21-4303.1

Zukunft des neuen Stadteilzentrums in Hamm/Borgfelde sichern hier: Beschluss des Hauptausschusses gem. § 15 Abs. 3 BezVG

Mitteilung öffentlich

Sachverhalt

Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 03.07.2018 dem nachfolgend aufgeführten Antrag der SPD- und GRÜNE-Fraktion Drs. Nr. 21-4303 mehrheitlich – gegen die Stimmen der CDU-Fraktion - anstelle der Bezirksversammlung zugestimmt.

 

 

Der Hamburger Senat sowie die Hamburgische Bürgerschaft haben sich mit der Dekadenstrategie Sport zum Ziel gesetzt, nachhaltige und inklusive Sportstätten zu entwickeln, die gleichermaßen staatliche oder vereinseigene Einrichtungen sind. Eine Grundvoraussetzung für die Förderung vereinseigener Anlagen müssen vor allem die positiven Effekte der Quartiers- und Statteilentwicklung in all ihren Facetten sein: sportlich, sozial und inklusiv.

Der Neubau des Sportzentrums der Hamburger Turnerschaft von 1816 r.V. (HT16) erfüllt diese Grundvoraussetzungen nicht nur, sondern schafft außerdem ein neues und bisher einzigartiges Stadtteilzentrum in Hamm, aber auch im Bezirk Hamburg-Mitte, durch die Verbindung eines sportlichen und kulturellen Angebots mit zusätzlichem Wohnraum, sozialen Einrichtungen und einer verbesserten medizinischen Versorgung vor Ort. Neben dem Privat- und Stadtteiltheater „Sprechwerk“ findet auch das Stadtteilarchiv/ die Geschichtswerkstatt Hamm eine neue Heimat in den neuen Räumlichkeiten des Hammer Stadtteilzentrums. Die Planungen haben zum Ziel, mittels der Stärkung des Mietwohnungsbaus (130 Wohneinheiten) eine sinnvolle Ergänzung des Wohnungsmixes im Stadtteil zu erreichen und etablierten Kultureinrichtungen im Quartier eine langfristige Nutzungs- und Entwicklungsperspektive zu geben. Dazu zählen das Sprechwerk und der Kulturladen Hamm. Die Halle kann zudem von der angrenzenden Grundschule Hohe Landwehr genutzt werden.

Die Hamburgische Bürgerschaft hat mit der Drucksache 21/3489 die besondere Förderungswürdigkeit des Vereins HT16 erkannt und beschlossen, das 10,47- Mio.- Euro Projekt entscheidend zu unterstützen. Der Verein HT16 ist in den Stadtteilen Hamm/Borgfelde tief verwurzelt. 2016 feierte er das 200. Jubiläum seit der Gründung. Mit seinen über 5.000 Mitgliedern gehört der HT16 zu den größten Sportvereinen in Hamburg; er bietet ein breites Betätigungsfeld für jede Sportlerin und jeden Sportler. Sportstätten übernehmen neben anderen Einrichtungen die äußerst wichtige Aufgabe, Menschen zusammenzubringen und wirken vor allem mit ihrer Jugendarbeit auf verschiedenen gesellschaftlichen Feldern in die Quartiere hinein. Den Planungsprozess für den Neubau der HT16 hat der Bezirk Hamburg-Mitte daher im Rahmen der Erstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans seit 2015 mit begleitet und unterstützt.

Die Bürgerinformationsveranstaltung am 24. September 2015 mit knapp 150 Anwohnerinnen und Anwohnern aus Hamm und Borgfelde war zudem ein großer Erfolg. Das Projekt erfreut sich einer hohen Zustimmung im Quartier.

Zurzeit befinden sich die Sporthalle sowie die Kindertagesstätte im Bau. Die Baugenehmigung für den Kopfbau – an der Stelle des heutigen Eingangs zur alten Turnhalle – kann erteilt werden. Somit steht dem Bau eines bis zu 199 Personen umfassenden Theaters für das Sprechwerk nichts mehr im Wege. Damit wird auch der erste Stein für den Baubeginn der 130 Mietwohnungen gelegt. Jedoch musste die Sporthalle wegen gestiegener Materialkosten noch vor Baubeginn geringfügig umgeplant werden, mit dem Ziel, die Baukosten zu reduzieren und die Funktionalität des Baukörpers zu erhalten.

Dies ist dem Vorhabenträger und der HT16 gelungen. Im Zusammenhang mit dem Neubau hat die Hamburger Turnerschaft von 1816 auch selbst Gelder aufgebracht, die für den Verein eine erhebliche finanzielle Größe und Verpflichtung bedeuten. Die gestiegenen Materialkosten haben auch dazu geführt, dass die HT16 auf entscheidende Elemente des Sportangebotes vorerst in den Planungen verzichtet hat. Darunter fallen u.a. eine Kletterwand, Umkleideschränke, Fitnessgeräte, Spiegel in den Trainingsräumen sowie weitere kleinteilige Maßnahmen. Aber auch im Bereich der Kindertagesstätte fallen Mehrkosten für die Inneneinrichtung, einen Psychomotorikraum sowie für eine Außenfläche mit Spielgeräten für die angrenzende Schule und den gesamten Stadtteil an. Wir sind uns sicher, dass Hamm und Borgfelde besonders von dem zusätzlichen Angebot der Kletterwand und der offenen Außenfläche der Kita profitieren können. Nach Angaben des Vereins entstehen für diese beiden Vorhaben folgende Kosten:

  • Kletterwand und dazugehörige Maßnahmen: 200.000 €
  • Herrichtung einer Außenfläche als Spielplatz: 80.000 €

 

Die Koalitionsfraktionen aus SPD und GRÜNEN sind überzeugt, dass der Neubau des Sportzentrums nahe der U2 Station Burgstraße nicht nur den Breiten- und Spitzensport vor Ort stärkt, sondern erstmals ein neues Stadtteilzentrum für Hamm und Borgfelde entstehen kann. Das Zentrum sichert die strukturelle Zukunft der Stadtteilkultur und des Stadtteilsports in den Quartieren. Ausschlaggebend ist darüber hinaus die Ermöglichung eines täglich funktionierenden Angebots, welches sich langfristig von allein tragen kann. SPD und GRÜNE wollen daher die Hamburger Turnerschaft von 1816 r.V. finanziell unterstützen, damit diese langfristige Tragfähigkeit des Angebotes gesichert wird Ein starkes Stadtteilzentrum am Standort der HT16 bedeutet eine Aufwertung der Quartiere in Hamm und Borgfelde sowie eine lebendige Nachbarschaft für die Anwohnerinnen und Anwohner.

 

Vor diesem Hintergrund möge der Hauptausschuss Hamburg-Mitte beschließen:

 

Die Hauptausschuss

1.begrüßt das Bauvorhaben der Hamburger Turnerschaft von 1816 e.V. und ist sich der Bedeutung des Neubaus als neues Stadtteilzentrum für Hamm und Borgfelde bewusst.

2.stellt bis zu 280.000 Euro aus dem PSP-Element 2-20501050-00001.03 für die Finanzierung einer Kletterwand und dazugehörige Maßnahmen sowie für die Herrichtung einer Außenfläche als für den Stadtteil offenen Spielplatz zur Verfügung.

 

Der zuständige Regionalausschuss wird über die Umsetzung der Maßnahmen zeitnah informiert.

 

 

 

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.