Silvesterparty des ZDF in der Hafencity (Anfrage der AfD-Fraktion)
Fragesteller: Marc-Manuel Kunstmann, Nicole Jordan, Bernd Bamberg, Norbert Jordan
Traditionell hat Berlin am Brandenburger Tor die große Silvesterparty veranstaltet,
übertragen vom ZDF. In den letzten Jahren sind die Kosten – insbesondere für Sicherheit,
Logistik, Veranstaltungen und Infrastruktur – jedoch stark gestiegen. So wurden u.a.
höhere Aufwendungen für Absperrungen, Zäune, Ordner, Einlasskontrollen und Zertifikate
notwendig. Als Reaktion darauf wurden erstmals Eintrittsgelder erhoben (z. B. 10 Euro,
später 20 Euro) zur Deckung von Sicherheitskosten. Ein anderer zentraler Punkt war,
dass das Land Berlin über verschiedene Haushaltsmittel, Beteiligungen städtischer oder
landeseigener Firmen (z. B. Visit Berlin, Berlin Partner), Werbeflächen und
Sponsorengelder Teile der Kosten getragen hat. Inzwischen allerdings sieht sich Berlin
nicht mehr in der Lage, diese Kosten zu tragen bzw. die Mittel wurden nicht mehr bewilligt,
weshalb das Event in der bewährten Form abgesagt wurde. Vor diesem Hintergrund hat
das ZDF angekündigt, dass die große Silvesterparty künftig nicht mehr in Berlin stattfinden
soll, sondern erstmals in Hamburg, in der HafenCity. Diese Entwicklung wirft zahlreiche
Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der Übernahme von Kosten, Verantwortlichkeiten,
Sponsorenzusagen und der finanziellen Belastung für den öffentlichen Haushalt.
Vor diesem Hintergrund stellen sich uns folgende Fragen:
1. Ist es korrekt, dass die Silvesterparty des ZDF in diesem Jahr von Berlin nach
Hamburg in die HafenCity verlegt wird? Bitte nennen Sie den aktuellen Stand der
Planungen.
2. Welche Gesamtkosten werden derzeit für die Veranstaltung in Hamburg geschätzt
(inklusive Sicherheit, Bühnen/Technik, Logistik, Straßen- und Verkehrsmaßnahmen,
Personal, Reinigung und anderes)?
3. Welche Kosten übernimmt das Bezirksamt Hamburg-Mitte? Welche weiteren
städtischen Stellen (Land, Bezirk, ggf. Hamburger Beteiligungsfirmen) sind beteiligt, und
in welchem Umfang?
4. Welche Einkünfte werden erwartet — z. B. Eintrittsgelder, Sponsorengelder,
Werbeflächen, Fernsehallokationen — und in welcher Höhe?
5. Welche Verpflichtungen sind dem Bezirksamt bisher bekannt gegenüber dem ZDF
oder dem Veranstalter (z. B. Sicherstellung der Infrastruktur, Sicherheitsmaßnahmen,
Strom/Wasser, Bühnenaufbauten)?
6. Welche Unternehmen oder privaten Partner sind als Sponsoren, Dienstleister oder
Ausstatter bereits in Vorverhandlungen? Gibt es schon Verträge oder
Kostenübernahmen durch Dritte?
7. Gibt es eine Kostenüberdeckung oder ein Finanzierungsrisiko für den Bezirk
Hamburg-Mitte bzw. für andere öffentliche Haushalte (Land Hamburg, Stadt
Hamburg)? Wenn ja: in welcher Größenordnung?
8. Welche Personalkosten und welche zusätzlichen Belastungen für Hilfsorganisationen,
Feuerwehr, Polizei und sonstige öffentliche Dienste werden erwartet? Wie werden diese
Kosten gedeckt?
9. Wie vergleicht sich die Kalkulation der Kosten und Finanzierung in Hamburg mit den
zuletzt in Berlin erreichten Zahlen und Ausgaben der Silvesterparty am Brandenburger
Tor? Welche Lehren zieht das Bezirksamt Hamburg-Mitte daraus?