Situation geflüchteter Kinder und Jugendlicher in Unterkünften im Bezirk Hamburg-Mitte (Anfrage der Fraktion DIE LINKE)
In Hamburg-Mitte leben zahlreiche geflüchtete Kinder und Jugendliche über lange Zeiträume hinweg in öffentlichen Unterkünften. Viele dieser Einrichtungen befinden sich in infrastrukturell schwach erschlossenen Gewerbegebieten – ohne unmittelbaren Zugang zu Bildungs-, Freizeit- oder Beratungsangeboten. Träger der Jugendhilfe, Initiativen und Fachkräfte berichten von beengten Wohnverhältnissen, fehlender Privatsphäre, erschwertem Zugang zu Betreuung und struktureller Isolation. Auch Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit sind nicht flächendeckend verfügbar.
Angesichts der Verpflichtungen, die sich aus der UN-Kinderrechtskonvention und dem Hamburger Landesrahmenprogramm ergeben, stellt sich die Frage, inwieweit Kinderrechte in diesen Einrichtungen tatsächlich gewahrt werden – insbesondere im Hinblick auf Teilhabe, Schutz und Förderung.
Beschluss:
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Bezirksamtsverwaltung und die Sozialbehörde....
1. Wie viele öffentliche Unterkünfte für geflüchtete Menschen bestehen derzeit im Bezirk Hamburg-Mitte? Wo befinden sich diese Standorte?
2. Wie viele Kinder und Jugendliche leben aktuell in diesen Unterkünften (Bitte möglichst nach Alter und Geschlecht aufgeschlüsselt.)?
3. Wie lange ist die durchschnittlich Aufenthaltsdauerdauer von Kindern und Jugendlichen in diesen Unterkünften (Bitte von 2022 bis 2025 nach Jahren aufgeschlüsselt) in diesen Unterkünften?
4. Welche Schutzkonzepte bestehen für die in den Unterkünften lebenden Kinder und Jugendlichen? Wer ist jeweils für deren Umsetzung zuständig?
5. Welche Bildungs-, Freizeit- oder kulturpädagogischen Angebote bestehen regelmäßig vor Ort oder in erreichbarer Nähe der jeweiligen Unterkünfte?
6. Welche Kooperationen bestehen zwischen Unterkünften und Trägern der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk?
7. Wie wird die Partizipation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen an bezirklichen Beteiligungsstrukturen gewährleistet?
8. Welche Maßnahmen bestehen aktuell, um Mobilität und Erreichbarkeit von außerschulischen Angeboten (z. B. Jugendhäuser, Sportvereine, Schwimmbäder) für Kinder und Jugendliche aus den Unterkünften zu sichern?
9. Gibt es Überlegungen oder bereits Planungen, im Bezirk einen zentralen Begegnungs- und Unterstützungsort für junge Geflüchtete und benachteiligte Jugendliche zu schaffen – z. B. nach dem Vorbild des diskutierten Jugendstützpunkts in der Hafencity?
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