Verfahren und Themen für den Elbbrücken-Ausschuss
Letzte Beratung: 30.11.2021 Hauptausschuss Ö 5.23
Der Ausschuss Elbbrücken hat in seiner Sitzung am 29.11.2021 dem nachfolgend aufgeführten Antrag der SPD-, CDU- und FDP-Fraktion Drs. Nr. 22-2477 einstimmig zugestimmt.
Der Elbbrücken Ausschuss soll der fachressortübergreifende Ausschuss für die synchronisierte Entwicklung des Gebiets Kleiner Grasbrook, Veddel, Rothenburgsort, und Hafencity werden. Dieser bisweilen zum Teil untergenutzte und vor der Entdeckung stehende Raum wird im Rahmen der anstehenden Entwicklungen in den kommenden Jahrzehnten für die Bewohnerinnen und Bewohner viele Chancen und Möglichkeiten bieten, die es ganzheitlich in den sozial, ökologisch und ökonomischen Einklang mit den gewachsenen gesellschaftlichen und städtebaulichen Strukturen zu entwickeln gilt.
Das politische Ziel ist es die unterschiedlichen Zuständigkeiten von verschiedenen Fachämtern des Bezirks, HafenCity GmbH, BBEG, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, weitere Senatsbehörden und in Teilen IBA in einem Diskussionsraum zusammenzuführen und bestmöglich miteinander zu verknüpfen. Dabei sollen Entscheidungen erwirkt und Synergieeffekte für städtebauliche Entwicklungen, Mobilität, soziale Infrastruktur, Kulturelle Angebote und Wirtschaft zu nutzen. Dabei soll die Planung zwischen den bestehenden Quartieren zeitlich synchronisiert werden und stets ein Mehrwert für die bestehenden Quartiere erarbeitet werden.
In den ersten Sitzungen des Ebbrücken Ausschuss sollen die unterschiedlichen Fachressorts ihre Konzepte für den Raum vorstellen und Anknüpfungspunkte und zeitliche Entwicklungsperspektiven mit relevanten Meilensteinen aufzeigen. Da das Thema bislang noch nicht greifbar erscheint, sollten die städtebaulichen Konzepte den Aufschlag machen. Im Anschluss sollen die sozialräumlichen Bedarfe gefolgt von den wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven aufgezeigt werden. Bevor die Konzepte durch clevere Mobilitätsangebote verbunden werden und durch kulturelle und gesellschaftliche Orte/Räume/Konzepte zum Leben erweckt werden.
Für eine fachliche Einschätzung und Mitarbeit für die Mitglieder des Ausschusses, vermutlich aber auch für die unterschiedlich zuständigen Fachressorts, ist es notwendig, dass die bisher erarbeiteten Konzepte und Ideen an einem digitalen Ort thematisch sortiert zur Verfügung gestellt werden. Dazu zählen neben Konzepten, ermittelten Bedarfen, Projektskizzen, Wettbewerbsergebnissen und Studien von öffentlichen Behörden, Ämtern und städtischen Gesellschaften auch Drucksachen aus Bezirk und Bürgerschaft die einen relevanten Einfluss auf den Entwicklungsprozess haben werden.
Städtebauliche Entwicklung:
Mit der Vorstellung der bisherigen Überlegungen zum Grasbrook, Raum Elbbrücken, dem Veddeler Norden und Pläne und Konzepte für Rothenburgsort soll die städtebauliche Idee deutlich werden, in der wir uns bewegen werden. Dabei sollen alle bisherigen festgesetzten „harten“ Rahmenbedingungen, unverrückbare Meilensteine und Anknüpfungspunkte an die anderen Themen aufgezeigt werden. Aber auch offene Punkte und gestalterischer Spielräume sollen benannt werden.
