22-1549

Nahversorgung auf der Veddel - Konsequenzen aus dem Brand des Pennys (Antrag der SPD-, CDU- und FDP-Fraktion)

Antrag öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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14.12.2020
Sachverhalt

 

In der Nacht vom 13.12.2020 auf den 14.12.2020 brannte es im einzigen Supermarkt auf der Veddel, dem „Penny“ in der Straße Sieldeich. Dank des schnellen und vorbildlichen Einsatzes der Feuerwehr konnte verhindert werden, dass sich das Feuer auf noch größere Teile des Supermarktes oder gar auf angrenzende Gebäude ausbreitet. Dennoch wird der Regelbetrieb des Supermarktes für die Behebung der Schäden voraussichtlich auf unabsehbare Zeit unterbrochen werden müssen. Dem gesamten Stadtteil wird hierdurch mindestens vorübergehend jede Einkaufsmöglichkeit genommen - und das in einer Zeit, in der die Menschen Stadtteil ohnehin schon stark von hohen Corona-Infektionszahlen betroffen und in ihrem Alltag stark eingeschränkt sind.

 

Der Brand verdeutlicht vor allem einen Umstand, mit dem der Stadtteil bereits seit vielen Jahren umgehen muss: Er ist infrastrukturell unterversorgt. Den Bewohner*innen des Stadtteils fehlt es neben der ärztlichen Versorgung an angemessenen Einkaufsmöglichkeiten; auch vor dem Brand wurde das Sortiment des Supermarkts von den Bewohner*innen oftmals als zu wenig umfangreich bewertet. Ein Vollsortimenter und eine Drogerie sind seit Jahren lautstark geäußerte Forderungen der Bewohner*innen, die durch die Erfahrung des Brandes noch einmal mehr Gewicht erhalten.

 

Mindestens zwei derzeit zu entwickelnde Flächen im Stadtteil bieten für das Vorhaben einer besseren Versorgung der Bewohne*innen mögliche Standorte: Die des „Veddeler Nordens“, der einen Übergang zum neuen Stadtteil Grasbrook darstellt, und die des Gebiets um den S-Bahnhof Veddel.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Regionalausschuss möge beschließen:

              Den Kräften der Feuerwehr und der Polizei wird für Ihren schnellen Einsatz, der weitere Schäden an Gebäuden oder Personen verhindert hat, ausdrücklicher Dank ausgesprochen.

              Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel erkennt den Bedarf an zusätzlicher Nahversorgung auf der Veddel und sieht die Notwendigkeit der umgehenden Abhilfe.

              Der Bezirksamtsleiter möge sich im Rahmen der anstehenden städtebaulichen Veränderungen auf der Veddel bei den beteiligten Stellen und Akteuren dafür einsetzen, dass das Nahversorgungsangebot (v.a. ein neuer Vollsortimenter, eine Drogerie und ärztliche (Grund-)Versorgung) für die Menschen auf der Veddel ausgebaut wird.

              Die Verwaltung wird gebeten, gegebenenfalls auch vor und über die Feiertage bei Bedarf Möglichkeiten zu schaffen, eine temporäre Verkaufsstelle einzurichten bzw. zu genehmigen.

              Vorrangig soll hierfür die nördliche Veddel im Übergang zum Grasbrook als Standort gewählt werden. Der Bezirksamtsleiter setzt sich dafür ein, dass die Nahversorgung auf Seiten der Veddel – und nicht auf dem Grasbrook – angesiedelt wird.

              Zusätzlich berücksichtigt die Verwaltung den Bedarf an zusätzlicher Nahversorgung in allen derzeit in Prüfung befindlichen Planungen für das Gebiet um den S-Bahnhof Veddel und setzt sich für eine dortige Umsetzung ein, sofern der Standort des „Veddeler Nordens“ nicht zeitnah realisiert werden kann.