22-3971

Sachstände zu verschiedenen Themen auf der Insel Neuwerk

Mitteilung öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
26.09.2023
27.06.2023
Sachverhalt

 

Für die Insel Neuwerk, im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer gelegen, hat die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte im Jahr 2019 ein die Verwaltung bindendes Entwicklungskonzept beschlossen. Die darin formulierten Handlungsempfehlungen befinden sich in der Abarbeitung verschiedener Dienststellen. Um diese adäquat zu koordinieren, wurde auf Initiative der Senatskanzlei der „Runde Tisch Neuwerk“ einberufen, der erstmalig am 23. März 2022 und seitdem mehrfach getagt hat. Die im Rahmen dieser Termine vertieft erörterten Themen/Maßnahmen sind nachfolgend dargestellt:

 

1. Sachstand Sanierung Leuchtturm

Der Leuchtturm wird als Projekt der Senatskanzlei durch den Landesbetrieb für Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) als Dienstleister saniert. Dabei ist der Leuchtturm ins Allgemeine Grundvermögen gebucht worden. Der Abschluss der Sanierung ist aktuell für Anfang 2026 geplant. Die Aussichtsplattform ist seit dem 12.5.2023 geöffnet.

 

2. Erreichbarkeit der Insel

 

Seit Ende 2022 befasst sich eine Arbeitsgruppe mit den Transporten durch das Watt. Beteiligt sind die HPA, die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA), die Wasserschutzpolizei, die jeweiligen niedersächsischen Pendants und das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee am Standort Cuxhaven. Themen sind neben der grundsätzlichen Befahrbarkeit die transportierten Stoffe, Massen und vorhandenen Transportmittel. Hier sind als Ergebnis Auflagen für die Transporte über den Wattweg zu erwarten (zulässige Achslasen oder Bodendruck sowie Zulassung, Ladungssicherung und Umgang mit Gefahrgut). Landseitig habe es zu wenig Sturmfluten gegeben, sodass leichtes Material nicht abgetragen werden konnte. Dennoch ist die Festigkeit des Wattweges derzeit ausreichend.

 

Die Fertigstellung des Anlegers ist weiterhin für dieses Jahr geplant.

 

3. Klimaneutralität

 

Neuwerk soll klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine Potentialanalyse für ein Energiekonzept erstellt, um die konkreten Prozessschritte festzulegen. Die entsprechende Ausschreibung ist beendet und die Büros ZEBAU und Averdung Ingenieure wurden für die Umsetzung des Konzeptes beauftragt. Leistungsbausteine sind:

 

• Ermittlung des Energiebedarfes unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Pilotstudie.

• Potentialanalyse unter Berücksichtigung von Geothermie, Aeorthermie, Abwasserwärme, Oberflächenwasser, Solaranwendungen und ggf. weiteren Ansetzen unter Berücksichtigung der Genehmigungsfähigkeit.

• Definition von Versorgungsvarianten inklusive Energie- und Klimabilanz der Varianten.

• Ökonomische Bewertung der Varianten und Entwicklung von Sanierungsszenarien

• Handlungsempfehlungen unter Berücksichtigung des CO2 Einsparpotentials, der Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit.

• Beratungsangebot vor Ort und unter Umständen auch digital für Bewohnerinnen und Bewohner mit Hinweisen zu Fördermöglichkeiten, vertieften Beratungsmöglichkeiten und Kontakten zur Umsetzung von Maßnahmen.

 

Das Konzept sieht nach aktuellem Stand dezentrale Lösungen vor, eine Abstimmung mit der Bevölkerung der Insel findet hierzu fortlaufend statt.

 

4.            Tourismus

 

Die neu konzipierte Stadtteilbroschüre „Neue Ecken entdecken“ mit zwölf Ausflugsrouten unter anderen nach Neuwerk wurde gedruckt und wird aktuell distribuiert. Eine darauf aufbauende Landingpage (hamburg-tourismus.de) mit vertiefenden Informationen und Fotos zu den einzelnen Routen ist in Fertigstellung.