Soziale Infrastruktur
In Hamburg Mitte wird mit unterschiedlichen Ideen für die Verbesserung der sozialen Infrastruktur gearbeitet. Auf der Veddel gibt es das Projekt „Mitte machen“ und das IEK. Beide Konzepte sollen im weiteren Planungsvorhaben auf Anknüpfungspunkte geprüft und in Einklang mit den Grasbrook Planungen gebracht werden. Für Rothenburgsort sollen die sozialräumlichen Entwicklungsperspektiven aufgezeigt werden. Dabei sollen lebendige Orte der Begegnung und es Austauschs entstehen. Für alle Räume umfasst dies Angebote für z.B. Schulen, Hochschulen, vielfältige Sportangebote, Beratungsangebote in Verbindung mit Jugend- und Seniorentreffs sowie Stadtteilhäuser etc.
Wirtschaft
Der Raum um die Elbbrücken herum hat das Potenzial die Herzkammer der Wirtschaft in Hamburg zu werden. Angrenzend an den Bürostandort Hammerbrook, dem größten Industriegebiet Nordeuropas Billbrook, Aurubis, Großmarkt und dem Hamburger Hafen befindet sich der Raum Elbbrücken als Verbindungsraum auf mehreren Ebenen dazwischen. Die Weiterentwicklung zur Urbanen Produktion und Dienstleistungswirtschaft unter Berücksichtigung des Innovation- und Technologietransfers bedarf besonderer Konzepte und Idee.
Mobilität
Die Mobilität in und zwischen den Stadtteilen ist komplex und gekennzeichnet durch einen hohen Anteil an übergeordneten Straßen, Schienen und Wasseranbindungen. Umso entscheidender ist ein in den Ebenen der Betrachtung aufeinander abgestimmtes smartes Mobilitätsangebot zu entwickeln, dessen Rückgrat die Stärkung und Optimierung der ÖPNV-Angebote mit besonderem Fokus auf die Optimierung für die dort lebenden Menschen darstellt.
Kultur
Den Raum rund um die Elbbrücken haben sich im vergangenen Jahrzehnt experimentelle und inzwischen professionelle Kulturschaffende angeeignet und ergänzen die historisch gewachsenen Orte. Es ist eine lebendige Szene entstanden, die ist zu stärken gilt. Nun ist Kultur (städtebaulich) nicht planbar. Daher gilt es die historisch entstandenen Orte zu sichern und behutsam einzufügen. Dies wird nicht immer mit einer betriebswirtschaftlichen Excel-Logik gelingen. Wir wollen mit den Menschen zusammen die Kultur vielfältig gestalten. Dazu zählen neben dem PEM, Lagerhaus G, Bullenhuser Damm, Veddeler Fischgaststätte, Oldtimer Tankstelle viele weitere spannende Projekte.
Wir wollen gemeinsam mit den Planenden und den Bewohnenden diskutieren, streiten und uns von guten Argumenten und Konzepten überzeugen lassen. Wir werden abwägen, entscheiden und die beste Lösung für die Gesamtentwicklung verfolgen. Wir wollen aber nicht alles um jeden Preis. Die Identität von Hamburg Mitte, Rothenburgsort und Veddel wird erhalten bleiben. Der Entwicklungsprozess muss ausreichenden Beinfreiheit bieten die wir in der kreativen Ausgestaltung des Elbbrücken Ausschuss einräumen müssen.
Dies vorrausgeschickt möge die Bezirksversammlung beschließen:
1. Zur Vorbereitung auf den spannenden Entwicklungsprozess werden alle relevanten Konzepte, Ideen, und Informationen zusammengetragen und digital so abgelegt, dass die Mitglieder des Ausschusses und Planende Zugriff haben. Allris ist zu bevorzugen.
2. Das Bezirksamt wird gebeten in Abstimmung mit der HCH einen Vorschlag zu unterbreiten, wie und wann die genannten Themen im Ausschuss vorgestellt und behandelt werden. Dabei müssen die fachlich zuständigen Stellen vortragen. Präsenzsitzungen sind zu ermöglichen.
Der Hauptausschuss wird um Bestätigung des Beschlusses gebeten.
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.