Sichere Fußgängerüberwege im Bereich von Baustellen - Quartiersbeirat Münzviertel
Letzte Beratung: 19.11.2020 Hauptausschuss Ö 3.4
Der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hat in seiner Sitzung am 03.11.2020 die nachfolgend aufgeführte Vorlage Drs. Nr. 22-1413 einstimmig anstelle der Bezirksversammlung beschlossen.
Der Quartiersbeirat Münzviertel hat in seiner 73. Sitzung am 29. Oktober 2020 folgenden Beschluss gefasst:
„Im Münzviertel kommt es im Bereich von provisorisch signalisierten Fußgängerquerungen im Zusammenhang mit Baustellen wiederholt zu gefährlichen Situationen. Der Quartiersbeirat Münzviertel fordert die Bezirksversammlung auf, die zuständigen Stellen der Straßenverkehrsbehörde, im Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer sowie der Polizei unverzüglich zu veranlassen, die Situationen an den nachfolgend genannten Orten zu entschärfen und Fußgängerquerungen im Bereich von Baustellen so einzurichten, dass diese auch an- und wahrgenommen werden. Außerdem wird eine Berichterstattung im Beirat gewünscht.
Für den Neubau der Brücke über den Mittelkanal besteht im Bereich Amsinckstraße seit langem eine Baustelle. Derzeit ist die Brücke einseitig gesperrt, der Fuß- und Radverkehr wird einseitig geführt, so dass aus einer Richtung kommend zweimal die Straße gequert werden muss. In Höhe des Mercure-Hotels wurde eine zusätzliche provisorische Fußgängerampel eingerichtet. An dieser Ampel kommt es zu sehr langen Wartezeiten, gleichzeitig fehlt das Signal, mit dem die Anforderung des Fußgängergrüns angezeigt wird. Die Grünphase für den Fußverkehr ist so kurz, dass die Straße bestehend aus zwei Fahrbahnen mit jeweils zwei Fahrspuren und einer Mittelinsel nicht in einem Zug überquert werden kann. Die Kombination aus langen Wartezeiten, fehlendem Signal und kurzer Grünphase führt dazu, dass sowohl mit der Situation vertraute Fahrradfahrer*innen, die es eilig haben, als auch ortsunkundige Tourist*innen, die möglicherweise eine defekte Ampel vermuten, häufig bei Rot die Fahrbahn queren. Hier sollten die Umlaufzeiten angepasst und ein Signal eingerichtet werden, das die Anforderungen des Fußgängergrüns anzeigt. Auf der Amsinckstraße ist es in der Vergangenheit bereits zu einem tödlichen Verkehrsunfall durch ungesichertes Queren gekommen.
Die provisorische Fußgängerampel zur Querung der Nordkanalstraße in Höhe der Sonninstraße wird teilweise vom Kfz-Verkehr übersehen. Eine Mitarbeiterin des Treffpunkts Münzburg hat von einer Situation berichtet, bei der sie und eine Person im Rollstuhl, die sie begleitet hat, beinahe angefahren worden wäre. Hier ist dafür zu sorgen, dass die Ampel vom Kfz-Verkehr wahrgenommen wird.“
Abstimmung |
Ja |
Nein |
Enthaltungen |
Meinungsbild |
14 |
0 |
0 |
Quartiersbeirat |
10 |
0 |
0 |
davon Politik |
3 |
0 |
0 |
Wegen Eilbedürftigkeit wird der Hauptausschuss um Befassung anstelle des Cityausschusses gebeten.
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende nimmt zu dem Beschluss mit Schreiben vom 11.11.2020 wie folgt Stellung:
„Die Umlaufzeiten bei der provisorischen Lichtsignalanlage auf Höhe des Mercure Hotels sind der Koordinierung mit der Signalanlage Amsinckstraße/Högerdamm geschuldet. Um den Verkehrsfluss aufrecht zu halten, muss sichergestellt sein, dass der Individualverkehr nicht an beiden Fußverkehrslichtsignalanlagen (FLSA) im Zuge der Amsinckstraße zum Stehen kommt.
Aus diesem Grund kommen mehrere, auf die Verkehrsbelastung zu den Spitzenzeiten angepasste Schaltprogramme zum Einsatz. Im morgendlichen Berufsverkehr wird sichergestellt, dass stadteinwärts die Verkehre beide Lichtsignalanlagen queren können, zur feierabendlichen Verkehrsspitze ist die „Grüne Welle“ für den Individualverkehr aus dem Högerdamm kommend programmiert.
Durch eine Optimierung der Umlaufzeiten konnte in den letzten Wochen eine erhebliche Verkürzung der Wartezeiten für den Fuß- und Radverkehr erreicht werden, sobald ein Signal angefordert wird.
Bisher mussten Passantinnen und Passanten nach dem Queren der ersten Fahrbahn auf der Mittelinsel ein weiteres Mal ein Signal anfordern. Erfolgt diese Anforderung nicht, führt dies entsprechend zu sehr langen Wartezeiten.
Um hier das Queren für die Passantinnen und Passanten angenehmer zu gestalten, werden die Schaltpläne dahingehend angepasst, dass ein erneutes Anfordern auf der Mittelinsel nicht mehr notwendig sein wird. Zudem wird geprüft, ob der Wechsel der Anforderungs-Drücker möglich ist, so dass den Passierenden „Signal kommt“ angezeigt wird.
Der bedauerliche tödliche Verkehrsunfall an der Amsinckstraße ereignete sich bei der Lichtsignalanlage auf Höhe der Aral-Tankstelle und ist auf das individuelle Fehlverhalten des Verunglückten zurückzuführen. Es bestanden seinerzeit keinerlei Beeinträchtigungen in der Signalisierung der Querung oder in der Absicherung der Baumaßnahme. Nach Auskunft der Polizei hat der Passant damals versucht, seinen Bus zu erreichen und ist dann bei Rot über die Straße gegangen.“
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
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