 

 Angebotene Aktualisierung des Stadtteilportraits Neuwerk auf der Seite https://www.hamburg-tourism.de/das-ist-hamburg/stadtteile/neuwerk/: Die BUKEA hat der Hamburg Tourismus (HHT) verschiedene Texte zum Thema Neuwerk und Nationalpark zur Verfügung gestellt. Diese wurden mit der ansässigen Bevölkerung abgestimmt und sind in die weitere Kommunikation für Neuwerk eingeflossen. Die Neuwerkerinnen und Neuwerker haben eine Reihe von Fotos von der Insel zur Verfügung gestellt. Die Seite wird nun inhaltlich überarbeitet werden.

 

 HHT hat zugesagt, Ideen für Themenausflüge/-reisen nach Neuwerk wie Lesungen, Fotografie, Kunst, Flora und Fauna zu sammeln. Diesbezüglich ist die HHT auf die Mithilfe der Neuwerkerinnen und Neuwerker angewiesen. Es laufen Gespräche zu verschiedenen Formaten in Richtung Kunstauszeit, Yoga oder Vogelbeobachtung.

 

5.            Spielplatz

 

Um den vielen Kindern, die Neuwerk besuchen, einen Ort für Spiel und Bewegung anzubieten, ist ein Spielplatz in Planung. Eine konkrete Zeitplanung für das Vorhaben soll im zweiten Halbjahr 2023 belastbar festgelegt werden.

 

6.            Feuerwehr

 

Das Feuerwehrhaus ist nicht für eine Aufstockung um zwei Wohneinheiten (WE) geeignet Die Feuerwehrmänner und -frauen, die die Insel saisonal besuchen und betreuen, werden aktuell in der alten Schule untergebracht. Langfristig sollen Unterkünfte im Wohnungsbauprojekt eingeplant werden.

 

7.            Wohnungsbauprojekt

 

Der für das Wohnungsbau-Pilotprojekt (10 WE) erforderliche Grundstücksringtausch (HPA/BUKEA/LIG) soll im Laufe des Jahres 2023 vollzogen werden. Die Materialien der HPA sollen bis Ende des Jahres verlagert sein, sowie Genehmigungen für die Bebauung erteilt sein. Der Plan sieht aktuell vor, mit der Realisierung von 2x5 Wohneinheiten zu beginnen. Konkretere Kalkulationen sollen im Herbst 2023 erfolgen.

 

8.            Sollhöhenanpassung Hochwasserschutz (HWS)

 

Auf Neuwerk ist die HPA im Rahmen der Zuständigkeitsanordnung für den öffentlichen HWS zuständig, finanziert durch die BUKEA über den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG). Das innere Gebiet der Insel Neuwerk wird durch einen ringförmigen Deich vor Hochwasser / Sturmfluten geschützt. Bei den regelmäßigen Kontrollvermessungen wurden in Teilbereichen Unterhöhen festgestellt. In diesen drei betroffenen Teilbereichen wird der Deich wieder auf die erforderliche Sollhöhe erhöht. Zwei von drei Deichabschnitten sind fertiggestellt.

 

9.            Schutzhütte (Badehaus) / Nationalpark-Haus

 

Die Herstellung der neuen Schutzhütte (Badehaus) wurde über eine Schenkung organisiert. Diese wurde im Juni 2023 aufgestellt.

 

Geplant ist der Aus- und Umbau des Nationalpark-Hauses (um Wohnraum für Freiwillige zu schaffen sowie um ein Öl-freies Gebäude zu erhalten). Zudem sind kleine Gestaltungsmaßnahmen im Außenbereich vorgesehen. Das Bundesumweltministerium hat hierfür einen Fördertopf speziell für Wattenmeerbesucherzentren aufgesetzt. Aktuell läuft ein Zuwendungsantrag beim Bund.

 

 

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.