartiges Stadtteilzentrum in Hamm, aber auch im Bezirk Hamburg-Mitte, durch die Verbindung eines sportlichen und kulturellen Angebots mit zusätzlichem Wohnraum, sozialen Einrichtungen und einer verbesserten medizinischen Versorgung vor Ort. Die Planungen haben zum Ziel, mittels Stärkung des Mietwohnungsbaus (130 Wohneinheiten) eine sinnvolle Ergänzung des Wohnungsmixes im Quartier zu erreichen und etablierten Kultureinrichtungen im Stadtteil eine langfristige Nutzungs- und Entwicklungsperspektive zu geben. Dazu zählen das Sprechwerk und der Kulturladen Hamm. Die Halle kann zudem von der angrenzenden Grundschule Hohe Landwehr genutzt werden.

 

Die Hamburgische Bürgerschaft hat mit der Drucksache 21/3489 die besondere Förderungswürdigkeit des Vereins HT16 erkannt und beschlossen, das insgesamt 10,47 Mio.- Euro- Projekt entscheidend zu unterstützen. Der Verein HT16 ist in den Stadtteilen Hamm/Borgfelde tief verwurzelt. Letztes Jahr feierte er das 200. Jubiläum seit der Gründung. Mit seinen über 5.000 Mitgliedern gehört der HT16 zu den größten Sportvereinen in Hamburg; er bietet ein breites Betätigungsfeld für jede Sportlerin und jeden Sportler.  Sportstätten übernehmen neben anderen Einrichtungen die äußerst wichtige Aufgabe, Menschen zusammenzubringen und wirken vor allem mit ihrer Jugendarbeit auf verschiedenen gesellschaftlichen Feldern in die Quartiere hinein. Den Planungsprozeß für den  Neubau des  HT16 hat der Bezirk Hamburg-Mitte daher im Rahmen der Erstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans seit 2015 mit begleitet und unterstützt.

 

Die Bürgerinformationsveranstaltung am 24. September 2015 mit knapp 150 Anwohnerinnen und Anwohnern aus Hamm und Borgfelde war ein großer Erfolg. Das Projekt erfreut sich einer hohen Zustimmung im Quartier.

 

Zurzeit befinden sich die Sporthalle sowie die Kindertagesstätte im Bau. Die Baugenehmigung für den Kopfbau – an der Stelle des heutigen Eingangs zur alten Turnhalle – kann erteilt werden. Somit steht dem Bau eines bis zu 199 Personen umfassenden Theaters des Sprechwerks nichts mehr im Wege. Damit wird auch der erste Stein für den Baubeginn der 130 Mietwohnungen gelegt. Jedoch musste die Sporthalle wegen gestiegener  Materialkosten noch vor Baubeginn  geringfügig umgeplant werden, mit dem Ziel, die Baukosten zu reduzieren und die Funktionalität des Baukörpers zu erhalten Dies ist dem Vorhabenträger und dem HT16 gelungen. Im Zusammenhang mit dem Neubau hat die Hamburger Turnerschaft von 1816 auch selbst Gelder aufgebracht, die für den Verein eine erhebliche finanzielle Größe und Verpflichtung darstellen. Die gestiegenen Materialkosten haben auch dazu geführt, dass der HT16 auf entscheidende Elemente des Sportangebotes vorerst in den Planungen verzichtet hat. Darunter fallen u.a. eine Kletterwand, Umkleideschränke, Fitnessgeräte, Spiegel in den Trainingsräumen, die Innenausstattung der Kita sowie weitere kleinteilige Maßnahmen.

 

Die Koalitionsfraktionen von SPD und GRÜNEN sind überzeugt, dass der Neubau des Sportzentrums nahe der U2 Station Burgstraße nicht nur den Breiten- und Spitzensport vor Ort stärkt, sondern erstmals ein neues Stadtteilzentrum für Hamm und Borgfelde entstehen kann. Das Zentrum sichert die strukturelle Zukunft der Stadtteilkultur und des Stadtteilsports in den Quartieren. Ausschlaggebend ist darüber hinaus die Ermöglichung eines täglich funktionierenden Angebots, welches sich langfristig von allein tragen kann.  SPD und GRÜNE wollen daher die Hamburger Turnerschaft von 1816 e.V. finanziell unterstützen, damit diese langfristige Tragfähigkeit des Angebotes gesichert ist. Das Stadtteilzentrum am Standort des HT16 bringt eine Aufwertung der Quartiere in Hamm und Borgfelde.

 

Petitum/Beschluss

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschließen:

 

Die Bezirksversammlung

 

  1. begrüßt das Bauvorhaben der Hamburger Turnerschaft von 1816 e.V. und ist sich der Bedeutung des Neubaus als neues Stadtteilzentrum für Hamm und Borgfelde bewusst.
     
  1. stellt bis zu 220.000 Euro aus dem PSP-Element 2-20501050-00001.03 (Gestaltungsfonds für Investitionen) für die Finanzierung der Mehrkosten zur Verfügung. Davon sollen insbesondere bis zu 180.000 Euro für die Finanzierung einer Kletterwand sowie bis zu 40.000 Euro für den Lärmschutz beim Sprechwerk im neuen Sport- und Stadtteilzentrum in Hamm verwendet werden. 
     
  2. wird über die Umsetzung der Maßnahmen zeitnah im zuständigen Regionalausschuss informiert.