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Sportvereine als soziale Institutionen in unseren Stadtteilen stärken! (Antrag der SPD-Fraktion)

Antrag öffentlich

Sachverhalt

 

Hamburg wächst seit vielen Jahren und Hamburg wäscht zusammen. Mit dem prognostizierten Bevölkerungswachstum in unserer Nachbarschaft müssen auch die Angebote für die Anwohnerinnen und Anwohner mitwachsen. Mit dem Masterplan ActiveCity des Senats, den bezirklichen Sportflächenkonzepten für Wilhelmsburg, den Hamburger Osten sowie mit einem neu zu erstellen Sportentwicklungskonzept für die Hamburger City steht der Sport im Mittelpunkt des politischen Handelns für den Senat und den Bezirk Hamburg-Mitte. Die Möglichkeit, individuell oder im Verein Sport zu betreiben, gehört mit zu den wichtigsten Angeboten für das eigene Wohlbefinden in einem urbanen Lebensraum.

 

Sportvereine tragen wie andere Institutionen vor Ort zum gesellschaftlichen Miteinander bei und schaffen sozialen Zusammenhalt in einer urbanen Gesellschaft: sie ermöglichen Begegnungsräume für die unterschiedlichsten Menschen, leisten hervorragende Arbeit bei der Integration, entdecken wie fördern die Idole ganzer Generationen im Leistungssport und sind häufig der erste außerschulische Anlaufpunkt für die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt. Von den knapp 303.000 Bürgerinnen und Bürgern des Bezirkes sind knapp 25 Prozent jünger als 25 Jahre. Vor diesem Hintergrund ist tägliche Arbeit, die in unseren Sportvereinen geleistet wird, ein bedeutender Beitrag für ein gutes Zusammenleben vor Ort.

 

Die Stärkung von Sportvereinen als soziale Institutionen in unseren Quartieren muss für die Bezirkspolitik- und die –verwaltung eine hohe Priorität in der Betrachtung und Förderung von Sozialräumen haben. Gerade deshalb wird in dem Pilotprojekt der Sozialraumanalyse in Horn auch der Sport mit einbezogen. Jede Trainerin und jeder Trainer leistet häufig ohne pädagogische Ausbildung Großes für das soziale Wohlbefinden in unseren Quartieren. Besondere Bedeutung kommt ihnen in den Stadtteilen zu, wo kaum andere soziale Infrastruktur vorhanden ist, weshalb dort die Sanierung und Verbesserung bestehender Sportflächen im Sinne von Stadtteilgerechtigkeit Vorrang haben sollte.

 

Darüber hinaus können Synergien durch die Zusammenarbeit von Sportvereinen mit anderen sozialen Trägern erzielt werden, wenn gemeinsame bzw. nahe Räumlichkeiten vorhanden und ein reger Austausch gefördert wird. Vereinssport als Jugendarbeit zu denken und dies mit Personal wie Jugend- und Sozialarbeitern, Sportpädagogen oder Honorarkräften zu fördern, kann die Rolle von Vereinen als soziale Institutionen vor Ort stärken und den sozialen Zusammenhalt voranbringen. Von dieser Zusammenarbeit sollte nicht nur die Jugend dieser Stadt profitieren. Insgesamt sind 14 Prozent der Menschen in unserem Bezirk 65 Jahre alt und älter. Der Seniorensport erfreut sich demnach steigender Beliebtheit und daher sollten auch Kooperationen zwischen Sportvereinen und Seniorentreffs durch die Stadt und den Bezirk unterstützt sowie gefördert werden.

 

Mit der Bereitstellung von bis zu 100 Millionen Euro seitens des Bundes und der Stadt Hamburg für die Entwicklung des Hamburger Ostens können als Pilotprojekt die sportliche und soziale Infrastruktur gemeinsam gedacht und damit insgesamt die Sozialräume in den Stadtteilen von Borgfelde bis nach Billstedt vorangebracht werden. Der gesamte Bezirk kann aus den Erfahrungen zur Stadtteilentwicklung in Hamburgs Osten lernen und weitere Projekte im Süden und Westen von Hamburg-Mitte ermöglichen.

 

Petitum/Beschluss

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

 

  1. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten,

 

  1. sich beim bezirklichen Sportstättenbau dafür einzusetzen, dass bei der Sanierung von Sportanlagen nicht nur der bauliche Zustand der Anlagen, sondern auch die Bedeutung des Sportvereins als soziale Institution im Stadtteil berücksichtigt wird. Dies kann bspw. unter Berücksichtigung des jeweils aktuellen Sozialmonitorings der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen erfolgen.
     
  2. sich bei den zuständigen Stellen für eine strukturelle Rahmenzuweisung für pädagogisches Personal in Sportvereinen einzusetzen.
     
  3. sich bei den zuständigen Stellen für die Schaffung von Kooperationsmittel zwischen sozialen Trägern und Sportvereinen – in Anlehnung an die Nachmittagsbetreuung an Schulen – einzusetzen.
     
  1. Das Bezirksamt wird gebeten, bei der zukünftigen Planung von sozialen Einrichtungen wie bspw. Jugend- und Senioreneinrichtungen eine räumliche Nähe zu Sportvereinen zu suchen, um gemeinsame Projekte durch räumliche Nähe zu unterstützen.
     
  2. Das Bezirksamt wird gebeten zu prüfen, inwiefern eine Koordinierungsstelle zur Förderung von sozialträgerübergreifender Zusammenarbeit im Rahmen des Vereinssports im Bezirksamt geschaffen werden könnte.
     
  3. Das Bezirksamt wird gebeten, die Prüfung der voranstehenden Punkte im Besonderen vor dem Hintergrund des Entwicklungskonzeptes im Hamburger Osten durchzuführen sowie Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
     
  4. Das Bezirksamt soll im Ausschuss für Soziales, Inklusion und Sport über die Prüfungsergebnisse berichten.

 

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