Wilhelmsburg auf den Stadtplan der Freien und Hansestadt Hamburg bringen
Letzte Beratung: 22.10.2020 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 6.12
Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel hat in seiner Sitzung am 20.10.2020 dem Antrag der GRÜNE-, SPD-, CDU- und FDP-Fraktion Drs. Nr. 22-1359 in der nachfolgend aufgeführten Fassung einstimmig zugestimmt.
Hamburg hört an der Norderelbe auf, südlich davon gibt es noch den Hafen, aber dann ist auch Schluss. Diesen Eindruck bekommt die Hamburg-Besucher*in wenn sie den offiziellen Stadtplan von Hamburg Tourismus aufschlägt. Wir erinnern uns, dass die FHH eine Fläche von ca. 75.500 ha belegt. 14.226 ha davon machen den Innenstadtbezirk Hamburg-Mitte aus. Hier leben rd. 301.000 Einwohner*innen in sehr zentraler Lage. Davon leben rd. 70.000 Einwohner*innen in den Stadtteilen Veddel, Wilhelmsburg und Finkenwerder. Diese Stadtteileile sind auf den offiziellen Stadtplänen von Hamburg Tourismus nicht aufgeführt. Das heißt, dass ca. (23%), also ein rd. ein Viertel der Bewohner*innen des Bezirkes (der zentrale Bezirk in der Stadt) für Besucher*innen von auswärts und auch für viele Hamburger*innen nicht existiert. Das ist in einer Großstadt grundsätzlich erst einmal hinnehmbar. Leider bedeutet das aber auch, dass kulturelle Einrichtungen, Gaststätten, Biergärten, Restaurants, Kirchen, Sehenswürdigkeiten, Galerien, Museen, Bootsvermietungen, Sportanlagen etc. auf dem Stadtplan der Freien und Hansestadt Hamburg nicht stattfinden.
Das liegt jedoch nicht, wie in anderen Städten oder bei anderen Stadtteilen, daran, dass sie zu weit vom Zentrum entfernt sind, sondern es liegt daran, dass für viele Menschen in Hamburg die Norderelbe immer noch die natürliche "Südgrenze" der Stadt ist. Zwischenzeitlich hat es aber den "Sprung über die Elbe" gegeben, es haben eine Gartenschau und eine Bauausstellung, überwiegend im "Süden" der Stadt, stattgefunden, es wurde viel Geld in diese Entwicklungen gesteckt und es wird weiter geplant und investiert. Ziel all dieser Veranstaltungen war und ist es, die Stadtteile südlich der Elbe für die gesamte Stadt sichtbarer zu machen. In der Vergangenheit wurde auch auf großen Karten der Firma Ströer der Bereich Wilhelmsburg mit seinen touristischen Sehenswürdigkeiten gezeigt. Diese Karten befanden sich beispielsweise in den Werbeschaukästen vor der alten Süderelbbrücke, vor dem Luna Center und am Busbahnhof Veddel. Diese Bemühungen, die genannten Stadtteile sichtbar zu machen und auch besser erlebbar zu machen, werden bisher von der Hamburg Tourismus Centrale ignoriert und/oder verschlafen. Wir fordern die Bezirksversammlung auf, gemeinsam dieser, aus unserer Sicht falschen Entwicklung entgegenzutreten.
Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/ Veddel möge beschließen:
1. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten sich bei Hamburg Tourismus/Hamburg Tourist und anderen zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass touristische Stadtpläne so gestaltet werden, dass Hamburg nicht an der Norderelbe bzw. im Hafen oder auf der Veddel aufhören.
2. Sollte das aus welchen Gründen auch immer nicht möglich sein, wird der Bezirksamtsleiter
gebeten, sich bei der Tourismuszentrale/Hamburg Tourist und anderen zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass Pläne für den Hamburger Süden (Veddel, Wilhelmsburg und Harburg) gleichberechtigt und in der gleichen Qualität wie die Hamburger Stadtpläne hergestellt, gut sichtbar ausgelegt und verteilt werden.
3. Sollten die unter Punkt 1 gestellten Anforderungen an einen Hamburger Stadtplan nicht umzusetzen sein, sollte der Bezirksversammlung oder in einem ihrer Ausschüsse zeitnah im Herbst berichtet werden, woran es scheitert, eine Gesamt-Hamburg-Plan zu erstellen.
4. Sollte geplant sein, im Rahmen der Stadtmöblierung wieder Karten des Bereichs Wilhelmsburg/Veddel zu zeigen, soll auf die aufstellenden Firmen hingewirkt werden, diese Karten in Wilhelmsburg und auf der Veddel an zentralen Punkten aufzustellen.
5. Sollte bei der Tourismuszentrale / Hamburg Tourist oder anderen beteiligten Stellen bereits Bestrebungen vorliegen, den Hamburger Süden auf Stadtplänen besser darzustellen, sollten diese Bestrebungen der Bezirksversammlung oder in einem ihrer Ausschüsse vorgestellt werden.
6. Der Regionalausschuss ist über das Ergebnis zu unterrichten.
Die Bezirksversammlung wird um Bestätigung des Beschlusses gebeten.
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