Taktung der Buslinien 154 und 155 verdichten
Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Stadtnatur hat in seiner Sitzung am 06.12.2023 dem nachfolgend aufgeführten Antrag der SPD-, CDU- und FDP-Fraktion Drs. Nr. 22-4273 in der nachfolgend aufgeführten Fassung einstimmig zugestimmt.
Die Bezirksversammlung hat in ihrer Sitzung am 14.12.2023 den Beschluss bestätigt.
Die Buslinie 13 ist die Hauptschlagader des regionalen ÖPNV auf der Elbinsel Wilhelmsburg mit einem XXL Doppelgelenkbus und einer Taktung von 5-10 Minuten. Zu den Hauptverkehrszeiten ist sie bereits sehr stark ausgelastet. Da die Elbinsel Wilhelmsburg flächenmäßig Hamburgs größter Stadtteil ist, werden viele Gebiete der Elbinsel nicht von der Buslinie 13, sondern von weiteren Buslinien versorgt.
Die Linien haben eine wesentlich geringere Taktung wie z.B.:
- Linie 155 alle 20-30 Minuten
- Linie 154 außerhalb der Rushhour alle 20-30 Minuten
Die Bevölkerung in Wilhelmsburg wächst stetig; in Georgswerder entsteht gerade ein großes Neubaugebiet. Am Vogelhüttendeich wird zurzeit eine große Unterkunft für 600 geflüchtete Menschen fertiggestellt.
Zusätzlich nutzen bereits viel mehr Fahrgäste mit dem sogenannten Deutschlandticket die Busse auf Wilhelmsburg, und das nicht nur zu den Hauptverkehrszeiten.
Um die Linie 13 zu entlasten und allen Fahrgästen eine sichere Mitfahrt auch zu den Hauptverkehrszeiten zu gewährleisten, sollten die Linien 155 und 154 durchgehend mindestens alle 10 Minuten fahren.
Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Stadtnatur bittet die Hochbahn zu prüfen:
1. Inwieweit der erhebliche Anstieg der Fahrgäste wegen Deutschlandticket, neuer Wohngebiete und Einrichtungen für geflüchtete Menschen auf der Elbinsel Wilhelmsburg aufgefangen werden kann durch Verdichtung der Buslinien und Taktungen außerhalb des Einzugsbereichs der Linie 13. Das Ziel ist die Entlastung der Linie 13 und die Gewährleitung einer sicheren Mitfahrt aller Fahrgäste auch zu den Hauptverkehrszeiten.
2. wie insbesondere die Taktung der Linien 155 und 154 auf mindestens alle 10 Minuten erhöht werden kann.
3. Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel ist über das Ergebnis der Prüfung zu informieren.
4. Umsetzung der Maßnahmen nach erfolgter Prüfung.
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) nimmt teilweise auf Grundlage von Auskünften der Hamburger Verkehrsverbund GmbH (hvv) und der Hamburger Hochbahn AG (Hochbahn) mit Schreiben vom 22.01.2024 wie folgt Stellung:
Die Hochbahn prüft fortlaufend die Auslastung ihrer Buslinien und reagiert bei Bedarf durch entsprechende Angebotsanpassungen. Derzeit liegen die Auslastungen der Metrobuslinie 13 sowie der Stadtbuslinien 154 und 155 trotz Einführung des Deutschlandtickets in einem Bereich, der nachfrageseitig keine flächendeckenden Angebotsausweitungen erfordert. Zuletzt wurden zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 Anpassungen auf der Linie 13 an die veränderte Fahrgastnachfrage vorgenommen, um punktuellen Überlastungen entgegenzuwirken. So verkehrt die Linie 13 nunmehr auch sonntags tagsüber zwischen S Veddel und Stübenplatz im 5-Minuten-Takt. Zudem wurde der Frühverkehr an Werktagen verbessert. So wurde in Fahrtrichtung Kirchdorf (Süd) eine Fahrt um 04:51 Uhr eingefügt, damit die Linie 13 hier schon zum Betriebsbeginn mit einem 10-Min-Takt starten kann. In der Gegenrichtung (Richtung S Veddel) wurden die Fahrten morgens zwischen 4 und 5 Uhr besser an die Abfahrtszeiten der S3 in Veddel angepasst und die Verstärkerfahrten bereits ab der Haltestelle Mengestraße (statt zuvor Mannesallee) geleistet. Zudem wird in den Sommermonaten auf der Linie 13 keine Fahrtenreduzierung mehr vorgenommen.
Angebotsorientierte Leistungsausweitungen können auf den Linien 154 und 155 absehbar nicht realisiert werden, da die dafür notwendigen Ressourcen nicht zur Verfügung stehen. Ursächlich ist die momentan herausfordernde Gesamtsituation, insbesondere durch die Folgen des Ukraine-Krieges und die in diesem Kontext massiv gestiegene Inflation, weshalb die Kosten für Personal und Energie deutlich angestiegen sind. Dies hat auch finanzielle Konsequenzen für die ÖPNV-Unternehmen, was die verfügbaren Möglichkeiten zur Ausweitung bestehender und Einrichtung neuer Fahrtenangebote beschränkt. Hinzu kommt, dass mit dem Deutschlandticket ein finanziell sehr attraktives Ticket-Angebot geschaffen worden ist, für das die Freie und Hansestadt Hamburg jedoch erhebliche finanzielle Ressourcen aufwendet und auch für die Folgejahre zurückstellt.
Zum fortschreitenden Bezug der geplanten neuen Wohngebiete in Wilhelmsburg sind BVM, hvv und Verkehrsunternehmen in einem regelmäßigen Austausch. Es ist vorgesehen, die neuen Wohngebiete rechtzeitig adäquat an das ÖPNV-Netz anzuschließen.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.